Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Joseph Khakshouri
Köche, Tattoos & Standards. Sind tätowierte Chefs in einem Fünfsterne-Hotel erwünscht? Domenico Ruberto (Splendide Royal, Lugano) hat sich in einem Interview auf dem GaultMillau-Channel dazu geäussert. Die verkürzte Aussage auf Facebook hat ihm einen veritablen «Shitstorm» eingetragen. Zuspruch für seine klare Haltung. Aber auch beissende Kritik. Der Chef hat das Wort: «Ich habe nie gesagt, dass ich keine tätowierten Köche einstellen würde. Einige meiner Mitarbeiter haben in der Tat Tätowierungen. Während meiner langen Ausbildung habe ich mir die Standards der Hotels, in denen ich gearbeitet habe, zu eigen gemacht, zu denen die tägliche Rasur und kurze Haare für Männer oder zusammengebundene Haare für Frauen gehören.
«Wir sind ein eingeschworenes Team.» Und die Tattoo-Frage? Chef Domenico sieht es so: «Wenn sich mein Team den Gästen vorstellt, geschieht dieser unter vollständiger Einhaltung der Corporate-Identity-Regeln, die ein Luxushotel auferlegt und die ich nachträglich unterstütze: gepflegtes Erscheinungsbild, saubere Jacken. Ob sich Symbole und Inschriften unter der Arbeitskleidung befinden, ist für mich unerheblich.» Domenico Ruberto ist in der Branche nicht nur als ausgezeichneter Koch bekannt (16 GaultMillau-Punkte), sondern auch als Teamplayer: «Wir stehen vor einer intensiven beruflichen Herausforderung. Ich habe das Glück, Teil eines wirklich eingeschworenen Teams zu sein.»
Der GaultMillau meint: Domenico Ruberto hat im Interview gesagt, wie die Spielregeln im Fünfsterne-Hotel sind. So, wie in vielen Grandhotels und in vielen anderen Berufen auch. Angegriffen oder beleidigt hat er mit seinem Statement niemanden. Tattoos sind für ihn unter der Kochblouse kein Problem. Die Reaktionen auf Facebook sind zu heftig ausgefallen. Wir schlagen vor, dass wir die Diskussion mit dieser Klarstellung abschliessen.