Text: David Schnapp Fotos: Matt Edge/HO

Der Star aus Netflix. Die Nachricht überraschte auch gute Kenner der internationalen Feinschmeckerwelt: Die in San Francisco ansässige Französin Dominique Crenn erhält den dritten Stern im Guide Michelin 2019. Die 53-Jährige ist in den letzten Jahren nicht zuletzt als Medienstar aufgefallen: Mit einer Folge in der renommierten Netflix-Serie «Chef’s Table» und dem Titel «World’s best Female Chef» wurde sie weltberühmt.

 

Champagnerdusche in der «Baracca». Dass weltberühmt bisweilen auch mit Star-Allüren einhergeht, wissen Besucher des Gourmet Festivals in St. Moritz Anfang 2018 zu berichten: Dort fiel Madame unter anderem im Party-Restaurant «La Baracca» auf, als sie auf den Holztischen tanzte und die übrigen Gäste in einem weiteren Umkreis mit einer ausgiebigen Champagner-Dusche eindeckte. Über die kulinarische Leistung Crenns am ältesten Schweizer Gourmetfestival hingegen gab es unterschiedliche Rückmeldungen, nicht alle waren von den Gerichten der Frankoamerikanerin restlos begeistert.

Atelier Crenn San Francisco

Raum für Ideen: Im «Atelier Crenn» hängen Bilder von Dominiques Vater Alain Crenn.

Fisch und Gemüse. Aber am Ende zählt natürlich, was in ihrem Restaurant in San Francisco auf den Tisch kommt. «Atelier Crenn» ist ein autobiografisches Restaurant. An der Wand hängen Bilder von Vater Alain Crenn, das Menü ist auf Erinnerungen der Köchin an ihr eigenes Leben aufgebaut und wird mit Poesie ergänzt. Schwerpunkt der Küche sind Meeresfrüchte und Gemüse, etwa Kaviar mit Steinbutt-Gelee oder Seebarsch mit schwarzem Trüffel. Für die kongeniale Desserts ist Crenns Geschäftspartner und Patissier Juan Contreras verantwortlich.