Als das Restaurant Silex (grosses Bild) am Bahnhof Wiedikon eröffnete, war es schon seit Monaten Thema Nummer eins in der Szene. Kein Wunder: Küchenchef George Tomlin hat in London prominente Stationen hinter sich und ein Händchen für ausgeklügelte Gerichte, die auch als «Comfort food» durchgehen können. Während anfangs viele Gerichte verkopft wirkten – zu viele aussergewöhnliche Zutaten oder aufwendige Kochtechniken auf demselben Teller vereint –, scheint Tomlin mittlerweile aber geradliniger und fokussierter zu kochen denn je. Heisst für den Gast: mehr Harmonie auf dem Teller. Definitiv ein Restaurant, das auch 2023 auf den Merkzettel gehört. Zum Artikel.
Das Restaurant beim Bullingerplatz gehört zu den besten Adressen in Zürich für vietnamesische Küche – und punktet zusätzlich mit einer Menükarte, wo alle Gerichte ohne Fleisch auskommen. Einzige Ausnahme, die nicht vegan ist: «Nuoc cham», die klassische vietnamesische Dip-Sauce. Sie basiert auf Fischsauce, begleitet viele «An Chay»-Gerichte, kann aber auch problemlos durch die vegane Knoblauch-Sojasauce ersetzt werden. Die Highlights auf der Karte: «Banh Cuon Chay» – dünne, gedämpfte Teigblätter aus Reismehl mit einer aromatischen Füllung aus Morcheln, Zwiebeln und Seitan – sowie eines der besten «Bánh Mì» der Stadt. Zum Artikel.
Der japanische Take-away am Zürcher Goldbrunnenplatz fällt sofort auf: Ein pinkes Häuschen, umzingelt von ockerfarbenen Wohnblöcken, die mindestens vier Stockwerke höher ragen. Auffallend ist aber auch die Qualität der preisgünstigen japanischen Klassiker, die durch das Take-away-Fenster kommen: «Karaage Don», «Niku Don», Gyoza und Yakisoba. Inhaberin Yoko Yamada ist in der Nähe von Kobe aufgewachsen, steht jeden Tag selbst in der Take-away-Küche und schliesst jede Bestellung mit einem herzerwärmenden «Arigato» ab. Zum Artikel.
Erstklassige Cocktails, eine überragende Weinkarte und Pasta-Gerichte, die schmecken, als stünde eine italienische Nonna in der Küche: Die Bar Lupo verwischt die Grenze twischen Bar und Restaurant und trifft damit den Nerv der Zeit. Während ein Teil der Karte immer wieder wechselt, sind einzelne Gerichte in Stein gemeisselt, ansonsten gehen Stammgäste auf die Barrikaden: Carne Cruda, hausgemachte Tagliatelle al ragù und das luftige Tiramisu. Das Erfolgsgeheimnis liegt im kombinierten Know-how des Inhaber-Trios: Armin Azadpour, Claudio Sacchi und Patrick Schindler. Sie waren in den letzten Jahren Teil unzähliger Gastro-Projekte, die Zürichs Ruf als Food-Stadt Nummer eins in der Schweiz weiter zementiert haben. Zurecht GaultMillaus «POP des Jahres 2023»! Zum Artikel.
Im vergangenen Mai spannte der Naturwein-Spezialist «More than wine» mit dem Restaurant Gamper zusammen, um die neue Lieferung der belgischen Kult-Brauerei Cantillon zu feiern. Das Menü: Moules et frites – und natürlich die «Lambic»-Biere, die geschmacklich eher Richtung trockener Cidre statt herkömmliches Bier gehen und mit dem Alter noch besser werden, analog zu Wein. Dabei demonstrierte aber vor allem der heimliche Star des Events, was in Zürich offensichtlich noch fehlt: erstklassige Pommes frites mit hausgemachter Mayonnaise – quasi eine Frittenbude nach belgischem Vorbild. Zum Artikel.
In Zürich poppen mehr und mehr Mikro-Bäckereien auf, die mit besonders viel Sorgfalt und Liebe zum ursprünglichen Backhandwerk begeistern. Zu dieser Kategorie gehörte auch die «Bred Bakery», die sich seit einigen Monaten im Restaurant Silex eingenistet hat. Das Angebot? Feingebäck auf Topniveau: Croissant, Pain au chocolat, salzig-süsse Schnecken und dänische Plunder. Aktuell ist die Pop-up-Bäckerei zwar geschlossen, laut dem Instagram-Profil ist aber eine Fortsetzung ab Mitte Januar geplant. Zum Artikel.
Das «Derby» am Zürcher Lochergut bringt Abwechslung in die stetig wachsende Zürcher Pizza-Szene, die sich am Original aus Neapel orientiert. Ihre Pizza: knuspriger Boden, langsame Teigführung – und ein luftiger Rand, in regelmässigen Abständen mit den Fingern leicht eingedrückt, inspiriert durch das weltbekannte «Pizza Studio Tamaki» in Tokio. Dazu gibts einen lockeren, freundlichen Service und den Charme einer Zürcher Ur-Beiz. Neo-Pizzaiolo Urs Rüegg setzt auf Qualität statt Quantität, schreibt selbstbewusst nur drei bis vier Pizzen auf die Menükarte: Marinara, Margherita sowie ein, zwei Tagesspecials. Zum Artikel.
Ein Ausflugsziel, das eine idyllische Wanderung mit einer Sonnenterrasse und erstklassigem Essen verbindet? Das Restaurant Sihlmatt in Menzingen ZG an der Zürcher Kantonsgrenze zu Zug. Der Star auf der Karte: Forelle blau – ein selten gewordenes Traditionsgericht und die beste Art, um das zarte Aroma des Süsswasserfischs zu geniessen. Aber auch die hausgemachten Fischstäbli aus Forellenfilets mit tadelloser Tartarsauce sind klasse. Für alle, die eine kurze Auszeit der Stadt benötigen. Zum Artikel.
Eine weitere Erfolgsstory der vergangenen zwölf Monate? Der «Moon»-Shop an der Bertastrasse beim Zürcher Lochergut, der mehrere Male sein Produktionsvolumen spontan vergrössern musste aufgrund des unerwarteten Ansturms. Dank Kardamom- sowie Zimtschnecken, die zu den besten der Stadt gehören – und komplett vegan sind. Mein Favorit im Angebot ist aber definitiv die Zimtschnecke in der «Sticky Bun»-Variante mit zusätzlich Karamell und Pekannüssen. Zum Artikel.
Wo sie auftauchen, bilden sich Warteschlangen: im Pop-up «Spät», «Great food house», «Bridge» an der Europaallee oder zuletzt im Ringier-Lokal «The Studio». Dank dem «Smash Burger»: Durch kräftiges Pressen des Hackfleischs auf die heisse Kochplatte entsteht eine Kruste mit viel Geschmack, ein hoher Fettanteil verhindert das Austrocknen des Fleisches. Dazu kommt das überwältigende Aroma des Rindfleisch-Mix vom Fleisch-Veredler «Luma» aus Schaffhausen. Für den besten Cheeseburger der Stadt genügen dann American Cheese, ein brioche-artiges Bun, gehackte Zwiebeln, Essiggurken, Ketchup und Senf. Die Fortsetzung im neuen Jahr ist reine Formsache.