Text: GaultMillau Schweiz | Fotos: Nicolas Righetti, Hans-Peter Siffert
Fototermin im Weinkeller. Die GaultMillau-Weinjury zeichnete den Waadtländer Winzer Henri Cruchon als «Ikone» der Schweizer Weinszene aus. Im Mittelpunkt der Gründer der beeindruckenden «Domaine Henri Cruchon» in Echichens VD ob Morges. Um ihn herum die ganze Familie: Seine Söhne Raoul und Michel, die mit ihm den langen Weg an die Spitze gegangen sind. Und natürlich die Frauen: Catherine Cruchon, eine hervorragende Oenologin, führt das Lebenswerk des Grossvaters in dritter Generation weiter, unterstützt von ihren Cousinen Laura und Yaëlle. «Les filles vinifient» heisst ihr Projekt. Die Domaine ist Pionier des biodynamischen Weinbaus, die Zukunft ist grün. Henri Cruchon, 89-jährig und erst seit kurzem im «Ruhestand» ist sichtlich gerührt über die Auszeichnung. Und stolz auf die Generation, die das Erbe weiterführt. Die vierte Generation war auch dabei. Noch in Windeln.
«Hand in Hand, voller Begeisterung!» Der GaultMillau vergibt den höchsten Titel nur sehr sparsam. Aber diesmal wurde Henri Cruchon durch Jurybeschluss in die höchste Liga befördert. Nicolas Joss, Direktor von Swiss Wine Promotion: «Die Auszeichnung ist Anerkennung für die grossartige Arbeit, die hier geleistet wird, und zwar von Generation zu Generation. Die Cruchons sind immer auf der Suche nach neuen Entwicklungen, sind nahe bei ihren Kunden, bei den Köchen genauso wie bei den privaten Kunden. Eine ganze Familie engagiert sich für den Schweizer Wein und für das Erbe unseres Weinbaus.» Jury-Präsident Geny Hess jun.: «Alle Cruchon-Weine machen Spass, sind voller Frische und Frucht, ohne aufdringlich oder opulent zu wirken. Die Familie arbeitet Hand in Hand, voller Begeisterung und Engagement, mit enormer Präzision in Weinberg und Keller.»
Wurst, Käse und Schaumwein! Wie feiern Winzer so eine Auszeichnung? Mit einer grandiosen Bio-Wurst vom Nachbarn. Mit einem ausgezeichneten Gruyère-Käse aus der Region. Und mit einem «Neuling» in ihrer grossartigen Kollektion, mit einem degorgierten Schaumwein! 16 verschiedene Traubensorten werden auf der Domaine kultiviert und vinifiziert. Der Chasselas ist und bleibt der König, zu den bekannten Spezialitäten gehören die «Altesse» und der «Servagnin», die erste Pinot Noir-Variante, die in der Schweiz angebaut wurde. Catherine Cruchon lancierte eine Linie mit Naturweinen («Orange Weinen), schwärmt: «Unser Weingut ist wie Mosaik aus kleinen Weingärten, verstreut in einer Landschaft von beeindruckender Schönheit.»
Chappaz, Bovard, die Gantis & Co. Der Waadtländer Henri Cruchon ist als «Ikone» in guter Gesellschaft. Vor ihm hat die GaultMillau-Weinjury folgende Top-Winzer ausgezeichnet: Louis-Philippe Bovard, Marie-Thérèse Chappaz, Thomas Donatsch, Martha & Daniel Gantenbein, Feliciano Gialdi, Jean-François & Axel Maye, Anne-Catherine und Denis Mercier, Ivo Monti, Violaine & Raymond Paccot, Jean-Pierre Pellegrin, Jacques Tatasciore, Christian Zündel. Das «Who is who» der Schweizer Weinszene!