Text: Mirjam Fassold Fotos: Marcus Gyger
Birdiewasser & «Clubhouse»-Zigarre. Die Kirchturmuhren schlagen 10 Uhr, als Davidoffs Global Brand Ambassador Sam Reuter auf dem ersten Grün des Golf Club Bad Ragaz einen 8-Meter-Downhill-Putt zum Birdie locht. Seine Mitspieler Renato Wüst, Executive Chef des Grand Resort Bad Ragaz, und 16-Punkte-Koch Ueli Kellenberger («Rössli», Bad Ragaz) applaudieren begeistert. «Ich habe Birdiewasser und Gläser dabei, wir können corona-konform anstossen», sagt Wüst. «Später», antwortet Reuter, «wir haben noch 17 Löcher zu spielen». Zehn Minuten später chippt er an Green 2 zum Birdie, der Ball bleibt einen Zentimeter vor dem Loch liegen. «Welche Zigarre hast du vor der Runde geraucht?», fragt Wüst bewundernd. Der Davidoff-Mann murmelt augenzwinkernd etwas von einem «guten Wochenende» und behauptet dann: «Weder Zigarre noch Driving Range, die Sitzheizung im Auto hat meine Muskulatur aufgewärmt.» Den intensiven Bärlauchduft an Loch 3 nimmt das Trio zwar wahr, aber der Fokus bleibt auf dem Golfspiel. Lob gibt’s für Kellenbergers beeindruckende Form. Er verrät, wofür er trainiert: «Beim Swiss Seniors Open wird ein Alliance-ProAm gespielt; 2019 war ich dabei. Bei einem echten Tour-Event mitzuspielen ist ein unvergleichliches Erlebnis.» Während eines Turniers rauche er nie, sagt Kellenberger. «Das würde mich zu sehr ablenken.» Aber bei einem Friendly-Game in bester Geniessergesellschaft sagt er nicht nein, als Reuter an Abschlag 9 «Clubhouse»-Zigarren aus dem Bag zaubert. «Ein Gran-Toro-Format, gemacht um auf dem Platz zu geniessen», erklärt Reuter. Wüst, dessen Golfschwung noch etwas eingerostet scheint, beginnt zu paffen: «Zu Beginn ein wenig scharf, dann aber immer milder – so gefällt mir das Leben schon besser.» Nun entspannt der «Cigarman of the Year 2016» mit jedem Zug mehr und die Bälle fliegen immer weiter. Am Ende der Runde darf der Executive Chef sein Birdiewasser kredenzen – standesgemäss in Kristallgläsern. Der milde schottische Single Malt Whisky harmoniert perfekt mit den Caramel- und Nussaromen der Zigarre. Zufrieden geht’s nun weiter zum 19. Loch. Grosses Bild oben: v.l. Sam Reuter, Ueli Kellenberger und Renato Wüst.
Pinots aus der Herrschaft. Die Terrasse des Restaurants «Gladys» bietet einen atemberaubenden Blick auf den Vilan und die darunter liegende Bündner Herrschaft. Weinexperte Kellenberger gibt Reuter eine kurze Einführung in das kleinste Weinbaugebiet der Schweiz, dessen Pinot-Noir-Weine den Vergleich mit grossen Burgundern nicht scheuen müssen. «Allerdings sind die Mengen sehr beschränkt; ein grosser Betrieb in der Herrschaft bewirtschaftet knapp acht Hektaren, was etwa 35‘000 Flaschen pro Jahr ergibt», erklärt Kellenberger. Die Weine der bekanntesten Winzer seien in der Regel ausverkauft, noch ehe die Ernte eingefahren ist. Für den Davidoff-Botschafter hält er ein paar Tipps parat: «Der Intus von Daniel Marugg aus Fläsch, der Pilgrim von Möhr-Niggli aus Maienfeld sowie der Eichholz von Irene Grünenfelder und der Monolith von Christian und Franziska Obrecht, beide aus Jenins, sind grossartig und mit etwas Glück im Handel erhältlich.» Das Thema macht durstig; zum späten Mittagessen ordert Kellenberger einen raren Completer von Martin Donatsch aus Malans sowie einen Levanti Maienfelder Pinot Noir von Elly Süsstrunk – letzterer ein echter Geheimtipp.
Kunst, Fischknusperli & Bruderhahn. Bei auf den Punkt gebratenem Lammfilet und knusprigen Rheintal-Frites erzählt Renato Wüst von seinem kulinarischen Sommerprojekt 2021: «Während der Open-Air-Kunstausstellung Bad RagARTz werden wir im Park des Grand Resorts einen Food-Stand betreiben und lokale sowie regionale Produkte anbieten – frisch, gesund, gut und nachhaltig.» An Ideen mangelt es Wüst nicht. Beim Hotelfrühstück übrig gebliebene Croissants werden am späten Vormittag zu einem Bread-and-Butter-Pudding verarbeitet – die wohl leckersten Variante, Food-Waste zu vermeiden. «Ausserdem werden wir edelste Fischknusperli zubereiten», freut sich Wüst. Hergestellt werden diese aus Bad Ragazer Forellen, welche auf der Dachfarm des Gemüse- und Fischproduzenten Ecco-Jäger während des Shutdowns auf bis zu 2,5 Kilogramm Lebendgewicht haben wachsen dürfen. «Eine lokale Spezialität, exklusiv bei uns im Park zu geniessen.» Ein ethischer Umgang mit Lebensmitteln ist nicht nur Renato Wüst, sondern auch seinen beiden Golfkollegen wichtig. Deshalb erntet Wüst für seine Ankündigung, im Park auch Pouletschenkel vom Bruderhahn zu braten, viel Zustimmung.
Die Weltneuheit: «Dominicana»! Die charmante Restaurantleiterin Sandra Raith und Küchenchef Michael Pilman bringen nach dem Essen Etagèren mit Mini-Desserts und Rum-Gläser zum Tisch. Sam Reuter greift in seine Jackentasche und fördert strahlend eine Schachtel Zigarren hervor: «Unsere neue Davidoff Dominicana. Wir drei sind die ersten, die diese Weltneuheit rauchen dürfen!» Die limitierte Zigarre mit Jahrgangs-Charakter – das Erntejahr 2014 steht auf dem Fussring – wird ab Juni in drei Formaten (Short Robusto, Robusto, Toro) erhältlich sein. «Die «Dominicana» ist deutlich kräftiger als die «Clubhouse», und meiner Meinung nach wie gemacht für den Abschluss eines guten Essens. Ich bin gespannt, wie sie euch gefällt», sagt Reuter während er die erste von drei Robustos für die Herrenrunde anzündet. Nach ein paar Minuten genussvoller Stille meldet sich Wüst zu Wort: «Was für eine Intensität, was für ein Feuerwerk der Aromen! Probiert dazu ein Stück Schokolade oder die Stracciatella-Cremeschnitte – wenn sich die herben Aromen des Tabaks mit dieser Süsse verbinden, entstehen ganz neue Geschmackserlebnisse.»
Die hohe Kunst des Pairings. Die drei sind sich einig: Zigarren sollten mit Essen und/oder Getränken gepaart zu werden. Die richtigen Pairings zu finden, erfordert allerdings einen erfahrenen Gaumen sowie ein gutes Gespür für Aromen. «Eine so intensive Zigarre wie die «Dominicana» verlangt nach einer Schokolade mit hohem Kakao-Anteil», erklärt Wüst. Als Begleiter im Glas eigne sich ein Dominikanischer Rum, meint Reuter: «Die gemeinsame Herkunft macht eigentlich schon klar, dass das passt. Immer.» Und wenn es doch Wein sein soll? Ueli Kellenberger weiss: «Zigarren und Wein zu kombinieren ist schwierig. Bei kräftigen Zigarren scheitert der Versuch in der Regel; etwas mildere Zigarren hingegen können mit dem richtigen Champagner eine tolle Paarung ergeben.»