Interview: David Schnapp Fotos: HO, MG_RTL_D

Tanja, du trittst in der vierten Staffel der Kult-Kochsendung «Kitchen Impossible» gegen Tim Mälzer an. Warum hast du dir das überhaupt angetan?

Ich hatte zuvor mehrfach abgesagt. Allerdings wusste ich nicht genau, worum es bei «Kitchen Impossible» wirklich geht, weil ich kaum je fernsehe. Dann habe ich die Sendung doch angeschaut und fand’s ziemlich cool. Auch meine Tochter Emma war davon überzeugt und viele Freunde rieten mir, es zu versuchen.

 

Hast du während der Dreharbeiten etwas über dich gelernt?

Ich habe sogar sehr viel über mich gelernt. Zum Beispiel Dinge zu machen, bei denen ich mich nicht ganz sicher fühle. Durch all die Leute, die im Alltag um mich sind, habe ich ein bequemes Sicherheitspolster. Manche Dinge mache ich nicht, weil jemand anders sie für mich erledigt. Und oft habe ich mich nicht getraut, dieses Polster abzulegen, die Komfortzone zu verlassen. Wenn man Fernsehen macht, muss man sich bewusst sein, dass Millionen von Leuten das sehen, und man sich komplett zum Affen machen kann. Sich dem auszuliefern, brauchte Überwindung. Kurz: Es war anstrengend und hat am Ende doch Spass gemacht.

 

Würdest du nochmals antreten?

Es war für mich eine gute Erfahrung, die ich zum ersten, aber auch zum letzten Mal gemacht habe. Fernsehen ist eine eigene Welt – und nicht unbedingt meine. Und ich bin überhaupt nicht der Wettbewerbstyp, der sich mit anderen messen will.

 

Aber trotzdem hattest du Spass daran…

Es war ein schöner Ausflug, ein Ausbruch aus dem Alltag. Aber im TV aufzutreten ist nicht mein Leben. Meine Arbeit ist hier im «Stucki». Ich bin kein Fernsehmensch, das scheint mir offensichtlich. Aber natürlich war auch ein Gedanke, dass mir die Sendung hilft, in Deutschland etwas bekannter zu werden.

Tim Mâlzer im Restaurant Lohninger in Frankfurt.

Auf der ganzen Welt für «Kitchen Impossible» unterwegs: TV-Koch Tim Mälzer.

Mälzer hat dich nach Deutschland und Portugal geschickt. Was hat dich dort erwartet?

Ich habe tolle Leute getroffen an Orten, an die ich wohl sonst nie gekommen wäre. Auch die Zusammenarbeit mit dem Fernsehteam war wirklich grossartig. Mehr darf ich nicht verraten…

 

Trotzdem: Was musstest du machen?

Nur so viel: Ich musste Dinge tun, die ich von mir aus nie getan hätte und die mich unter Stress gesetzt haben. Tim Mälzer hat dann beim Abschlussgespräch festgestellt, dass ich unter Druck ein nervöses Kichern entwickle. Das war auch für mich eine interessante Erkenntnis (lacht).

 

Der Stress, unter dem die Köche in der Sendung stehen, ist natürlich Teil des grossen Dramas.

Tim hat durch die Aufgabenstellung versucht, mich zu ärgern oder mich an meine Grenzen zu bringen. Ich war zwar einige Male gestresst, aber aus meiner Grundruhe habe ich mich nicht bringen lassen.

 

Gibt es ein Rezept, wie man gegen Tim Mälzer gewinnen kann?

Ob man gewinnt oder verliert hängt stark von der jeweiligen Jury ab, die dein Gericht beurteilt. Da kommt es teilweise zu irrationalen Urteilen. Oft kann auch eine perfekte Arbeit das Ergebnis kaum beeinflussen. Deshalb ist mitmachen wichtiger als gewinnen.

 

>> Die vierte Staffel von «Kitchen Impossible» startet am 3. Februar auf VOX. Am 3. März wird Tim Mälzer gegen Tanja Grandits antreten.