Text: Elsbeth Hobmeier
Party statt Ferien. Jorge Bombin unterbricht seine Ferien, um an der legendären Garden Party in Bad Ragaz als Gast von Mondovino dabei zu sein. «Ich kann es kaum erwarten, dort unsere neuen Weine zu zeigen», sagt er. Die Freude dürfte bei den vielen Weinfans im Publikum genau so gross sein. Denn was die Kellerei Legaris mit Chefönologe Jorge Bombin an der Spitze aus den kargen Böden im Ribera del Duero herausholt ist legendär. Die Weinberge liegen höher als die meisten anderen, sie reichen bis an die 1000 Meter. Und Bombin keltert aus diesen Reben Weine, die sich von Lage zu Lage unterscheiden und nicht - wie sonst in Spanien immer noch üblich - als Verschnitt in der Masse ertrinken. «Für spanische Weine ein ungewöhnliches Konzept», sagt er, «wir möchten mit diesen sehr unterschiedlichen Weinen, den «Vinos de Pueblo», den grossen Reichtum und die Vielfalt unserer Region zeigen.»
Im Land des Tempranillo. Die Weinberge am Ufer des Duero sind extremen Schwankungen ausgesetzt. Zwischen Tag und Nacht können gut und gerne 20 Grad Differenz liegen. Im Sommer wird es bis zu 40 Grad heiss, im Winter kann es auch mal eiskalt und minus 15 Grad werden. «Dank diesen extremen Bedingungen können wir aus unserer wichtigsten Rebsorte, dem Tinto fino (Tempranillo) Weine erzeugen, von denen keiner dem andern gleicht», erklärt Bombin.
Junge Region, geniale Rotweine. Der Aufstieg der Ribera del Duero in den Olymp der besten Rotweine ist eindrücklich. Klassifiziert als DO wurde sie erst 1982. Aber hat punkto Qualität und Renommée andere Regionen wie Rioja und Priorat bereits überflügelt. Namen, die jedem Weinfan auf der Zunge vergehen, sind hier zuhause: Vega Sicilia, Pingus, Alion. Direkte Frage an Jorge Bombin: Will er diese Nachbarn mit seinen Pueblo-Weinen herausfordern? Diplomatische Antwort: «Ich möchte die weltweite Wahrnehmung unserer Marke erhöhen. Wenn jemand an Spitzenwein aus Ribera del Duero denkt, dann soll er an Legaris denken.»
Neues Ziel: Biowein! Wie sehen die Pläne für die nächsten Jahre aus? Bombin: «Wir haben viel vor. Aber sehr wichtig ist mir unser Eco-Projekt.» 40 Hektaren - das ist fast die Hälfte der eigenen Weinberge - sollen in den nächsten zwei Jahren auf biologischen Anbau umgestellt werden, neu wird Legaris dann einen Biowein lancieren. «Zudem arbeiten wir auch an einem Rosé in der traditionellen Art unserer Region», verrät er ein weiteres Projekt.
Drei Spitzenweine für die Party. Jorge Bombin wird drei Lagenweine des Jahrgangs 2015 aus reinem Tempranillo, aber aus drei verschiedenen Rebbergen mit nach Bad Ragaz bringen. Wie definiert er sie selber? «Alcubilla de Avellaneda ist frisch und blumig, mit einer exotischen Note. Er passt ideal zu Gemüse oder Fisch. Olmedillo de Roa mit seiner ganz leichten harzigen Note ist Duero in Reinkultur. Ich empfehle ihn zu Schinken und zu Eintöpfen. Und Moradillo de Roa ist ein ungemein intensiver, kräftiger Wein, der zu jedem gegrillten Fleisch, aber auch zu einem Schokoladendessert passt.»
Legaris bei Mondovino. Der Chefönologe empfiehlt, seine Weine in der genannten Reihenfolge zu degustieren. Sein «Mitbringsel» ist ziemlich exklusiv: Produziert wurden nur je 1800 bis 2200 Flaschen! Legaris-Weine gibt’s bei Mondovino, die drei Spitzenweine Alcubilla, Olmedillo und Moradillo übrigens auch vereint in einer eleganten Holz-Geschenkbox.