Text: Elsbeth Hobmeier I Foto: Pascal Wasinger
Nicolas Joss und Jasmin Schmid, Sie waren an der Swiss Wine Week in New York City. Welche Eindrücke bringen Sie mit nach Hause?
Durch unsere Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus ergab sich die Möglichkeit einer Werbung für Schweizer Wein am Times Square. Wir organisierten deshalb die erste Swiss Wine Week in New York und boten mit Master of Wine Christy Canterburry Masterclasses an. Zudem servierten einige Restaurants während dieser Woche ein Swiss Wine Menu mit Schweizer Wein oder einfach Swiss Wine by the Glass. Das Interesse war gross.
Wie ist im Ausland die Strategie?
Wir wollen mit preiswerten Spitzenweinen auftreten, New York bot die ideale Möglichkeit dazu. Wir wollen die Swiss Wine Week auch 2023 durchführen.
Kennt man in den USA den Schweizer Wein?
Einige New Yorker Weinfans kennen ihn bereits. Wir arbeiten daran, noch mehr Leute dafür zu begeistern. Natürlich braucht dies Zeit. Unser Ziel ist auch nicht die grosse Masse; grosse Mengen könnten wir gar nicht liefern.
In der Schweiz lancieren Sie diesen Sommer eine neue Aktion: Swiss Wine Apéro!
Die Apéro-Kultur ist in der Schweiz fest verankert, mit unserer Swiss Wine Apéro Aktion sprechen wir Restaurants wie auch Kunden an. Das läuft so: Die bei Swiss Wine Gourmet aufgelisteten Restaurants bieten im Juli und August einen Swiss Wine Apéro an. Die Kunden sollen die Möglichkeit haben, Schweizer Apéro-Weine im Restaurant zu entdecken. Gleichzeitig können sie Swiss Wine Apéro Punkte sammeln und tolle Preise gewinnen, etwa ein Dinner mit Schweizer Weinbegleitung. Die 10 Restaurants, bei denen am meisten Apéro Punkte gesammelt wurden, gewinnen einen Gutschein für den Kauf von Schweizer Wein im Wert von 500 Franken.
Was muss ein Restaurant tun, um mit dabei zu sein?
Es muss bei Swiss Wine Gourmet mitmachen und die Kriterien für unser Label erfüllen. Das heisst, das ganze Jahr durch mindestens zwei Schweizer Weine im Offenausschank anbieten und mindestens fünf Schweizer Weine auf der Karte führen. Je nach Angebot verleihen wir ein, zwei oder drei Gläser. Alle Informationen findet man auf der Website www.swisswinegourmet.ch, wo man sich auch direkt für die Apéro Aktion anmelden kann.
Sie verleihen das Label Swiss Wine Gourmet an Gastrobetriebe, die sich besonders um den Schweizer Wein bemühen. Wie ist das Echo?
Bis jetzt haben wir sehr positives Feedback erhalten. Die Restaurants freuen sich über die neue Website und neue Definition des Labels. Früher bestimmte die Anzahl der Weinregionen die Wertung mit ein, zwei oder drei Gläsern. Neu geht es um die Anzahl an Schweizer Weinen generell. Dies honoriert Restaurants mit regionalen Weinkarten und vereinfacht die Botschaft an den Konsumenten: Mehr Gläser bedeuten mehr Schweizer Wein auf der Karte.
Wie viele Labels konnten Sie bereits vergeben?
Über 300 Restaurants aus der gesamten Schweiz haben sich angemeldet. Dies ist erst der Anfang, wir sind sicher, dass noch viele folgen werden. Wir möchten eine super Auswahl an Restaurants mit guten bis exzellenten Schweizer Weinkarten auflisten. Momentan sind es 11 Restaurants mit einem Glas, 70 mit zwei Gläsern und über 230 Restaurants mit drei Gläsern. Das heisst, dass über 200 Restaurants mindestens 30 Schweizer Weine auf der Karte führen oder mehr als 75 % ihrer Weine aus der Schweiz stammen.
Die Gastronomie gilt als Schaufenster des Weins. Wie steht es mit der Akzeptanz der einheimischen Weine?
Wir sind sehr zufrieden mit der Präsenz der einheimischen Weine in der Gastronomie. Der Trend zum «lokal trinken» nimmt zu, und damit ist der Schweizer Wein in der Gastronomie immer präsenter. Das Thema Nachhaltigkeit gilt eben auch für das Weinangebot!