«Lunch ist für Weicheier», lautet ein berühmtes Zitat aus dem 1987 erschienenen Film «Wall Street» mit Michael Douglas. Der fiktive Finanzhai Gordon Gekko meint damit stundenlange Business-Lunches, die dazu dienen, Deals mit Geschäftskunden einzufädeln. Heute sieht der Arbeitsalltag ein bisschen anders aus. Wer Glück hat, findet einen guten Take-away in der Nähe, um sich trotz Mittagsstress nicht mit einem Fertigsalat begnügen zu müssen. Wer aber noch mehr Glück hat, kann sich eine Arbeitspause einrichten, die gar einen Besuch im Restaurant ermöglicht. Hier sind fünf Adressen, für die es sich lohnt, ein bisschen mehr Zeit einzuplanen.
Wer den ausgezeichneten Samstagsbrunch im «Coffee» unter der Woche vermisst, kann sich freuen. Denn von Montag bis Freitag serviert die Crew um Shem Leupin und Thomas Leuenberger über Mittag die jeweiligen Zutaten des vergangenen Brunchs in Form eines getoasteten Sandwichs und Salats für 14.50 Franken. Wie Butternusskürbis, Datteln, Jersey-Brie und Brombeer-Senf. Dazu unbedingt eine Limonade bestellen aus Rhabarber-Granatapfel oder Calamansi – eine Kreuzung aus Mandarine und Kumquat. Und den Espresso zum Schluss nicht vergessen!
Adresse: Grüngasse 4, 8004 Zürich (auf Google Maps anzeigen)
Bento? In Japan kennt jedes Kind die mit Speisen gefüllten Kästchen. Kunstvoll arrangiert entzücken sie nicht nur das Auge, sondern schmeicheln auch dem Gaumen. Das Restaurant Bimi (14 GaultMillau-Punkte) im Zürcher Seefeld serviert für 22 Franken eine wöchentlich wechselnde Bento-Box. Neben Reis, Miso-Suppe und eingelegtem Gemüse beinhaltet sie beispielsweise grillierter Lachs an einer Miso-Marinade, frittiertes Poulet und Tofu. Für 20 Franken mehr gibts statt Reis und Miso-Suppe noch Sushi, Sashimi und eine kleine Schale Ramen dazu. Vorbestellung der Bento-Box bei Reservation wird empfohlen aufgrund der grossen Nachfrage.
Adresse: Seefeldstrasse 25, 8008 Zürich (auf Google Maps anzeigen)
Ein Besuch in der «Metzg» an der Langstrasse lohnt sich eigentlich zu jeder Tageszeit. Von mittags bis abends gibts ein Fleischkäse-Sandwich für 12 Franken, das zu den besten Sandwiches der Stadt gehört und schnell zu einem Klassiker des Restaurants avancierte. Zwischen zwei mit Dijon-Senf bestrichenen, grillierten Brotscheiben von John Baker klemmt eine ebenso dicke Scheibe Fleischkäse und eingelegter Rettich – Harmonie kann so einfach sein. Auf der wechselnden Mittagskarte stehen ausserdem jeweils hausgemachte Würste, ein saisonaler Gemüse-Salat, ein Wochenmenü und Fleisch vom Grill mit Stärke-Beilagen.
Adresse: Langstrasse 31, 8004 Zürich (auf Google Maps anzeigen)
Eigentlich möchte ich an dieser Stelle nur von den Schmorbraten-Ravioli schwärmen. Jedes Detail stimmt: die Beschaffenheit des Teigs, die Menge der Füllung, die schlotzige Salbeibutter und der darüber gehobelte dicke Parmesan. Fairerweise muss ich jedoch auch die restliche Mittagskarte erwähnen, die zwar nur eine kleine Auswahl der Abendkarte widerspiegelt, aber ebenso begeistern kann. Wie Fladenbrot mit Rotkraut, Hummus, Kräuter-Salat und Joghurt. Oder gebeizte Makrele an Frühlingslauchöl mit Miso-Mayonnaise und eingelegten Randen. Ach ja, habe ich die Ravioli schon erwähnt? Kostenpunkt für die Offenbarung im Teig: 32 Franken.
Adresse: Rindermarkt 24, 8001 Zürich (auf Google Maps anzeigen)
Über Mittag locken viele Stände in die Markthalle im Viadukt. Ein absoluter Geheimtipp unter den angebotenen Gerichten ist aber die marokkanische Fischsuppe von «Vom Fischer & syner Fru» für 13.50 Franken – würzig, reichhaltig und doch eine leichte Mahlzeit. Zum Fischfond mit Karotten, Sellerie, Fenchel, Knoblauch und Tomaten kommen verschiedene Nordseefische wie Dorsch, Seelachs und Meeräsche. Aber auch Abschnitte des Bio-Lachs aus Irland, die Kunden an der Theke verschmähen.
Adresse: Limmatstrasse 231, 8005 Zürich (auf Google Maps anzeigen)