Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Bruno Voser
Villa am See. Die Villa Hausermatte heisst jetzt Villa Schweizerhof und der Koch neu Marcel Ineichen. Neu ist auch das Konzept: Produkte aus der Nachbarschaft prägen die Küche. Und auch auf der ausserordentlich zuvorkommend kalkulierten Weinkarte haben einheimische Winzer die Pole-Position. Unverändert exklusiv bleibt die Lage: Die Villa am See hat Charme; ein Abend auf der Terrasse ist ein ganz besonderer Abend.
Albeli von Fischer Hofer. Ist auch die Küche ganz besonders gut? Das nicht gerade, aber sie ist immerhin sehr solid. Marcel Ineichen taucht immer wieder im eleganten Kräutergarten auf und schneidet, was er für den nächsten Gang gerade braucht. Der Megger Fischer Nils Hofer ist einer seiner wichtigsten Partner: Er schickt Forellen und fangfrische Albeli ins Haus. Wir kriegten die Albeli sauber gebraten, mit Thymian, Petersilie, Salbei und einer rechten Dosis Knoblauch; letzteres kommt nicht bei jedem Gast gleich gut an. Wenn schon Kräuter, dann richtig sagten wir uns und orderten die Kräuterschaumsuppe. Die hat uns gefallen, ebenso der Kräutersalat. Drei «Rädli» Mostbröckli aus Seewen kriegt man auch dazu. Allerdings wird dafür ein Zuschlag von zwei Franken fällig. Finden wir etwas popelig; wir dinieren in einer Villa, nicht in einem Tankstellenshop.
Auch für Vegetarier. Das Fleisch für den Hauptgang stammt vom Schwyzer Braunvieh. Riesig und gut die Rindshaxe mit prallem Markbein, korrekt gebraten das Nierstück vom Kalb, erhältlich in verschiedenen Grössen. Der Gast spielt Koch und wählt Saucen und Beilagen dazu selber aus. Die Pasta stammt aus einer Luzerner «Bottega» (Safra), der Risotto von den Terreni alla Maggia. Complimenti! Der Risotto war perfekt zubereitet, und auch das Gemüse war vorbildlich knackig. - Vegetarier kriegen einen gepflegten Sechsgänger. Engagierter Service.
>> Villa Schweizerhof
13 Punkte
Haldenstrasse 30
6006 Luzern
www.villa-schweizerhof.ch