450 Magnum im Keller In den Katakomben des „Weiss Kreuz", einem barocken Patrizierhaus aus dem 17. Jahrhundert, gibt's drei Keller. Einer ist für Grossflaschen reserviert. 450 Magnum-Positionen sind es zur Zeit, „und die Tendenz ist steigend", freut sich Kellermeister Hans Rhyner. Hausbesitzer Ernst Lehmann lässt ihm freie Hand. Gekauft wird, was Spass macht, ohne Budgetbeschränkung. Das Budget der Gäste wird auch nicht sonderlich strapaziert: Das Preis-/Leistungsverhältnis im „Weiss Kreuz" ist sensationell.
Die Katakomben im barocken Patrizierhaus aus dem 17. Jahrhundert.
450 Magnum-Positionen findet man im Keller.
Frau Petermann heisst hier Iris Dass das „Weiss Kreuz" nach längerem Dornröschenschlaf wieder boomt und bebt, liegt wohl an der Gastgeberin: Iris Petermann hat den riesigen Betrieb am Dorfplatz übernommen. Petermann? Richtig, Frau Wirtin führte zusammen mit ihrem Mann Horst jahrzehntelang die „Kunststuben" in Küsnacht, Zürichs erste Gourmet-Adresse (19 Punkte, zwei Sterne). Als Horst ausstieg, stieg die Chefin wieder ein – in ihrer Bündner Heimat. Die kleinen Gaststuben sind liebevoll eingerichtet, mit überwältigendem Blumenschmuck. An die lokalen Sitten und Gebräuche hat sie sich schnell gewöhnt: In Malans ist sie die Iris; Stammtisch und Gourmettempel haben unterschiedliche Regeln.
Ravioli an „Beurre Blanc" Natürlich geht Iris Petermann auch an neuer Adresse auf Punktejagd. 15 sind es bereits wieder, und dafür sorgt Stefan Jäckel, der sehr begabte Küchenchef aus Dresden, der auch mal in den „Kunststuben" gearbeitet hat. Jäckels „signature dish": Hauchdünne Ravioli, gefüllt mit Brasato, Ricotta und Sbrinz, an einer verführerischen „beurre blanc". Die mögen auch die Stars: Christina Aguilera etwa tauchte überraschend im „Weiss Kreuz" auf. Mit reichlich Bodyguards.
Das Dorf der Winzer Viele Gesichter am Stammtisch kommen einem bekannt vor. Richtig: Malans ist ein Winzerdorf: Martin Donatsch, Georg Fromm, Thomas Studach und viele mehr sind hier zu Hause, bringen ihre Pinot Noirs und Completer ins „Weiss Kreuz" und treffen sich zum Fachsimpeln. Übrigens: Die Bündner Herrschaft lernt man am besten zu Fuss kennen, auf dem Weinwanderweg Malans-Jenins (11 Kilometer, www.graubuendenwein.ch).
