Text: David Schnapp Fotos: Marcus Gyger, HO
Tobias Buholzer, wohin gehen Sie, wenn es schnell gehen muss?
Wenn es richtig schnell gehen muss, dann hole ich mir meistens ein gutes Sandwich, zum Beispiel bei der Bäckerei Jung am Bahnof Enge in Zürich.
Wo essen Sie gern, wenn Zeit keine Rolle spielt?
Ich gehe gerne in ein wirkliches Top-Restaurant, wenn Zeit keine Rolle spielt. Dafür sind wir schon unzählige Male quer durch Europa gereist. Das beste Restaurant war für mich «El Celler de Can Roca», bei den drei Brüdern stimmt alles: Essen, Service Wein. Nach dem Erlebnis im 3-Sterne-Gemüserestaurant «Arpège» von Alain Passard hingegen habe ich lange darüber nachgedacht, was Perfektion in der Küche eigentlich bedeutet. Das Essen war nicht perfekt und trotzdem hat es mir ausgezeichnet gefallen. Perfektion kann auch langweilig werden.
Und welches ist der beste Platz für ein Essen mit Kindern?
Natürlich bei uns in der «Taverna Rosa», da gibt es eine schöne Kinderkarte, eine Sirup-Bar und einen Spielplatz. Abgesehen davon: Mein Sohn will eigentlich immer zu «Kai Sushi» in Zürich, da kann er sich vegetarische Sushi direkt vom Laufband nehmen, und dazu gibt es eine Miso-Suppe. Damit ist er vollkommen glücklich. Ansonsten gehe ich mit ihm auch gerne ins «Portofino» in Thalwil, da gibt es feine Pizzen an schöner Lage und einen super Spielplatz direkt nebenan.
Wenn es etwas zu feiern gibt: Wie lautet dafür Ihre liebste Adresse?
Ich feiere am liebsten, wo es gutes Essen gibt, und ich von Freunden empfangen werde, zum Beispiel bei Didi im Restaurant «Frieden» in Zürich. Da stimmt einfach alles, die Gastfreundschaft, das Essen, die Weinkarte und die allergeilsten Dessertteller, die es gibt!
Perfektes Restaurant-Erlebnis: die Roca-Brüder vom «El Celler de Can Roca» in Girona.
Wer serviert das beste Frühstück?
Ich bin kein Frühstückstyp. Ein Kaffee und viel Arbeit reichen mir vollkommen bis zu unserem Mittagessen um etwa 11 Uhr. Nur in den Ferien geniesse ich gerne ein ausgiebiges Frühstück. Das allerbeste «Zmorge» überhaupt hatte ich im Hotel der Familie Troisgros. Da fühlte ich mich wie der sprichwörtliche «Gott in Frankreich».
Wenn es schon spät ist und der Hunger kommt: Wo gibt es immer noch etwas Gutes?
Wenn ich unterwegs bin, dann gibt es die üblichen Verdächtigen wie die Bindella-Betriebe mit ihren Restaurants «Santa Lucia» und «Spaghetti Factory» oder auch mal einen Kebap im «New Point». Die grossen Burgerketten meide ich, da bekomme ich bloss Bauchschmerzen und ein schlechtes Gewissen.
Gibt es etwas, was Sie nie kochen, aber immer gern auswärts essen?
Jede asiatische Küche: Sushi, vietnamesisch, thailändisch, kantonesisch bis hin zu indischem Essen. Ich liebe diese Küchen sehr, bin mir aber bewusst, dass ich es nie so gut hinkriegen würde, wie jemand der damit aufgewachsen ist. Deswegen überlasse ich das lieber andern.
>> Tobias Buholzer führt mit Sabrina Buholzer die «Die Rose» in Rüschlikon mit einer Taverna und einem Gourmetrestaurant. Es ist mit 16 Punkten und einem Stern ausgezeichnet.
>> Die Rose
>> Kai Sushi
