PDF: Medienmitteilung «Rookies des Jahres 2022»

 

Zürich, 18. Oktober 2021  

Die GaultMillau-Weinjury wählt die 150 besten Schweizer Winzerinnen und Winzer. Und sie fahndet nach Talenten: Fünf «Rookies» werden dieses Jahr besonders ausgezeichnet.

Die GaultMillau-Weinjury getagt und degustiert: Eine neunköpfige Jury unter der Leitung von Geny Hess jun. und zusammengesetzt aus Experten aus allen Landesteilen, musste vor allem eine Frage beantworten: Wer gehört zu den 150 besten Winzern der Schweiz? Die Antwort ist nicht einfach zu finden: Immer mehr Winzer aus allen Regionen drängen an die Spitze. Die Liste der «Top 150» wird am 29. November veröffentlicht, wenn der Guide GaultMillau 2022 erscheint.

Zweite Aufgabe für die Jury: Wer sind die neuen Talente im Land? Fünf junge Winzerinnen und Winzer wurden an einer Feier in Luzern als «Rookie des Jahres» ausgezeichnet:

  • Steimer Weinbau, Christian Steimer, Wettingen AG 
  • Domaine Montimbert, Christin Rütsche, Chardonne VD 
  • Cave la Bovanche, Nicolas Jacquier, Ardon VS 
  • Cantina Il Cavaliere, Loris & Eros Belossi, Contone TI 
  • Bouvet-Jabloir, Alexandre & Dimitri Colomb, Auvernier NE 

GaultMillau-Chef Urs Heller: «Die Schweizer Winzer machen einen hervorragenden Job. Die Besten schaffen es auch in die Menüs der grossen Chefs. Die meisten GaultMillau-Restaurants bieten heute eine gute Auswahl an Schweizer Weinen an. Das gehört gewissermassen zur DNA. Bei den Winzern halten wir es wie mit den Köchen: Wir wollen nicht nur die Stars listen. Wir wollen auch vielversprechende, noch wenige bekannte Talente entdecken und fördern.»

Steimer Weinbau, Christian Steimer, Wettingen AG 

Christian Steimer hat zuerst Landmaschinenmechaniker gelernt und sich danach als Winzer ausgebildet. 2018 hat er den Betrieb von seinem Vater Paul Steimer übernommen. Er bearbeitet 5 Hektaren in Wettingen AG und Otelfingen ZH, pflanzt dort neu einige Piwi-Sorten wie Solaris und Johanniter, weil er aus Sorge zur Natur weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen will. Er nennt zwei seiner Weine OH! UH! AH! Steimer: «So begeistert tönt es, wenn man meinen Rivaner oder Pinot trinkt». 

Domaine Montimbert, Christin Rütsche, Chardonne VD 

Die 38-jährige Thurgauerin lernte zuerst Drogistin und schloss 2008 ihr Önologiestudium in Changins ab. Danach zog es sie nach Neuseeland und danach in die Toscana, wo sie hängen blieb und 8 Jahre auf dem Bindella-Weingut Vallocaia als Kellermeisterin arbeitete. Zurück in der Schweiz konnte sie 2018 das kleine Weingut in Chardonne/Lavaux übernehmen, wo sie einst ein Stage absolviert hatte. Auf 1,75 ha pflegt sie 13 Rebsorten, im kleinen Keller reifen acht verschiedene Weine. Einer davon, eine Cuvée aus Garanoir, Gamaret, Diolinoir und Galotta, heisst «Amesamis» - prädestiniert für gemütliche lange Abende mit Freunden.

Cave la Bovanche, Nicolas Jacquier, Ardon VS 

Der 30-jährige Nicolas Jacquier leitet seit sechs Jahren den Keller des elterlichen Weinguts in Ardon VS, 2022 wird er von seinem Vater Pierre-Gérard die Gesamtverantwortung übernehmen. Eigentlich wollte er Musiker und Orgelbauer werden, dann aber überwog die Liebe zum Wein und er studierte Rebbau und Kellertechnik und stieg im Weingut La Bovanche ein. Er kultiviert 16 Rebsorten, seine grosse Liebe gehört dem Cornalin. «Eine äusserst delikate Traube, die aber aussergewöhnlich grosse Weine hervorbringen kann», sagt er. Und genau das ist sein Ziel.

Cantina Il Cavaliere, Loris & Eros Belossi, Contone TI 

In den Weinbergen an den Hängen des Monte Ceneri keltert die Familie Belossi seit mehreren Generationen stolze klassische Weine. Der grösste Teil ihrer Rebberge ist mit Merlot bepflanzt, die sie vom einfachen Tischwein bis zum Prestigeprodukt in verschiedensten Ausführungen vinifizieren. Noch liegt das Weingut Il Cavaliere in den Händen der Eltern Roberto und Tiziana Belossi, doch seit längerem wirken die in Keller- und Rebarbeit gut ausgebildeten Söhne Loris und Eros mit, welche in absehbarer Zeit auch die Verantwortung übernehmen werden. Sie haben sich der naturnahen Bearbeitung des Bodens verschrieben und fügen der Palette neu auch einige biodynamische Weine hinzu. 

Bouvet-Jabloir, Alexandre & Dimitri Colomb, Auvernier NE 

Die Brüder Alexandre und Dimitri Colomb führen das Weingut, das ihr Urgrossvater einst in Auvernier am Neuenburgersee gegründet hat, in die Zukunft. Alexandre hat sich als Ingenieur-Önologe ausgebildet und ist für die Reben und die Vinifizierung zuständig, Dimitri hat die Hotelfachschule besucht und ist ausgebildeter Sommelier; er übernimmt den Verkauf und die Kommunikation. Der Gutsname Bouvet-Jabloir beruht übrigens nicht auf Familiennamen, sondern bezeichnet ein Küferwerkzeug, denn der Urgrossvater war Tonnelier. Die Weine gliedern sich in drei Linien mit den Namen Légende, Signature und Grands Terroirs.

Swiss Wine auf dem GaultMillau-Channel

Der GaultMillau-Channel will den Schweizer Winzern ein Gesicht geben, die Besten noch bekannter machen. Die Liste der «Top-150» wird ab 29. November publiziert, die fünf «Rookies» in den nächsten Wochen vorgestellt. In Zusammenarbeit mit Swiss Wine Promotion erscheint auf www.gaultmillau.ch jeden Donnerstag ein Winzer-Porträt: «Swiss Wine fürs Wochenende». Wir besuchen dafür nicht nur die Stars, sondern auch weniger bekannte Talente aus allen Schweizer Weinregionen.

Informationen:
Ringier Axel Springer Schweiz AG, GaultMillau, Telefon: + 41 58 269 26 10, gaultmillau@ringieraxelspringer.ch