Interview: Elsbeth Hobmeier | Fotos: Swiss Wine Promotion, Pascal Wasinger
Nicolas Joss, am 1. Oktober laden Sie zum zweiten Mal zum Nationalen Tag der Weinlese. Also war der letztjährige Anlass von Swiss Wine ein Erfolg.
Der erste nationale Tag der Weinlese, «Am Puls der Ernte», enttäuschte uns keineswegs: Über 40 Weingüter und mehr als 500 «Erntehelfer-Lehrlinge» wollten mitmachen. Das Engagement der Winzerinnen und Winzer und das positive Echo der Weingüter wie auch der Teilnehmenden bekräftigten den Wunsch von Swiss Wine, die Veranstaltung im Jahr 2022 zu wiederholen.
Welche Leute begeistern sich für ein Programm mit «ein paar Stunden gesundes Schwitzen» im Rebberg, für das sie 40 Franken bezahlen?
«Am Puls der Ernte» bietet für ein paar Stunden ein Eintauchen in die Atmosphäre der Weinlese. Die Erntehelfer für einen Tag lernen die Arbeit in den Weinbergen und im Keller kennen. Nach der Arbeit gibt es eine Weinprobe und ein gemeinsames Essen mit den Winzern und Winzerinnen. Auf spielerische Art lernen die Besucher die verschiedenen Schritte kennen, die es zur Herstellung von Wein braucht.
Welche Winzerbetriebe machen mit?
Grosse Weinkellereien sind genauso dabei wie Familienbetriebe oder Weinkooperativen. Jede Form ist willkommen und kann gute Einblicke bieten.
Gibt es eine Obergrenze für das Angebot oder kann jeder Betrieb und jede Interessierte dabei sein?
Swiss Wine Promotion bietet allen Weingütern die Möglichkeit, sich für den nationalen Weinlesetag anzumelden. Wenn ein Gut mitmachen möchte, gibt es uns die Höchstgrenze seiner Kapazität an. Sobald diese erreicht ist, können sich dort keine Erntehelfer mehr anmelden. So bieten wir allen ein exklusives und qualitativ hochwertiges Erlebnis.
Momentan kann man unter 18 Betrieben wählen, einige sind allerdings schon ausgebucht. Sind noch weitere Anmeldungen von Weinbetrieben zu erwarten?
Inzwischen hat sich das Angebot bereits auf 21 Weinkellereien erhöht, die über die ganze Schweiz verteilt sind. Einige dieser Kellereien sind bereits ausgebucht. Das freut uns, denn das zeigt, dass das Interesse bei den Weinliebhabern gross ist. Von den 370 verfügbaren Plätzen sind bereits über 30 Prozent besetzt. Anmeldungen sind noch bis zum 25. September möglich.
Im Waadtland ist das Angebot am breitesten, dagegen fehlt das Tessin.
«Am Puls der Ernte» ist ein nationales Projekt. Aber die Schweizer Topografie beeinflusst die klimatischen Unterschiede zwischen den Weinbauregionen sehr stark. Dies macht sich in der Reife der Trauben bemerkbar. Nicht alle Regionen ernten zur selben Zeit, da gibt es grosse Schwankungen. Gerade in diesem Jahr mit einem so heissen Sommer findet die Lese früher als sonst statt. Vor allem im Tessin, dem südlichsten Weinbaugebiet der Alpen, werden anfangs Oktober einige Weingüter ihre Ernte bereits im Keller haben und sind daher bei unserer Aktion nicht mehr dabei.
>> Hier Ticket kaufen für den 2. Tag der Ernte. https://ampulsderernte.ch/