Text: Urs Heller, Fotos: Ellin Anderegg, HO
«Der Abschied fällt mir schwer.» «Jeune Restaurateur» Gaston Zeiter stellt den Kompass neu: «Ich habe jetzt über zehn Jahre auf Findeln gewirtet. Es war eine wunderschöne Zeit. Aber ich bin jetzt 40-jährig, möchte nochmals etwas Neues machen. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Im Sommer gebe ich nochmals Vollgas. Ich will mich von meinen Gästen verabschieden. Dann sehen wir weiter.» Gaston ist Walliser – und will den Kanton möglichst nicht verlassen: «Ich würde gerne ein Restaurant in den Bergen führen, am liebsten in Zermatt. Oder in Visp, dann wäre ich nahe bei meinen Eltern. Der Familienzusammenhalt ist bei uns sehr gut und sehr wichtig.»
Ravioli vom Grand-Cru-Schwein. Gaston Zeiter hat im «Paradies» auf 2090 Metern einen Superjob gemacht, auch in Stresssituationen, wenn die wunderschöne Sonnenterrasse mit Blick aufs Matterhorn mittags zweimal besetzt war. «Ravioli-King» nannten ihn die Tester von GaultMillau und entdeckten im hauchdünnen Teig immer wieder eine andere Füllung. Seine letzte Kreation: Fleisch vom «Grand Cru»-Schweinehals, von einem Tier aus dem Kanton St. Gallen, serviert mit Kalbsjus und Weissweinsauce. Auch erstklassig: Zander aus dem Lago Maggiore, das riesige «Findlerschnitzel», Kalbs-Cordon-bleu mit Raclettekäse aus dem Aletschgebiet – und die Weinkarte; gelistet sind im «Paradies» die besten Schweizer Winzer.