«Bom e belli» kommt aus dem Lombardischen, heisst übersetzt schön und gut. Eine simple, passende Bezeichnung für die Pop-up-Reihe, die einmal pro Monat von Hand geformte Pasta ins Zentrum stellt. Aber auch ein bisschen Understatement. Was Raban Jacoby auftischt, gehört in Zürich zur Champions League der Pasta-Gerichte. Sein Massstab sind das Piemont oder die Emiglia-Romagna, seine Agnolotti und Co. konkurrenzlos gut. Mit gutem Grund: Nach zwei Jahren Bar Exer hatte sich der Jungkoch verabschiedet, arbeitete zwei Monate lang im besternten «Amerigo» ausserhalb Bolognas. Sein Job: Pastateig ausrollen, natürlich von Hand mit dem Wallholz, dann mit Füllung zu Tortellini falten. Von morgens bis abends. Die Handarbeit hat einen entscheidenden Vorteil: Dank dem höheren Anteil Ei wird die «Sfoglia» weicher und geschmeidiger als mit der Maschine, wo sie kleben bleiben würde.
Als Schauplatz dient die «Meierei» an der Spyristrasse im Zürcher Kreis 6. Eine ehemalige Bauspenglerei, umfunktioniert zum Café-Bar-Betrieb, wo sich das Quartier so selbstverständlich trifft, als wäre es ihre Stube. Einmal pro Monat übernimmt «Bom e belli» das Lokal, widmet sich für jede «Edizione» einer anderen Region Italiens. Zum Start: Piemont, Norditalien. Zuerst eine Runde Antipasti: eingelegtes Gemüse «Giardiniera», bestehend aus Stangensellerie, Zwiebeln, Blumenkohl, Fenchel und verschiedenfarbige Karotten. Ein Wintersalat, italienisches Weissbrot und Grissini mit Parmesancreme sowie Pesto rosso. Und frittierte Lasagne oder ein Scamorza-Erbsen-Arancino als vegetarische Alternative. Dann der erste Pasta-Gang: Cappelletti mit einer Füllung aus Lauch, Ricotta und Parmesan. Dazu noch Haselnüsse, eingekochter Traubenmost («Saba») und Estragon-Lauch-Öl.
Gemüse folgte als Zwischengang: gerösteter Wirz mit Salami-Crumble und einer Apfel-Senf-Creme. Dann Pasta-Gericht Nummer zwei: Agnolotti del plin, gefüllt mit Rindshaxe, Schweinehals und Kaninchen, serviert mit Schmorsauce, Brunnenkresse und Friséesalat. Spitzenklasse! Auch das Dessert war ein Highlight, ein Klassiker der piemontesischen Küche: Bonet – ein Flan mit Amaretto, Kakao und etwas Kaffee. Natürlich funktioniert so ein Pop-up nicht ohne eine starke Crew. Naomi Biaduo war Geschäftsführerin in der Bar Exer, als Jacoby in der Küche stand. Mit Max Lüdi, ein angehender Winzer, kriegt das eingespielte Duo zusätzlich starke Unterstützung bei der Auswahl der Weinbegleitung: Sie setzt auf biodynamische Weingüter und passt sich ebenfalls von Ausgabe zu Ausgabe der thematischen Region an.
—
Kontakt
Bom e belli in der «Meierei»
Spyristrasse 9
8044 Zürich
https://www.instagram.com/bomebelli
Auf Google Maps anzeigen
Reservieren unter contact@bomebelli.ch
Öffnungszeiten
Jeweils am zweiten Samstag im Monat, ab 18 Uhr
Die nächsten Daten: 10. Februar, 9. März, 13. April 2024
Preise
Vier Gänge für 79 Franken pro Person
Empfehlungen
Lass dich überraschen