Fotos: Marcus Gyger, Hans-Peter Siffert
«Kapriziöses Kunstwerk». Geny Hess, der Präsident der GaultMillau-Weinjury, ist kein Mann grosser Worte. Aber von den Weinen, die er im Familienbetrieb Cave Caloz degustiert hat, ist er hin und weg: «Schon beim ersten Schluck war es um mich geschehen. Es ist die Schlichtheit, die diesen Wein so unwiderstehlich macht. Ein eigenständiges Kunstwerk, das ich mit Freude allen Feinschmeckern empfehlen.» Objekt von Begierde und Begeisterung: Der kapriziöse «Sélène» 2017, eine kraftvolle Assemblage aus Cabernet franc, Gamaret und Diolinoir.
Vier Töchter im Keller. Die Cave Caloz ist ein Familienbetrieb im Miège. Jetzt ist die dritte Generation im Weingut angekommen. Sandrine Caloz (Bild oben, mit ihren Eltern Conrad und Anne-Carole) ist die älteste der vier Töchter und in erster Linie für die Arbeit im Keller verantwortlich. Ein Vorzeigebetrieb: Das Zusammenspiel der Generationen klappt. Die Familie Caloz ist dem Terroir verbunden und im Keller der Tradition verpflichtet.
«Petite Arvine» im Paradies. Auch Sandrines Petite Arvine Les Clives überzeugt. Der GaultMillau verkostete ihn auf 2090 Metern, bei Gaston Zeiter im «Paradies» ob Zermatt, mit Blick aufs Matterhorn, zu einem kräftigen 18 Monate am Knochen gereiften Schinken und Walliser Brot. Begeisternd! Für Experte Geny Hess steht fest: «Caloz-Weine gehören zum Besten, was derzeit im Wallis produziert wird.»
Jetzt ist Madeleine Mercier dran! Noch eine junge Walliser Winzerin, die verblüfft! Ann-Catherine und Denis Mercier haben ihrer Tochter Madeleine einen Herzenswunsch erfüllt: Sie darf einen Pinot Noir nach ihren ureigenen Ideen produzieren. Den «Pradec» gibt’s ausschliesslich in der Magnum, in limitierter Menge. Jury-Präsident Geny Hess: «Da ist Charme ohne Ende vorhanden. Schon in seiner Jugend ist der Wein zugänglich, hat aber Zukunftspotential.» Hess, auch ein hervorragender Koch, weiss, was dazu passt: «Gitzi mit Rosmarin und Bratkartoffeln!»