Text: Elsbeth Hobmeier
Tod auf der Velotour. Am letzten Sonntag, dem 17. November, kehrte Jean-Denis Perrochet von einer Velotour nicht mehr zurück. Ein Herzinfarkt setzte seinem Leben ein Ende. Er verstarb mit erst 63 Jahren. Betrauert wird er von seiner Ehefrau Christine und den drei Kindern mit ihren Familien. Zutiefst betroffen reagieren auch seine Winzerkollegen aus der gesamten Schweiz und die vielen Weinliebhaberinnen und -liebhaber, welche das Weingut Maison Carrée in Auvernier und seine Weine sehr schätzen.
Stolz auf die 7. Generation. Jean-Denis und Christine Perrochet hatten die Verantwortung für die Maison Carrée erst Anfang dieses Jahres an ihren Sohn Alexandre und damit an die 7. Generation übergeben. Sie wollten die kommenden Jahre noch etwas geniessen, ihrem Nachfolger aber gleichzeitig auch noch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Seit 2015 arbeiteten Vater und Sohn Seite an Seite, 2023 wurden die Beiden als beste Schweizer Bio-Winzer ausgezeichnet. Nun wird sich Alexandre Perrochet von einem Moment auf den anderen nicht mehr auf die riesengrosse Erfahrung von Jean-Denis stützen können. Die «Maison Carré» und die Perrochets gehören zur «Top-150»-Liste der GaultMillau-Weinjury.
Ein Pionier der Biodynamie. Jean-Denis Perrochet war ein Bio-Pionier und ein überzeugter Verfechter der naturnahen Pflege der Weinberge. Bereits 1980 stellte er auf die integrierte Produktion um, als eines der ersten Neuenburger Weingüter. 2013 verschrieb er sich der Biodynamie, seit 2016 ist die Maison Carrée Demeter-zertifiziert. Vehement setzte er sich gegen die Verwendung von Pestiziden und Kunstdünger ein. «Wein ist und bleibt ein Naturprodukt, das im Rebberg entsteht», sagte Jean-Denis Perrochet, der sich immer gegen «künstliches Aufbessern und Herumkorrigieren» ausgesprochen hat. Seine klaren und schnörkellosen Weine, die klassischen Pinot Noirs, die weissen Crus spielen in der obersten Schweizer Liga mit und zeichnen sich durch ein immenses Alterungspotenzial aus. Sie werden noch lange Jahre an ihren Schöpfer erinnern.
Fotos: Salvatore Vinci