Text: Geny Hess I Fotos: Hans-Peter Siffert
«Chemie kommt für mich nicht in Frage.» Violaine und Raymond Paccot sind Ikonen der Schweizer Weinszene – und stolz auf die vierte Generation: Auf der berühmten Domaine La Colombe hat jetzt Tochter Laura das Sagen. Mit klarer Ansage: «Ich gehe den Weg, den meine Eltern eingeschlagen haben, weiter. Wie setzen auf Biodynamie, der Einsatz von Chemie kommt für mich nicht in Frage.»
Botschafterin des Chasselas. Laura Paccot sieht sich auch als Botschafterin des Chasselas, der wichtigsten Rebsorte der grandiosen Weinregion Waadtland. Sie ist 28 Jahren jung, dynamisch, enorm feinfühlig für das Terroir. Im Keller führt sie die Tradition der Familie weiter. Vater Raymond steht ihr immer noch mit Rat und Tat zur Seite.
Vater und Tochter kreieren gemeinsam die abgestimmten Crus, die auf langer Tradition beruhen und gleichzeitig in die Zukunft des Weingutes weisen. Im Rhythmus der Natur mit schonenden Anbaumethoden (biodynamisch / Demeter zertifiziert), entstehen lebendige, gradlinige Weine mit charaktervollem Ausdruck. Nach Bad Ragaz reist Laura mit wertvoller «Fracht»: 2021 Chasselas Brez Grand Cru Féchy AOC La Côte, 2019 Amédée Réserve AOC La Côte (Savagnin blanc/Heida!) und 2019 Colombe Rouge Réserve AOC La Côte (Merlot, Gamaret, Syrah).
Hotelfachschülerin im Weinberg. Laura ist Absolventin der weltberühmten Ecole Hotélière de Lausanne (EHL). Von Anfang an aber war klar: Sie wollte Winzerin werden und das Weingut der Familie übernehmen; das Wein-Gen wurde ihr in die Wiege gelegt. Vor eineinhalb Jahr übernahm Laura die Parzelle des neuen Chasselas-Konservatoriums in Mont-sur-Rolle. Ziel: das genetische Erbe des Chasselas erhalten, die Widerstandsfähigkeit sicherstellen, die Diversität ermöglichen. DNA-Analysen belegen, dass es die Rebsorte Chasselas im Waadtland bereits seit über tausend Jahre gibt.
>> Die besten Schweizer Winzerinnen sind an der GaultMillau Garden Party vom 14. August im Grand Resort Bad Ragaz dabei. Wir stellen sie auf dem Channel in einer kleinen Serie vor. Bereits erschienen: Marie-Thérèse Chappaz. Fortsetzung folgt.
