Fotos: Roy Matter
Sonne für alle. In der «Sonne Scheunenberg» scheint die Sonne buchstäblich für alle. Ob an den wenigen Bistro-Tischen mit zwölf Plätzen im vorderen Teil des ehemaligen Bauernhauses oder in den drei Räumen mit viel Licht und Blick auf Wiesen und Felder des Seelandes – den unterschiedlichsten Gästen gefällt es ausgezeichnet in diesem Restaurant. Seit dem Jahr 2000 führen Iris und Kurt Mösching die «Sonne Scheunenberg». Bevor sie in die ländliche Idylle in Wengen bei Büren im Seeland gezogen sind, haben beide auch im Ausland gearbeitet. Kennengelernt haben sich der Koch aus dem Saanenland und die Hotelfachfrau aus Dänemark in Luxemburg, und seither sind die Aufgaben klar verteilt: Er kümmert sich um die Küche, sie ist verantwortlich für den Service und die Weinkeller.
«Züpfe» für den König». «Zu uns kommen Rotarier, asiatische Reisegruppen oder Business-Leute aus den Städten Bern, Biel und Solothurn», so Kurt Mösching. «Wir sind eine Alltagsbeiz auf höherem Niveau», sagt der erfahrene Koch über sein Selbstverständnis von Küche und Gastkultur. Er habe sogar Stammgäste, die mit dem Helikopter aus Zürich anreisen. Da etwas Umschwung zum Restaurant gehört, ist genügend Platz zum Landen durchaus vorhanden. Selbst der dänische König Frederik flog 2019 für ein Mittagessen ein. Er hatte vom ausgezeichneten Ruf seiner Landsfrau Iris Mösching als Gastgeberin gehört. «Zum Apero gab es ‹Züpfe und Hobelfleisch› wie zu Hause im Saanenland und zum Kaffee süsse ‹Saane-Bretzeli› nach einem alten Rezept aus meiner Heimat», erzählt Kurt Mösching.
Das Rosmarin-Geheimnis. Sowohl für «Special Guests» wie auch für alle anderen Besucher kocht Kurt Mösching, langjähriges Mitglied der Jeunes Restaurateurs (JRE), zum Beispiel seine Bestseller-Sauce mit Rosmarin. «Die Sauce kann ich nicht von der Karte nehmen, danach wird so oft gefragt», sagt er. Serviert wird sie zum Beispiel zu einem Filetstück vom 7-Kilogramm-Zander aus dem Lago Maggiore, am Morgen frisch von Bianchi geliefert, und mittags schon portioniert und sorgfältig auf der Haut gebraten. Das Geheimnis der Sauce schliesslich besteht aus Noilly Prat, Weisswein, Doppelrahm und Champagneressig. Die Reduktion wird mit frischem Rosmarin aromatisiert – «fettige Sauce brauchen genügend Säure», sagt der Koch. Zusammen mit Champagner-Sauerkraut mit Zwiebeln und Äpfeln gibt das ein typisches «Sonne»-Gericht: gutes Produkt, sinnvoll zubereitet und geschmackvoll vollendet.
THE PLACE TO B. Die Sonne Scheunenberg gehört zu den besten Restaurants im Kanton Bern, Iris und Kurt Mösching sind hervorragende Gastgeber mit viel Erfahrung. Vom 6-Gang-Menü aus besten Zutaten bis zum Nüsslisalat mit Speck und Ei von der einladenden Bistro-Karte reicht das kulinarische Angebot. Dass die Weinkarte ebenso reichhaltig ist, versteht sich von selbst. GaultMillau-Rating: 17 Punkte.
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.