Text: David Schnapp I Video: Digitale Massarbeit
Benoît Carcenat, herzliche Gratulation zum Koch des Jahres 2023!
Das ist unglaublich! Ich freue mich sehr, dass der GaultMillau uns diese Auszeichnung gibt und uns nach so kurzer Zeit für unsere Arbeit belohnt. Für meine Frau und ich war es ein Moment wie Weihnachten, als wir davon erfahren haben. Seit ich vor rund 20 Jahren aus Frankreich in die Schweiz gekommen bin, verfolge ich jedes Jahr diese Verleihung. Dass diese Ehre jetzt uns zuteil wird, nachdem wir erst rund ein Jahr in Rougemont arbeiten, ist wirklich fabelhaft. Und als Koch des Jahres bin zwar ich gemeint, aber es ist die Würdigung der Arbeit eines ganzen Teams und der Umsetzung unzähliger Ideen von vielen Leuten.
Waren Sie vor der Verleihung nervös?
Nein, warum sollte ich nervös sein? Aber es hat mich schon sehr gerührt.
Gibt es überhaupt etwas, was Sie nervös macht?
Nur wenn wir das Menü wechseln, bin ich etwas auf Nadeln – bis sicher ist, dass alles funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe.
Wie haben eigentlich die Dorfbewohner von Rougemont auf Sie reagiert, als Sie 2021 im «Valrose» losgelegt haben?
Zu Beginn gab es viele Fragen: Wer ist das? Was macht er hier? Können wir immer noch im «Valrose» einen Kaffee trinken, oder wird das eine exklusive Adresse? Es gab sicher ein gewisses Misstrauen. Aber jetzt sind die Leute froh, dass wir neben dem Gourmet-Restaurant das Café weiterführen.
Für die Gäste der GaultMillau-Party haben Sie eine sehr klassische Pâté en Croûte vorbereitet. Warum gerade dieser Klassiker?
Das ist doch cool, nicht? Wir haben eine Woche lang daran gearbeitet. Erst das Fleisch von Reh, Hirsch, Wildhase und Schwein mariniert, dann gegart, anschliessend den Teig gemacht, gebacken, wieder ruhen lassen… Das ist eine schöne Arbeit und zeigt meine klassische, handwerkliche Seite.
Wird sich Ihre Küche nun verändern?
Auf keinen Fall! Die Gerichte werden vielleicht noch etwas feiner, aber ich mache genau so weiter. Dafür wurde ich ja schliesslich ausgezeichnet.