Wer die Weinbar an der Konradstrasse besucht, kehrt bei Samuel Envall Utbult und Andrea Rothenberger ein: Er backt das beste Sauerteigbrot der Stadt, kocht abends eine simple, aber verblüffende Terroir-Küche aus erstklassigen, saisonalen Produkten. Sie schafft mit ihrem lockeren, direkten, aber herzlichen Umgangston eine unmittelbare Nähe zu den Gästen, hat immer die passende Weinempfehlung auf Lager. Natürlich steckt der Teufel im Detail, wenn solche Produkte kompromisslos reduziert im Zentrum stehen: Für die cremigen Gschwellti beispielsweise kommt eine alte Kartoffelsorte aus bio-dynamischen Anbau zum Zug, die besonders lange gelagert ist und bedeutend mehr Geschmack mit sich bringt. Mit ihren geradlinigen Ansichten und Philosophien hat das «Heisswein»-Duo einen einzigartigen, wunderbaren Ort in Zürich erschaffen, der gar bis halb zwölf abends Essen auftischt. Link zum Artikel.
«Santaco» startete in Zürich als Pop-up in der Wirtschaft zur Schtund in der malerischen Augustinergasse, die sich von der Zürcher Bahnhofstrasse zur Kirche St. Peter schlängelt. Der Star in der Küche: Ein grosser, vertikaler Grillspiess, der um die eigene Achse dreht – in Mexiko «Trompo» genannt –, worauf aufgetürmtes, dünn geschnittenes Schweinefleisch vor sich hin röstet. Es ist die Hauptzutat für Taco al pastor, der beliebtesten Taco-Variante von Mexiko-Stadt, deren charakteristischer Geschmack durch die aromatische Marinade zustande kommt: Ananassaft, Annatto, diverse fruchtig-milde Chilisorten sowie zig Gewürze. Auch die anderen Tacos sind ein Must. Für 2025 haben Sabina Bürge und Santiago Schoch bereits die Fortsetzung geplant. Wann und wo erfahrt ihr natürlich wie gewohnt auf «Züri isst». Zum Artikel.
Es gibt viele Gründe, um sich in die Mikrobäckerei Tsugi zu verlieben, die vor drei Monaten am Zürcher Helvetiaplatz eröffnet hat. Ein Miso-Sesam-Sablé oder Algen-Croissant, das abenteuerlich klingt, dann gar nicht so abenteuerlich schmeckt, aber trotzdem mit dem gewissen Extra an Geschmack. Das fluffig-süssliche «Shokupan» – ein japanisches Milchbrot, auch für den Toaster geeignet, das zu Hause mehrere Tage frisch bleibt und eine willkommene Alternative ist zum hippen Sauerteigbrot. Spinat-Ricotta-Rollen und saisonale salzige Wähen wie Alpenkäse mit karamellisierte Zwiebeln und Pilzen. Oder das «Tamago Sando», der japanische Sandwich-Klassiker mit Eiersalt zwischen zwei Scheiben «Shokupan». Natürlich sind auch die regulären Croissants, Pain au chocolat oder Brote auf Sauerteigbasis hervorragend, die bei «Tsugi» in der Auslage stehen: Vollkorn-Roggen-, Halbweiss-, Dinkel- oder Kornbrot mit Mohn- und Leinsamen, Sonnenblumenkernen sowie Sesam. Zum Artikel.
Süditalienisches Streetfood hat viele Gesichter. Im Fall des Pop-ups Mariétt sind sie rund, luftig-leicht und so gross wie ein Golfball: Polpette. Sie schwimmen in einem hausgemachten Tomatensugo, der nach Sommerferien in Italien schmeckt. Auch an den Fleischbällchen hätte die italienische Nonna nichts auszusetzen: Verschiedene Stücke vom Rind sorgen für den idealen Mix aus Biss und Zartheit, Brot und Ei für die Luftigkeit, Parmesan für die Extra-Portion Geschmack. Erhältlich bis spätnachts. Veronica Berlingieri und Luca Fiorenzano betrieben über Monate ein Take-away-Fenster an der Langstrasse, haben für ihr Paradegericht die jeweiligen Rezepte ihrer Urgrossmütter kombiniert. Wo sie als nächstes aufpoppen, steht aktuell noch in den Sternen – aber eine Fortsetzung ist gewiss. Link zum Artikel.
Die Adressen, die ich für «Züri isst» am liebsten entdecke: Restaurants und Take-aways, die zuerst gefunden werden wollen. Dazu gehört auch das «Garhwal»: Eine Adresse, für die es sich lohnt, selbst bei allergrösstem Hudelwetter die Limmatstadt einmal zu durchqueren. Erstklassiges Naan in verschiedenen Varianten, das direkt aus dem 300 Grad heissen Tandoori-Ofen kommt, deshalb knusprig und geschmeidig-luftig zugleich ist. «Chicken Tikka» mit einer dicken Marinade aus Kashmiri-Chili und Joghurt oder «Dahi Baingan» mit gerösteten Aubergine und Curryblättern. Dann «Pahadi Lamb Masala», das sich auch für Leute eignet, die dem Geschmack von Lamm normalerweise nichts abgewinnen können. Koriander, Minze, grüner Chili und Bergmasala aus Uttarakhand, das im Himalaya im Norden Indiens liegt, verleihen dem Schenkelfleisch eine wunderbare, würzig-pikante Aromatik. Indische Gerichte, die in Zürich ihresgleichen suchen – ein Geheimtipp ums Eck des Schwamendingerplatzes! Zum Artikel.
Mit «Bunzai» hat Quereinsteiger Mao Heng einen Volltreffer gelandet: hervorragende Smashburger beim Zürcher Stauffacher! Der Star auf der Karte: «Fried Onion Burger» – ein Klassiker aus Oklahoma mit 100-jähriger Geschichte, der sich langsam auch ausserhalb des amerikanischen Bundesstaats zum Liebling der Burger-Community entwickelt. Dank den hauchdünn geschnittenen Zwiebeln: Sie kommen aufs portionierte Rindshackfleisch, karamellisieren dann blitzschnell durch das kräftige Pressen auf die heisse Kochplatte. American Cheese, ein fluffiges Bun – fertig ist der «Fried Onion Burger». Aber auch die anderen Burger sind erstklassig: «Classic» mit Eisbergsalat, Tomaten und «Secret Sauce» oder «Bibim Shack» mit Kimchi, Speck, Kopfsalat und Gochujang-Mayonnaise. Zum Artikel.
Wer die Karte im «Frisk Fisk» durchblättert und die Gerichte am Nebentisch erspäht, könnte vergessen, dass die Schweiz ein Binnenland ist. Aus gutem Grund: Das Restaurant im Zürcher Niederdorf kriegt regelmässig Post aus Norwegen. Fische und Meeresfrüchte in aussergewöhnlicher Qualität, die Räuchermeister Frederik Møller Andersen in seiner Fischhalle in Oslo persönlich begutachtet und verpackt. Natürlich liefert er auch seinen erstklassigen Rauchlachs nach Zürich: Von Hand filetiert, dann im Vakuum hängend geräuchert mit Tannennadeln, nach Kümmel riechenden Holzsplittern von Aquavitfässern und Fichtenspänen. Bei «Frisk Fisk» gibts ihn in verschiedenen Varianten in einer «Box für zwei» samt einer Portion Shrimps, Dill-Mayonnaise, Aioli und Knäckebrot. Koch Ronny Weiss und Emelie Brandin, stadtbekannt als die sympathische Geschäftsführerin der Gamper Bar, haben im «Frisk Fisk» einen sanften Neustart gewagt. Zum Artikel.
Vor dem Lokal «Mit & Ohne» bildet sich stets eine Warteschlange trotz durchgehendem Service von mittags bis spätabends. Kein Wunder: Ein prall gefüllter Poulet-Kebab nach Berliner Vorbild mit Grillgemüse und Feta. Oder die «Yaprak»-Variante, wo das Dönerfleisch frisch ab dem Spiess mit geschichtetem Rind- und Lammfleisch kommt: Es ist zart, saftig und zurückhaltend gewürzt, wandert grosszügig portioniert ins hausgemachte, frisch gebackene Taschenbrot, das weder zu teigig noch zu dünn ist. Ein ausgezeichneter Döner aus hochwertigen Zutaten, deren Qualität sich auch im Geschmack widerspiegelt. Dasselbe gilt für die optionalen «Extras»: Das Ofengemüse besticht durch süssliche Röstaromen, der Hummus oder Melanzane-Salat sind einwandfrei abgeschmeckt. Inhaber Martin Heiss ruht sich aber nicht auf seinem Erfolg aus, tüftelt ständig an neuen Ideen und verfeinert alte Rezepte immer weiter. Zum Artikel.
Wer bei «Hasan’s Sandwich» vor der Glasvitrine steht, fühlt sich im ersten Moment wahrscheinlich kurz überfordert. Welche der zig Zutaten ins Sandwich sollen? Nebensache. Viel wichtiger: Börek dazu bestellen – mit Spinat-Käse- oder Kartoffel-Rindfleisch-Füllung. Beide Varianten bestehen aus mehreren Schichten Yufkateig, sind hausgemacht, übersät mit Sesam, aussen knusprig, innen weich – und gehören zu den besten der Stadt. Nach einer kurzen Zeit im Mini-Backofen wandert er in mundgerechte Stücke geschnitten mit zwei Klecksen Tzatziki und Hummus auf den Teller. Für die Sandwiches sind die die Kombinationsmöglichkeiten nahezu endlos: Roastbeef, Poulet, die türkische Knoblauchwurst Sucuk, Chorizo, Rohschinken oder grilliertes Gemüse – Zucchini, Aubergine, Zwiebeln und Peperoni – als Grundsteine. Dann Feta, Mozzarella, Halloumi, Pesto, Tapenade, Rucola, Hummus, Kalamata-Oliven sowie würzige Pasten aus Peperoni und Zwiebeln oder aus getrockneten Tomaten, Walnüssen und Knoblauch. Zum Artikel.
Für die «Kronenhalle» sprechen zig Gründe: die entschleunigende Atmosphäre, die bewundernswerte Resilienz gegenüber Food-Trends und der hochprofessionelle Umgang mit den Gästen. Das Anrichten am Guéridon, dem Beistelltisch, die Präsentation der Voiture. Küche und Service funktionieren so reibungslos zusammen wie ein Schweizer Uhrwerk, jeder Handgriff wirkt wie ein einstudiertes Ballett. Ein Restaurant mit einer Grandesse, die in Zürich einzigartig ist, die auch im Ausland schwierig zu finden wäre. Nicht verpassen: das Zürcher Geschnetzeltes mit butterzarten Kalbsfilet-Streifen an einer sämigen, samt Champignon pürierten Rahmsauce. Stets überzeugen auch Bouillon mit Leberknödel, Gurkensalat, Mistkratzerli oder Entrecôte Café de Paris. Zudem lassen sich alle Cocktails von der Bar direkt im Restaurant bestellen. Dieses Jahr feierte das Restaurant, das ausser an Heiligabend täglich öffnet, sein 100-jähriges Jubiläum. Zum Artikel mit den besten «Kronenhalle»-Gerichten.