Text: Kathia Baltisberger
Digitale Karte. Während des Lockdowns sagte Silvia Manser: «Mir fehlen meine Gäste.» Und offenbar fehlte den Gästen auch Silvia Manser. Denn die «Truube» in Gais war in den ersten Wochen nach dem Lockdown praktisch immer ausgebucht. Zweit Tische mussten raus, mehr nicht. «Das Ambiente ist fast noch angenehmer, weil wir mehr Pflanzen haben», erzählt die 16-Punkte-Chefin. Glaswände brauche es nicht. Dafür sind die Karten neu. In der «Truube» muss man – wie an vielen anderen Orten auch – einen QR-Code einscannen. So hat jeder seine Karte individuell auf dem Handy. «Wer ein veraltetes Handy hat oder nicht so technikaffin ist, für den haben wir auch noch eine konventionelle Karte.»
Jetzt auf der Karte. Die Frühlingskarte schrieb Silvia Manser noch bevor Corona die Gastronomie lahmlegte. Das meiste ist noch aktuell. Nur der Bärlauch hat es nicht mehr auf die Karte geschafft. Das Menü startet also mit einem Brügglisaibling und Spargeln aus dem Rheintal. Sellerie mit Kalbsmilken und Granny Smith oder ein Eigelbraviolo mit Büffelfrischkäse und Morcheln gibt’s ebenfalls. Im Hauptgang gibt’s Lammrack. Die Vegi-Alternative ist ein gefüllter Artischockenboden mit Kartoffelstampf und Gemüsevinaigrette. Im à-la-Carte-Bereich ist die rosa gebratene Kalbshuft mit Spinatpapardelle und Spargeln der Top-Seller.
Das schreibt der GaultMillau: «Von aussen sieht die «Truube» wie ein traditionelles Appenzeller Haus aus. Drinnen aber lässt Silvia Manser in der modernen Gaststube Essen von heute auftragen.» Das können mal lokale Produkte aus dem Appenzell sein, mal ein italienisch angehauchtes Gericht. Für die Post-Lockdown-Phase haben sich Mansers – Mann Thomas schmeisst den Service – für ein vorwiegend regionales Menü entschieden. «Für die erste Karte wollten wir eigentlich alles Produkte aus der Schweiz. Bis aufs Lamm – das kommt aus Irland – haben wir das eigentlich geschafft.»
>> Truube
16 Punkte
Rotenwies 9
9056 Gais
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