Text: Elsbeth Hobmeier Fotos: Blaise Kormann
Jedem sein Ding. Oskar begann 1944, Josef-Marie Ende der 70er Jahre und Mario 2008: Bei den Chantons vererben sich die Reben von Generation zu Generation. Und eine jede Generation bringt sich wieder mit eigenen Spezialitäten ein. Josef-Marie widmete sich den alten und vergessenen Walliser Rebsorten wie Himbertscha, Lafnetscha und Plantscher. Sein Sohn Mario brachte neben önologischen Erfahrungen aus dem Seeland und dem Tessin auch die Freude am Rotwein heim. «Wir hatten eine überwältigende Mehrheit an Weissweinen. Ich wollte da etwas beifügen und meinen persönlichen Touch ins Familienunternehmen einbringen», erklärt er.
Grosse Sensibilität. Seine Handschrift trägt auch die Etikette des zwei Jahre im Barrique gereiften Pinot noir: Mario Chanton zeichnete sie einst im zarten Alten von vier Jahren. Es ist eine sympathische Anekdote rund um den jungen Mann, der heute an der Schaltstelle des Walliser Familienunternehmens steht. Ein junger Mann, der eine grosse Sensibilität für die Besonderheiten seiner Region verrät: «Diese uralten Rebsorten sind wahre Meisterwerke der Natur. Es ist unsere Aufgabe, sie zu schützen und zu umsorgen, um den Menschen zu zeigen, welche Kostbarkeiten wir hier haben.»
Tolle Palette. Auf ihrem 7 Hektar umfassenden Rebgut produzieren die Chantons jährlich zwischen 40’000 und 50’000 Flaschen Wein. Darunter finden sich drei Rebsorten, die sie als weltweit einzige Winzer anbieten: Der charaktervolle Eyholzer Rote, der diskrete Plantscher und der auf 750 Höhenmeter gewachsene Himbertscha. Neben den Klassikern Humagne blanche, Syrah und Cornalin komponieren sie auch die herrlich-würzige Assemblage Dieu de Viège, die so gut zu Meeresfrüchten passt. Interessant sind auch die Spätlesen von Savagnin, Petite Arvine und Riesling - allesamt wunderbare Begleiter eines guten Desserts.
Im Keller: Weiss: Himbertscha, Plantscher, Lafnetscha, Rèze, Gwäss, Humangne blanche, Dieu de Viège, Riesling, Petite Arvine, Heida Gletscherwein, Ermitage. Rot: Eyholzer Roter, Cornalin, Humagne rouge, Syrah, Pinot noir, Pinot noir Mario Chanton, Zweigelt. Zudem: Spätlesen und Marc vom Heida Gletscherwein.
Coup de Coeur: Himbertscha, der weltweit einzigartige Wein mit seinem erfrischenden Touch, der sich gut mit Fisch versteht.
Das passt zusammen: «Im Wallis isst man Raclette und Fondue. Dazu gehört für mich ein gutes Glas des würzigen Rèze», sagt Mario Chanton.
Diese Chefs servieren Chanton-Weine: Carlo Imwinkelried im Hotel Ambassador in Brig (13 Punkte) und Goulven Tourmel im Hotel Bella Tola in Saint-Luc (13 Punkte).