Foto: Michaël Boudot

Der gebrauchte Traktor. Eigentlich ist Olivier Collin (Bild oben) ausgebildeter Jurist. Die Wurzeln der Familie Collin im Weinbaugebiet Congy lassen sich über zwei Jahrhunderte zurückverfolgen. Bevor Olivier Collin sich als Winzer selbstständig machte, musste er sich 2003 das 4,6 Hektar große Familienweingut, das seine Eltern in den 90er Jahren gepachtet hatten, zurückerkämpfen (Coteaux du Petit Morin, Coteaux du Sézannais). Mit wenig Geld und viel Enthusiasmus. Mehr als ein gebrauchter Traktor und ein alter Pflug lagen beim Start nicht drin. Aber da war eine Vision: Die Vision eines grossen Champagners!

«Ich möchte Spekulationen verhindern.» Olivier Collin hat seinen Traum zusammen mit seiner Frau Sandra Zaragoza umgesetzt. Er gilt als «Champagner-Supernova». Der Champagner Ulysse Collin ist heute Kult, erzielt auf den Parallelmärkten zum Teil absurde Preise. Das will der Winzer gar nicht: «Ich möchte verhindern, dass meine Champagner spekulativ gehandelt werden. Besonders gefällt mir, wenn meine Schaumweine in der Gastronomie und in guter Gesellschaft probiert und getrunken werden.» Collins Stil ist geprägt von einem burgundischen Weinstil: Jede Cuvée kommt jeweils aus einer einzigen Parzelle und ist aus einer einzigen Rebsorte gekeltert. Seine Champagner sind alle Extra brut, unglaublich frisch, komplex und ausgewogen.

Ultrapremium? Ein Fall für Jan Martel. Collins Partner in der Schweiz? Ab sofort die 1876 gegründete St. Galler Weinhandlung Martel. Jan Martel ist Spezialist für Ultrapremium-Weine, weiss, wie man eine beschränkte Menge fair an Top-Restaurants und in Kleinstmengen auch an private Weinfans verteilt. Auch Weltklasse-Weingüter wie die Domaine Romanée-Conti aus dem Burgund, die Rhône-Domaine Jean-Louis Chave oder Château Lafleur in Bordelais vertrauen ihm den Schweizer Mark an. Weinfreaks wissen: Bei Martel wird Spitzenwein nicht verkauft, sondern verteilt. Sammler kämpfen um jede einzelne Flasche.

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