«Soi Thai» ist das Urgestein unter den Zürcher Pop-ups, öffnet dieses Jahr bereits zum zehnten Mal seine Türen und ist populärer denn je. Kein Wunder: So gut lässt sich in der Limmatstadt nirgendwo sonst thailändische Küche geniessen (grosses Bild oben). Aber auch die Location ist einzigartig: die ehemalige Seilerei Denzler an der Rämistrasse, schmal in die Länge gezogen mit einer offenen Küche im hinteren Teil des Lokals samt selbstgebautem Grill. Analog zu den letzten Jahren kriegen Gäste ein Menü, serviert in drei Teilen – regulär mit Fisch und Fleisch oder vegan. Preis pro Person: 69 Franken. «Soi Thai» öffnet abends sieben Tage die Woche und dauert sechs Wochen vom 3. August bis 13. September. Reservieren empfohlen!
«Alba» verzichtet für ihren Pizzateig auf Hefe, setzt stattdessen komplett auf Sauerteig. Bezüglich Toppings geht sie ebenfalls eigene Wege: Saisonale Zutaten aus der Region auf eine Weise kombiniert, die sich den starren Konventionen Italiens bewusst widersetzen möchte. Ein moderner Ansatz, der das traditionelle Handwerk trotzdem nicht vergisst. Dazu kommen ein gemütliches Ambiente sowie Vorspeisen und Desserts, die sich auch in einem schicken italienischen Restaurant gut machen würden. Willkommen bei GaultMillaus «POP des Jahres 2025»! Die grosse Sommerterrasse versprüht zudem ein urbanes Dolcefarniente.
Die zum Kult-Restaurant Gamper gehörende Weinbar hat lange Holzbänke entlang der Nietengasse, die zwar nur einen Katzensprung von der Langstrasse entfernt liegt, aber idyllischer kaum sein könnte. Ein kleines Paradies für Wein-Fans, aber auch gegen den Hunger har die Bar zahlreiche Optionen: «Tête de moîne»-, Schnittlauch- oder Sardellen-Brot, erstklassige Charcuterie, Fischkonserven oder die «Barcelonabol» mit dicken Chips, Boquerones, Miesmuscheln, Guindillas und Oliven. Dank grossen Fenstern, die sich komplett öffnen lassen, herrscht auch in der Bar eine angenehme Sommerstimmung.
Frisch gebackene arabische Fladenbrote sind das Fundament von «Soul Köfte», Falafel und saftige Köfte die Seele. Bevor Jason Anto und Apo Aziz ihr Lokal an der Zollstrasse eröffneten, tourten sie mit einem Foodtruck durch die Schweiz und begeisterten ihre Fans jahrelang mit jordanischem Streetfood. Der Bestseller? Wie der Name bereits vermuten lässt: Köfte – in Jordanien auch Kafta oder Kefta genannt. Besonders gut im Fladenbrot: mit gebratenen Paprikaschoten, eingelegten Gurken, Tomaten, Petersilie, Zwiebeln, Rotkohl und Joghurtsauce. Die «Soul Köfte»-Crew arbeitet aber auch stets an neuen Gerichten. Für Maqlubeh schichten sie Poulet, Blumenkohl, Aubergine und Kartoffeln in ein Schälchen, überhäufen das ganze mit gewürztem Reis.
Das Restaurant unterhalb des Lindenhofs fungiert bereits seit fünf Jahrhunderten als Gasthof und hat den einzigartigen Charme einer altehrwürdigen Zürcher Institution: Die grosszügige, aber doch intim wirkende Gaststube, in dunkelbraunem Holz eingekleidet und dominiert von Lederstühlen, weissen Tischtüchern sowie Silberbesteck im Doppel. Die Karte punktet mit Wirtshaus-Klassikern, die fast keine Wünsche übrig lassen: Zürcher Geschnetzeltes mit Kalbsfilet, butterzarte Kalbsleberli, Kalbskotelett mit Safranrisotto, ein klasse Wiener Backhendl oder eine wunderbare Tarte Tatin. Grosses Plus im Sommer: eine der schönsten Terrassen des Zürcher Kreis 1 am Ende des Rennwegs, gleich unterhalb des Lindenhofs.
Die Bar Sacchi hat sich vom Ausgangs-Hotspot zum Treffpunkt für den ganzen Tag entwickelt dank durchgehenden Öffnungszeiten von 8 Uhr morgens bis Mitternacht – sieben Tage die Woche. Auf der Tageskarte: Spezialitätenkaffee wie Espresso, Cappuccino, Flat White, Filterkaffee, aber auch frisch gepresster Fruchtsaft, Chai Latte oder ein hausgemachter Eistee. Abends ist die Bar noch immer ein Hotspot am Lochergut, wo sich nicht mehr nur Anwohner treffen, sondern die ganze Stadt. Dabei ist der junge Puls dieser Ecke nirgendwo besser zu spüren als an einem Tischchen auf der grossen Terrasse – am besten mit einer Flasche Wein aus Sacchis Keller, oder einem Negroni aus der Getränkepistole.
Weshalb der «Cèdre»-Schawarma seine Konkurrenz überflügelt? Die Marinade aus Rosenblättern, Kardamom, Zitronen- und Orangensaft sowie Ziegenjoghurt verleiht dem Rind- und Kalbfleisch ein bezauberndes Aroma – alles eingewickelt im hausgemachten Fladenbrot mit Tahina-Sauce, Petersilie, Essiggurken, Zwiebeln, Tomaten und Pfefferminze. Die Gastro-Institution trug massgeblich dazu bei, libanesisches Essen ab Mitte der Neunzigerjahre in Zürich zu etablieren. Das Original befindet sich an der Badenerstrasse, Schawarma gibts aber nur in der neuesten Filiale inklusive Take-away an der Nüschelerstrasse unweit der Bahnhofstrasse.
Ein «Smash Burger»-Neuling, der seine Konkurrenz überflügelt: «Bunzai» am Zürcher Stauffacher. Inhaber Mao Heng smasht jedes Patty selbst, garantiert so eine dunkle Kruste mit viel Geschmack und konstant hohe Qualität – passt wunderbar zum fluffigen Brioche-Bun. Der Star auf der Karte: «Fried Onion Burger» – ein Klassiker aus Oklahoma mit 100-jähriger Geschichte, der sich auch ausserhalb des amerikanischen Bundesstaats zum Liebling der Burger-Community entwickelt. Dank den hauchdünn geschnittenen Zwiebeln: Sie kommen aufs portionierte Rindshackfleisch, karamellisieren dann blitzschnell durch das kräftige Pressen auf die heisse Kochplatte. Aber auch die anderen Burger sind klasse.
Oft enttäuschen einfache italienische Gerichte in preiswerten Restaurants: Entweder fehlt die Sorgfalt bei der Zubereitung oder minderwertigen Zutaten zubereitet sind. In beiden Fällen ist das Ristorante Italia beim Kasernenareal eine rühmliche Ausnahme. Hier serviert die Küche italienische Klassiker und arbeitet mit Produkten, die meist von Schweizer Kleinproduzenten stammen. Lobenswerterweise sind es auch Zutaten wie Innereien, denen andere italienische Restaurants in Zürich kaum Beachtung schenken, ohne die aber jede (Fleisch-)Küche nur halb so spannend wäre. Das Interieur ist gleichermassen klassisch sowie modern und zeitlos. Dank der Raumaufteilung wirkt das Italia intim trotz der vielen Sitzplätze – ein beschaulicher Garten bietet an sonnigen Tagen zusätzlich Platz. So finden auch Kurzentschlossene meist noch freie Tische.
Seit 150 Jahren bleibt sich die Bodega Española im Zürcher Niederdorf treu – auch unter dem neuen Geschäftsführer David Martínez Salvany. Als ehemaliger Küchenchef der Restaurants Greulich und Clouds war er jahrelang an der Spitze der Zürcher Gastronomie, überträgt sein Know-how und seinen Qualitätssinn nun auf das Traditionslokal. Pan con tomate, Croquetas de Jamon, Boquerones oder Albondigas von der Tapas-Bar. Aber auch die grösseren Gerichte, die sich mittags und abends zusätzlich à la carte bestellen lassen, zeugen von Liebe zum Detail: Eine zarte, innen noch leicht flüssige Tortilla, wie es sich gehört, frittierte Calameres oder von Hand geschnittene Pommes frites, die definitiv auf eine Zürcher Bestenliste gehören. Tipp: Allioli dazu bestellen!
Die täglich mehrmals frisch gebackenen Bagels des Take-aways an der Nüschelerstrasse in der Zürcher Innenstadt sind erstklassig und in vier Varianten im Angebot: Sesam, Mohn, nature oder «everything». Sie kommen solo, mit Frischkäse als Dip oder in der Hälfte aufgeschnitten und à la minute belegt («open face») mit verschiedensten Toppings. Natürlich klassisch mit Rauchlachs, Frischkäse, rohe Zwiebeln, frittierte Kapern und Dill. Oder simpler: «Cream cheese tomato» mit confierten Datteltomaten – Umami pur – oder süss mit Heidelbeerkonfi. Der «Italian Club» mit Schinken, Salami, Mortadella, Scamorza, Cheddar, Rucola und Mayonnaise oder mit Thunfisch-Salat, Tomaten und Zwiebeln sind zwei besonders empfehlenswerte Sandwich-Varianten.
Der japanische Take-away am Zürcher Goldbrunnenplatz fällt sofort auf: Ein pinkes Häuschen, umzingelt von ockerfarbenen Wohnblöcken, die mindestens vier Stockwerke höher ragen. Auffallend ist aber auch die Qualität der preisgünstigen japanischen Klassiker, die durch das Take-away-Fenster kommen: «Karaage Don» mit frittierten, saftigen Pouletstücken und Kewpie-Mayonnaise oder «Niku Don» mit dünn geschnittenem Schweinefleisch, gekocht in einer süss-salzigen Mischung aus Sojasauce, Sake und Mirin. Gyozas kommen mit einer aromatischen Schweinefleisch-Füllung und Yakisoba (gebratene Nudeln) mit Karottenstreifen, Nori-Pulver, Frühlingszwiebeln und eingelegtem Ingwer.. Inhaberin Yoko Yamada ist in der Nähe von Kobe aufgewachsen, steht jeden Tag selbst in der Take-away-Küche und schliesst jede Bestellung mit einem herzerwärmenden «Arigato» ab.