Text: Knut Schwander Fotos: Blaise Kormann
Duboux, 17. Generation! «Ich spürte von klein auf, wie begeistert mein Vater und mein Grossvater im Rebberg arbeiteten, und ich sah in jeder ihrer Bewegungen ihre Passion für die Natur». So erklärt Blaise Duboux seinen Entscheid, das Abenteuer des Familienweinguts in Epesses weiterzuführen. Als Spross der 17. Generation will der energiegeladene Winzer vor allem eines: Den Chasselas als Stolz des Lavaux ganz vorn positionieren. «Diese Traube verkörpert die Mineralität unserer Reben so hervorragend», erklärt er, «ich möchte diese Botschaft weitergeben». Dieses Ziel verfolgt er seit seinem ersten Wein, den er auf der Domaine Duboux kelterte. Das war1988.
Möglichst nahe dran. Dreissig Jahre später ist Blaise Duboux immer noch genauso fasziniert von den Reben und dem Wein. Inzwischen ist er der Natur noch ein gutes Stück näher gerückt: «Ich habe mich entschlossen, nur noch biodynamisch zu arbeiten. Aus Respekt gegenüber meinen Rebstöcken, aber auch weil ich möglichst nahe ans bestmögliche Resultat kommen will.» Er sei überzeugt, dass ein jeder von uns etwas zugunsten der Natur beitragen könne. Duboux passt seine Reben bewusst ihrem Terroir an, was sie mit Rasse und Klasse belohnen, wie etwa sein Chasselas Calamin Grand Cru Cuvée Vincent, den er seinem Vater gewidmet hat und der so gut zu einem Fisch aus dem nahen See passt.
Aufregende Projekte. Der mutige Winzer widmet sich im Lavaux jedoch nicht nur dem Weisswein, sondern überzeugt auch mit seinen Roten. Etwa dem «Treillant» mit seiner ausgeprägten Textur und den schönen Röstaromen. Oder dem Pinot noir Dézaley Cuvée Z mit den sanften Beerenaromen. Mit all diesen Trümpfen ist die Domaine Duboux ein begehrter Gast auf den Weinkarten der grossen Restaurants. «Ich arbeite sehr gerne mit den grossen Chefs, denen ein persönlicher Wein vorschwebt», sagt Blaise Duboux. Zum Beispiel mit Peter Knogl vom Cheval Blanc in Basel (19 GaultMillau-Punkte): mit ihm entwickelt er jedes Jahr eine eigene Cuvée, «es ist jedes Mal von neuem ein aufregendes Projekt».
Das liegt im Keller: Weiss: Calamin Grand Cru Cuvée Vincent, Dézaley Grand Cru Corniche, Chasselas Villettes les Murets, Dézaley Grand Cru Haut de Pierres, Chasselas Sursum Corda, Chardonnay d’Epesses, Marsanne & Chardonnay Dézaley Grand Cru. Rot: Le Treillant (Syrah, Merlot, Cabernet Franc), Octo (Divico), Pinot noir Cuvée Z, Plant Robez.
Coup de Coeur: «Das hängt vom Jahr und seinen Ereignissen ab… dieses Jahr war es der Dézaley Haut de Pierres mit einem extrem geringen Ertrag, aber einer perfekten Qualität.»
Das passt zusammen: «Vor einigen Tagen probierte ich den Haut de Pierres zu einem Teigwarengericht mit Krebsen und einer Tomatensauce - es war wunderbar.»
Drei Chefs mit Duboux-Weinen: Stéphane Décotterd im «Pont de Brent» in Brent (18 Punkte), Pierrot Ayer im «Pérolles» in Fribourg (17 Punkte), Jean-Sébastien Ribette im «Les Ateliers» in Vevey (16 Punkte).