Ein veganer Riesling, ein georgischer Orangewein, ein armenischer Roter - sie wecken die Lust am Entdecken!
25. Oktober 2018 - 09:51 Uhr
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Text: Elsbeth Hobmeier
Weit entfernt von jedem Mainstream
Dieser Orangewein aus der georgischen Traube Kisi tanzt in jeder Hinsicht aus der Reihe. Er wurde bis sechs Monate in der Ton-Amphore vergoren und bringt daher für einen Weisswein extrem kräftige Tannine mit. Orange Reflexe erklären den Namen „Orangewine“, feine Partikel weisen auf die Abfüllung ohne Filtration hin. In der Nase zeigen sich Aromen von Weinbergpfirsich und Heu. Es ist ein eigenständiger Tropfen, der wenig mit einem klassischen Weissen gemein hat, aber jeden Weinfreund neugierig werden lässt.
Sie servieren Sushi oder asiatische Gerichte? Und vielleicht sitzt eine Veganerin am Tisch? Dann punkten Sie ganz gewaltig mit diesem Wein. Er ist der neuste Streich von Eva Fricke, der jungen innovativen Winzerin aus dem Rheingau, die immer wieder von sich reden macht. Ein veganer Wein, ein reiner Riesling, der mit seinem offenen Bukett, den exotischen Fruchtaromen und der animierenden Säure reihum nur Lob einheimst. Auch von überzeugten Nicht-Veganern.
Rheingau Riesling QbA, Mellifluous Eva Fricke 2017, Fr. 18.50
In der armenischen Region Vayots Dzor wurde vor kurzem der älteste Weinkeller der Welt entdeckt. Die Fachleute datieren ihn aufs Jahr 4000 vor Christus. Unweit davon reift an uralten Rebstöcken und auf 1450 Metern über Meer (!) dieser Areni. Die vulkanischen Böden, der sandig-kieslige Grund und viel Sonne geben ihm ein unvergleichliches Aroma mit. Eleganz gepaart mit einer Spur rauer Erde, kräftiges Tannin, langer Abgang… ausprobieren zu rotem Fleisch, würzigen Gerichten oder Hartkäse.