Lockdown sei Dank, musste ich mich zwei Monate gedulden, bevor ich meinen neuesten Geheimtipp verraten kann. Trotzdem erinnere ich mich an das Fondue-Sandwich, als hätte ich es soeben erst verschlungen. Das Herzstück? Natürlich Moitié-Moitié: eine «Halb-Halb»-Mischung aus herb-salzigem Gruyère und fruchtigem Vacherin – würzig, cremig, nicht zu ölig, nicht zu mild, schmeckt, als wäre auch ein bisschen Weisswein und Knoblauch mit drin. Die Käsemischung befindet sich zwischen zwei goldigen, in Butter getoasteten Brotscheiben und würde gleich herausquellen, wäre nicht alles im Einschlagpapier umwickelt. Wem Zürich dieser wahr gewordene «Cheese Toastie»-Traum zu verdanken hat? Dem winzigen Take-away «Al Paso» im Herzen des Niederdorfs.
Ein wahr gewordener Traum für Käse-Liebhaber: Das phänomenale Fondue-Sandwich.
Wer den Take-away betritt, steht gleich vor der Glasvitrine, die alle Sandwiches des Tages präsentiert.
Hinter dem Tresen steht Verena Kern, in der offenen Küche ihr Mann Gregor. Sie haben das Lokal an der Spitalgasse letzten Herbst übernommen und sorgen sich auch um neue Gäste mit einer Herzlichkeit, als wären sie bereits Stammkunden. Wer über die Türschwelle tritt, steht gleich vor der Glasvitrine, die alle Sandwiches des Tages beherbergt. Die meisten wandern kurz auf die heisse Kochplatte, einige stellt Gregor Kern à la minute zusammen. Und sie begeistern ohne Ausnahme. Hier türmt sich das Pastrami zwar nicht wie bei «Katz’s» in New York, harmoniert aber dafür umso mehr mit den restlichen Zutaten im Brot: Gruyère, Kabissalat, Senf und Meerrettich. Die Metzgerei Lehmann in Herrliberg liefert das gepökelte, geräucherte Rindfleisch. Ebenfalls eine neue Referenz in Zürich ist das «Tuna Melt» dank einem exzellent abgeschmeckten Thunfischsalat mit Stangensellerie, Peperoncini, Oliven und Kapern. Mascarpone und Provolone runden das Sandwich ab.
Die «Al Paso»-Macher Verena und Gregor Kern führten zuvor jahrelang ein Catering in Zürich.
Pastrami-Sandwich à la «Al Paso»: mit Gruyère, Kabissalat, Senf und Meerrettich – natürlich getoastet.
Weniger deftig im Vergleich zeigt sich der Klassiker aus Peru namens «Butifarra»: Zwischen dem Focaccia verstecken sich Kochschinken, Eisbergsalat und «Salsa criolla» – ein pikanter Relish aus Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Chili, Koriander, Limettensaft und Olivenöl. Und auch das «vegane Träumli» verspricht nicht zu viel und beinhaltet, was der Garten oder der lokale Gemüsehändler gerade so hergibt. Wer Gregor Kerns vorherige Stationen unter die Lupe nimmt, wird sich nicht weiter wundern, weshalb die Sandwiches so viel besser schmecken als anderswo. Seine Kochlehre absolvierte er beim legendären «Adler-Seppi» in Nebikon LU, danach folgte noch ein Stopp in der Küche des ehemaligen «Kunststuben»-Kochs Horst Petermann in Küsnacht. Ein hohes Niveau, das sich nun in seinen Sandwiches widerspiegelt.
Ebenfalls eine neue Referenz in Zürich: Das Thunfisch-Sandwich mit Stangensellerie, Peperoncini, Oliven, Kapern, Mascarpone und Provolone.
Der winzige Take-away befindet sich an der Spitalgasse im Herzen des Zürcher Niederdorfs.
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KONTAKT
Al Paso
Spitalgasse 12
8001 Zürich
Tel. +41 44 252 33 44
https://alpaso.ch/
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ÖFFNUNGSZEITEN
Montag bis Freitag, 11.00 bis 17.00 Uhr
PREISE
Sandwiches 7.50-18.50 CHF, Mittagsmenü mit Suppe 12.50 CHF
EMPFEHLUNGEN
Fondue-Sandwich, Pastrami, Thunfisch-Sandwich, «vegans Träumli»
