Meine neueste Sommer-Entdeckung? Ein Ort, den ich neben der lebhaften Langstrasse nicht erwartet hätte: der grüne, idyllische Innenhof des Restaurants «Afghan Anar» im Durchgang zwischen Limmatplatz und der ruhigen Fierzgasse. Natürlich lohnt sich der Weg auch fürs Essen: Afghanische Klassiker, deren Geschmack sich nach wenigen Bissen gleich ins Gedächtnis einprägen. Beispielsweise «Mantu»: Grosse Teigtaschen mit einer aromatischen Füllung aus Rindshackfleisch, Zwiebeln und Char Masala – eine Gewürzmischung aus über zehn Zutaten, die in der indischen Küche ebenfalls zum Einsatz kommt. Dazu noch Joghurtsauce, eine Tomaten-Linsen-Sauce und Granatpfelkerne. Ein aufwändiges Gericht für besondere Anlässe, für das in Afghanistan die gesamte Familie zusammenkommen würde.

Afghan Anar Zurich

Der idyllische, grüne Sommer-Garten des «Afghan Anar» befindet sich im Durchgang zwischen Limmatplatz und Fierzgasse.

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 «Kabuli Palau»: Lammhaxe mit Reis, Pistazien, Rosinen und Karotten – ein aufwändiges Gericht, das in Afghanistan zu speziellen Anlässen auf den Tisch kommt.

Auch andere Gerichte zeugen von Liebe zum Detail. «Kabuli Palau» heisst mein Favorit, laut Menükarte das beliebteste Reisgericht Afghanistans: geschmorte Lammhaxe, überdeckt von tadellos gegartem Reis, Mandeln, Pistazien, Rosinen und karamellisierten Karottenstreifen. «Ein Gericht, das vor allem bei unseren afghanischen Gästen hoch im Kurs steht», verrät «Afghan Anar»-Mitinhaberin Jennifer Sattary, die sich um das ganze Drumherum des Restaurants kümmert. Die Rezepte? «Habe ich von meiner Mutter gelernt», erklärt ihr Mann Akram, der als Autodidakt vor Jahren das Projekt «Afghan Anar» lancierte – zuerst an diversen Streetfood-Festivals, dann als Pop-up nähe Stauffacher, bevor die Zusage für das Lokal im Zürcher Kreis 5 ins Haus flatterte.

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Das Must unter den Vorspeisen: «Borani Banjan» – geschmorte Auberginenan einer Sauce aus Joghurt, Tomate, Knoblauch und etwas Chili.

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Sie führen zusammen das Restaurant Afghan Anar: Akram Sattary und seine Frau Jennifer.

Die Portionen im «Afghan Anar» sind relativ grosszügig, ein einzelnes Gericht reicht bei einem durchschnittlichen Hunger bereits aus. Ein weiterer Favorit auf der Karte? «Borani Banjan». Geschmorte Aubergine an einer Sauce aus Joghurt, Tomate, Knoblauch und etwas Chili – lässt sich am besten mit dem dazu servierten Fladenbrot verspeisen. Andere Gerichte schmecken ziemlich vertraut für Fans der türkischen Küche. Während «Bolani» an «Gözleme» erinnert – ein dünnes, gefülltes Fladenbrot –, zeigt «Kobida Kabab» Parallelen zum Adana Kebab: Gewürztes Rindshackfleisch am Spiess, direkt vom Grill, das jedoch einen wesentlich höheren Fettanteil aufweisen dürfte. Die schmackhaften Dips dazu: Quark mit Knoblauch und Minze sowie ein säuerliches, leichtes Chutney aus Tomaten und getrockneten Aprikosen.

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Wenn die Tage wieder kälter werden, finden Gäste neben den regulären Esstischen auch tiefer gelegte Tische am Boden mit gemütlichen Sitzkissen.

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«Kobida Kabab»: Gewürztes Rindshackfleisch am Spiess, direkt vom Grill mit zwei schmackhaften Saucen.

 

Kontakt
Afghan Anar
Fierzgasse 22
8005 Zürich
Tel. +41 44 223 17 87
https://www.afghananar.ch/
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Öffnungszeiten
Montag bis Freitag, 11.30 bis 14 Uhr und 18 bis 23 Uhr
Samstag, 18 bis 23 Uhr

 

Preise
Vorspeise 12-17.50 CHF, Hauptspeise 24.50-42 CHF

 

Empfehlungen
Bandjan Borani, Mantu, Kabuli Palau