Ducasse & der Vater! Der Guide Michelin entdeckt die Ostschweiz. Über der «Taverne zum Schäfli» in Wigoltingen TG und über dem «Einstein» in St. Gallen leuchten neu zwei Sterne. Keine Überraschung: Christian Kuchler hatte zwei grosse Lehrmeister. Alain Ducasse in Paris – und Vater Wolfgang zu Hause in Wigoltingen (Bild oben). Kuchler punktet auch beim GaultMillau: Er war nach seiner Rückkehr in die Schweiz umgehend die «Entdeckung des Jahres» (2010), später der «Aufsteiger des Jahres» (2014). Und er verteidigt jetzt die 18 Punkte, die bereits sein Vater als Solo–Koch erobert hatte, mit einem jungen Team souverän.
Zwei für zwei Sterne. Im «Einstein» St. Gallen teilen sich zwei erfahrene Köche die Chef-Rolle: Sebastian Zier (erst Baiersbronn, dann Sylt) und Moses Ceylan («Amador», Mannheim). Beide sind mit reichlich Sternen und Punkten im Gepäck in die Schweiz gekommen, ergänzen sich hervorragend und stellten in St. Gallen die Gourmet-Hierarchie gründlich auf den Kopf. GaultMillau-Rating: sichere 17 Punkte.
Stern im Dutzend. Bei der Vergabe der Einsterne-Tafel waren die französischen Tester recht grosszügig, mit über einem Dutzend neuen Restaurants in dieser Kategorie. Comeback des Jahres: Iris Petermann, mit ihrem Ehemann Horst Jahrzehnte lang der Star an der Zürcher Goldküste, holt sich jetzt mit ihrem Küchenchef Stefan Jäckel auch im Winzerdörfchen Malans einen Stern (Weiss Kreuz, 15 GaultMillau Punkte). Das «Castello del Sole» in Ascona hat die Nachfolge seiner Chef-Legende Othmar Schlegel gut geregelt: Nachfolger Mattias Roock holt in seinem ersten Jahr 17 Punkte und einen Stern ab. Überraschung des Jahres: Auch über der Rigi, genauer über dem «Regina Montium» auf Rigi-Kaltbad, leuchtet jetzt ein Stern.