Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Olivia Pulver
Kuschlige Gondeln. In Heiden rieselt der Schnee leise, aber intensiv. «Es ist fast schon zuviel», witzelt Tobias Funke, 17-Punktechef im «Gasthaus zur Fernsicht». Er hat den Garten des Restaurants in ein Winterwunderland verwandelt. «Da steckt echt viel Arbeit drin. Wir sind eigentlich seit Spätsommer dran.» Das hat sich gelohnt und das Ergebnis lässt nicht nur Kinderaugen leuchten. Funke hat ein Fondue-Dörfli geschaffen. Dafür hat er extra 20 Gondeln gekauft und aufwendig restauriert. Vier Personen haben in einer Platz. Ein Heizöfeli sorgt für die nötige Wärme, über eine Bluetooth-Box kann jeder seine eigene Musik hören. Flauschige Schaffelle sorgen für eine Portion Gemütlichkeit.
Acht Sorten. Im Zentrum steht aber das Fondue. «Das Besondere ist, dass wir bei der Qualität keine Kompromisse eingehen», sagt Funke, Mitglied bei «Les Grandes Tables de Suisse». Sein Käser mache die Hausmischung ausschliesslich für die Fernsicht. Acht verschiedene Sorten stehen zur Auswahl: Moitié-Moitié, Appenzeller oder eins mit Käse von der Alp Oberbütz. Die Hausmischung kann auch verfeinert werden mit Pfeffer, Kräuter, Tomaten oder Trüffel. Und: Es gibt sogar ein veganes Fondue aus Cashewnüssen.
Hatecke & Albula-Kartoffeln. Alle Fondues gibts à discretion. «Wir servieren in mehreren Gängen, so dass man auch noch eine andere Variante probieren könnte», erklärt Funke das Konzept. Das Brot macht Kult-Bäcker Werner Kast. Wer lieber Kartoffeln in den heissen Käse tunkt, der bestellt Bergkartoffeln aus dem Albulatal. Ein Plättli mit Trockenfleisch von Ludwig Hatecke und ein paar eingelegte Zwiebeln und Gürkli komplettieren das Menü.
Vintage Champagner. Bei den Getränken empfiehlt Tobias Funke Champagner. «Das passt unglaublich gut zusammen.» Ein Highlight im Fondue-Dörfli ist die Dom-Pérignon-Gondel. Die Gäste geniessen für 199 Franken ein 3-Gang-Menü mit Flammkuchen, Fondue à discretion und Dessert. Dazu gibt es eine Flasche Dom Pérignon Vintage 2010. Das Champagner-Haus produziert nur in sehr guten Jahren als Vintage. «Das ist wirklich ein sehr eleganter Champagner mit einer feinen Perlage. Die Gondel ist noch etwas edler ausgestattet und wir servieren ein Trüffel-Fondue – ein einmaliges Erlebnis», schwärmt der Chef. Und Funke, der Mitglied der Dom Pérignon Society ist, verrät: «Auf speziellen Wunsch hätte ich auch noch einen Vintage 2004, der ist extrem rar.»
Retro-Karussell. Damit der Winter-Zauber perfekt ist und für jede Generation ein Erlebnis, hat Funke noch ein altes Karussell organisiert. «Es stammt aus dem Jahr 1880. Unglaublich, dass das immer noch so gut funktioniert.» Während das Retro-Karussell früher noch von Hand betrieben wurde, sorgt heute ein Motor dafür, dass es dreht. Die örtliche Kinderkrippe durfte bereits probefahren. Das Urteil der Knirpse: coole Sache!