Text: Kathia Baltisberger Fotos: Benar Baltisberger/Handout
Das perfekte Bier nach einer Wanderung. Es hat einen leicht herben Heu-Geschmack, erinnert an die Bergwiesen im Urkanton Schwyz. «Gääch» bedeutet nämlich so viel wie steil. Und im steilen Gelände des Heubrig-Massivs im Muotathal wird die spezielle Zutat Wildheu «geerntet». Eine ziemlich extreme oder eben «gääche» Angelegenheit.
Ingwer-Orange – klingt in der Tat nach einem sogenannten «Frauenbier». Aber was heisst das schon. Die Orange bringt die Säure, den scharfen Ingwer merkt man leicht im Abgang. Und ganz nebenbei: Bei der Degustation hat es auch den Männern geschmeckt. Die Brauerei Mein Emmental spielt einfach gerne mit den Mundart-Worten. Die anderen Biere heissen «Plagööri» (Grossmaul), Pajass (Hampelmann) und «Gröögu» (kleiner Mensch).
Weniger ist mehr: Die Urner Kleinbrauerei hat ein Helles, ein Dunkles, ein Weizen und ein Panasch im Angebot. Daneben gibt’s aber noch ein Spezialbier: «äs Scherri». Durch die Sauerkrischen wird das Bier sehr fruchtig. Es handelt sich um ein Porter Bier, also ein dunkles, tiefschwarzes Getränk mit malzigen Noten. Das Bier passt zu einem Grillabend, als Begleitung zum Fleisch. Wichtig: «Äs Scherri sollte nicht zu kalt und am besten aus einem Weinglas getrunken werden», empfiehlt Stiär-Biär-Geschäftsführer Urs Wagner.
Die Brauerei Locher hat ein neues Sommerbier im Angebot: das Rhubarb Beer. Es handelt sich um ein Ginger Beer, das mit Rhabarber verfeinert wurde. Das Gemüse (!) stammt vom Demeterhof und verleiht dem Getränk eine angenehme Säure. Das Bier, das mit frischem Ingwersaft fermentiert wurde, hat mit 2,2 Volumenprozent einen geringen Alkoholgehalt.
Den Bernern muss man dieses Bier kaum näherbringen. Ein Klassiker und das Flaggschiff der Brauerei Felsenau. Auch Nicht-Berner haben Glück, das naturtrübe Hauptstadt-Bier ist auch ausserhalb des Kantons erhältlich. Übrigens: Im Bernerhof in Gstaad gibt es eine fantastische Bierkarte mit vielen verschiedenen Felsenau-Bieren.