Text: Knut Schwander Übersetzung: Elsbeth Hobmeier Fotos: Pedro Ribeiro, HO
Top-Sommeliers an Bord. Diese Neuheit bedeutet schlicht eine Revolution in der Geschichte des Degustierens: Eine Palette von Gläsern, extra entwickelt, um die verschiedenen Kaffeearomen perfekt zur Geltung zu bringen. Dies braucht Mut in einer Welt, wo das Bild des «kleinen Schwarzen» in der Kaffeetasse derart fest verankert ist. Nespresso hat es gewagt. Und wenn, dann gleich richtig: «Wir haben uns mit Riedel zusammengetan, der weltbekannten Glasmanufaktur mit den berühmten Weingläsern», sagt Dominique Niederhauser, Coffee Ambassador von Nespresso. Eingeflossen seien auch die Überlegungen der zwei weltbesten Sommeliers Paolo Basso und Giuseppe Vaccarini. «Nach zwei Jahren der Recherche war unsere Linie mit drei verschiedenen Gläsern geboren. Eine absolut neue Annäherung an den Kaffee», schwärmt Niederhauser.
Die Begeisterung des Starchefs. Der Coffee Ambassador ist nicht allein mit seiner Lobeshymne, auch die grosse Gastronomie applaudiert. Allen voran Edgard Bovier (grosses Bild oben), der mit 18 Gault-Millau-Punkten und einem Michelin-Stern gekrönte Küchenchef im Swiss Deluxe Hotel «Lausanne Palace». Er sagt: «Zuerst einmal ist es ein Vergnügen für das Auge, im feinwandigen Glas die Dichte und die Farbe der Mousse beurteilen zu können. Danach kommt der Duft zum Zug. Es ist unwahrscheinlich, wie das richtige Gefäss die Typizität und die Komplexität eines jeden Kaffees zur Geltung bringt.» Es sei verrückt, wie sehr die verschiedenen Glasformen in einer Degustation den Kaffeegenuss zu unterstreichen vermögen, «alle Zonen des Gaumens werden aktiviert», sagt Bovier. Und Sarah Pages als Chef Sommelière des Lausanne Palace bestätigt: «Diese Gläser verfeinern das gustative Empfinden, es ist dasselbe Erlebnis wie beim Wein und beim Champagner.»
Drei Formen. So wie man bei Riedel für jeden Typ Wein und sogar für einzelne Rebsorten die ideale Gläserform wählen kann, gibt es künftig auch drei verschiedene Gläser für unterschiedliche Kaffeetypen. Das Glas namens «Mild» verstärkt die erdigen Töne, das etwas höhere und sich nach oben verjüngende Glas «Intense» unterstreicht die Röstnoten und die Anflüge von Schokolade, Kokos und Haselnuss. Das runde «Lungo» schliesslich bringt die weniger stark gerösteten Kaffeesorten ideal zur Geltung. «Ein ideales Arbeitsinstrument, um die Kaffees von Nespresso zu entdecken», sagt Ambassador Dominique Niederhauser.
In ausgewählten Restaurants. Einige wenige auserwählte Schweizer Restaurants führen die exklusiven Grand Crus; dazu zählen La Table d’Edgard im Lausanne Palace, Le Bayview im Genfer Hôtel Président Wilson und die Auberge de la Croix Blanche im freiburgischen Villarepos. «Diese Glasserie ist umso interessanter, weil wir so die jeweilige Typizität eines Grand Crus weit besser unterstreichen können», freut sich die Sommelière Sarah Pages. Gegen Ende des Essens, wenn der Kaffee serviert werde, habe sie auch genügend Zeit, um sich mit den Gästen auszutauschen und ihnen auf Wunsch auch verschiedene Geschmacksnoten vorzustellen. Edgard Bovier kann sich ein Lächeln nicht verkneifen: «Eigentlich waren unsere Schweizer Landbeizen die Vorreiter», schmunzelt er, «dort serviert man seit jeher den «Kafi fertig» im Glas». Aber das ist eine andere Geschichte.