Text: Urs Heller Fotos: Nik Hunger, Marcus Gyger, HO
Wurst & Wagyu. General Manager Jean-Yves Blatt wagt kaum, es allzu laut zu sagen. Aber: «Wir haben eine Rekordjahr hinter uns. Trotz Corona.» «The Chedi Andermatt» (GaultMillaus «Hotel des Jahres 2017») setzt sich durch. Erfolgsfaktoren: Der unkopierbare Chedi-Lifestyle. Und das breite Restaurant-Angebot. Viele Gäste fahren im Shutdown nur schon wegen des Essens ins Urner Hochtal. Von der Yak-Wurst bis zum Kobe Wagyu gibt es im Swiss Deluxe Hotel alles.
Rekordjahr trotz Corona: «The Chedi» Andermatt.
«The Chalet»: Das Fondue Gottardo ist der Renner.
Treffpunkt Chalet. Chedi-Gäste mögen es chic & gestylt. Aber bodenständig darf es auch mal sein. «The Chalet», aufgebaut draussen im Courtyard, ist prächtig gebucht: Viel Holz in der Hütte. Rot-weiss karierte Tischwäsche. Und Fondue aller Art. Wir empfehlen das «Fondue Gottardo», eine Mischung aus «Gottardo Grotto» und «Val Blenio»-Käse. Die Platzzahl ist beschränkt: Social Distancing!
Die Formel Kaiseki. Magnet im Resort: «The Japanese» (16 Punkte). Dietmar Sawyere (grosses Bild oben mit 105-Kilo-Tuna) bietet mit seinen japanischen Köchen ein Menü an, das zwar «Kaiseki» heisst, aber die Regeln nicht so streng interpretiert wie in den japanischen Kappo-Restaurants. «Enjoy the moment», wünscht Chef Dietmar und fährt in hohem Tempo raffinierte Plättli auf: Gillardeau Auster mit Blauflossenthunfisch, Daikon und Oscietra Kaviar. Balfego Tuna. Jakobsmuscheln-Carpaccio, Kanzuri Garnelen. Uri kommt auch zum Zug: Gotthard-Shiitake zum Black Cod, Urner Kalbsfilet «Katsuretsu» mit Flusskrebsen und Sudachi. GaultMillau-Tipp: Frühzeitig reservieren, dem Sake-Sommelier vertrauen!
Nigiri, Sushi in «The Chedi»: Die Auswahl ist riesig, die Qualität überzeugend.
Dim Sum in der Bibliothek. Auch «The Restaurant» (14 Punkte) arbeitet sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass «The Library» zu einem Pop-up umfunktioniert wurde. Dim Sum (Ha Gao, Gai Gao, Ya Gao, Beef Sui Mai) gibt es jetzt auch in der Bibliothek! Chef Armin Egli mag es, das gleiche Grundprodukt mal schweizerisch, mal asiatisch anzubieten: Mal Tagliatelle mit Hummer, mal Phad Thai mit Garnelen. Mal Pouletbrust mit Morchelsauce, mal «Murgh Tikka», Güggel auf indisch. Mit Sehnsucht wird die Wiedereröffnung der beiden Bergrestaurants auf dem «Gütsch» erwartet: Japan aus der Bento-Box, nebenan die Klassiker des früheren Saaser Punktechefs Markus Neff.
PS. Die Chedi-Smokers Lounge («The Cigar Library») führt ein Weltklasseangebot. Gastgeberin Marie Gerber hat den Schlüssel zum «Tresor».
>> Die GaultMillau-Serie im Januar und Februar: Wir stellen Hotels, Gastgeber und Chefs vor, die alle Covid-Vorschriften peinlichst genau einhalten und ihren Hausgästen während des Shutdowns ein aussergewöhnliches kulinarisches Erlebnis bieten. Nächste Folge: Hotel In Lain in Brail GR. Dario Cadonau begeistert im «Vivanda» in der «Stüvetta» und in der «Käserei».
