Im Zürcher Industriequartier tummeln sich gleich drei Weltklasse-Baristas. Emi Fukahori («Brewers Cup»-Weltmeisterin 2018, 4. Platz an der Barista-Weltmeisterschaft 2021) und Mathieu Theis (3. Platz an der Barista-Weltmeisterschaft 2018) führen zusammen das Café Mame an der Josefstrasse, während Matt Winton (amtierender «Brewers Cup»-Weltmeister) in der neuen Collective Bakery in Zürich-West für erstklassigen Kaffee sorgt – beide Cafés gehören zu den besten der Stadt. Während die «Mame»-Crew ihre Kaffeebohnen selbst röstet, doppelt die «Collective Bakery» als Backstube und punktet mit fabelhaftem Gebäck: Sauerteigbrot, Croissants und salzige Plunder.
Ein Klassiker in Zürich mit Geheimtipp-Charakter: das «Sphères» ist seit 1999 in Betrieb und befindet sich in der Nähe des Escher-Wyss-Platzes. Ein Rückzugsort, der Café und Buchhandlung unter einem Dach vereint sowie eine Bühne für kulturelle Anlässe bietet. Der Wintergarten versprüht Industrie-Charme, die grossen Räumlichkeiten einer ehemaligen Porzellanfabrik gleicht einer urbanen Oase – inklusive Gärtchen am Limmatufer.
Mame, Josefstrasse 160 (auf Google Maps anzeigen)
Collective Bakery, Förrlibuckstrasse 160 (auf Google Maps anzeigen)
Sphères, Hardturmstrasse 66 (auf Google Maps anzeigen)
Wer sich mittags oder nachmittags im Kreis 5 befindet, kann sich glücklich schätzen. Das Food-Angebot gleicht einem Schlaraffenland: Masala Dosa – eine goldige, knusprige Crêpe so gross wie ein erwachsener Unterarm – mit Kartoffel-Erbse-Füllung, Chutney und Curry oder Kottu Rotti bei Friends Corner. Türkische Spezialitäten im «Gül Express» von Shootingstar Elif Oskan: Simit-Sandwiches, Lahmacun, Pide und die kultigen Islak-Burger. Zürichs bestes Poulet-Schawarma bei «Al Mouchtar». Der legendäre «Burgermeister», dessen Erfolgsgeschichte an der Langstrasse begann und nun wenige Meter weiter am Limmatplatz mit einer grossen Filiale weitergeht. Neapolitanische Pizza im «Napulé», die mit einem luftigen und dennoch knusprigen Teig beeindrucken. Oder Tacos und Burritos mit Mexiko-Flashback-Garantie bei «Frida», ums Eck des Zürcher Hauptbahnhofs.
Während der Grossteil der Lokale auch über Tische und Sitzmöglichkeiten verfügen, bieten die zwei Letztgenannten ausschliesslich Take-away an. Der grosse Pluspunkt bei allen: Essen gibts durchgehend von mittags bis (spät-)abends.
Friends Corner, Josefstrasse 146 (auf Google Maps anzeigen)
Gül Express, Zollstrasse 11 (auf Google Maps anzeigen)
Al Mouchtar, Hafnerstrasse 13 (auf Google Maps anzeigen)
Burgermeister, Langstrasse 243 (auf Google Maps anzeigen)
Napulé, Josefstrasse 89 (auf Google Maps anzeigen)
Frida, Limmatstrasse 31 (auf Google Maps anzeigen)
Auch abends kann sich das Angebot im Zürcher Industriequartier sehen lassen. Im «Josef» steht David Heimer in der Küche: ein Jungtalent, das mit raffinierten, modernen Gerichten zum Teilen beeindruckt und damit das Lokal wieder zur Trendadresse macht wie zu Beginn vor 14 Jahren. Immer ein Highlight auf der saisonal wechselnden Karte des Kochs aus Schweden: Fisch und Meeresfrüchte. An der Grösse der «Josef»-Portionen hat sich nicht viel geändert: Für den durchschnittlichen Hunger empfiehlt die Speisekarte drei bis vier Teller pro Person – ich tendiere eher zu fünf.
Ein «Restaurant to watch»? Paulo Timoteo und Lorena Olmo lebten zuvor in Madrid, kochten jahrelang im weltberühmten Drei-Sterne-Restaurant DiverXO und haben nun ihr eigenes Lokal mit peruanischer Küche in Zürich eröffnet. Das «Püente» Klingenpark repräsentiert die peruanische Küche, die aus zahlreichen Regionalküchen besteht, geprägt von indigenen Völkern, spanischen Eroberern sowie japanischen und chinesischen Einwanderern. Verschiedene Ceviche, Dumplings oder ein halbes, langsam grilliertes Mistkratzerli.
Im Kreis 5 haben im vergangenen Jahr gleich zwei vegane Restaurants eröffnet, die mehr anbieten als nur Quinoa-Bowls und Avo-Toast. «Dar» ist das neue Lokal von Zineb Hattab, die bereits mit ihrem ständig ausgebuchten Restaurant Kle zeigt, wie kreativ und gut saisonale, vegane Küche schmecken kann. Im Zweitlokal konzentriert sie sich auf schlichtere, dafür aber herzhaftere Gerichte mit marokkanischen und spanischen Einflüssen: Kefta-Bällchen, gedämpfte Merguez-Buns oder «Bombas» – Kartoffelstock zu Kugeln geformt, dann paniert, frittiert und zum Schluss vollendet mit einem Klecks Aioli und einer pikanten «Salsa Brava».
Nur wenige Gehminuten entfernt hat «Yume Ramen» einen veganen Ableger eröffnet. Der Publikumsliebling auf der Karte des «Midori Ramen»? Ebenfalls «Tantanmen»: eine Nudelsuppe mit schweisstreibender Schärfe, cremiger Konsistenz sowie einem herzhaft-würzigen Umami-Boost dank Chili, Sesamöl, Sesampaste, Ingwer und Knoblauch. Hier natürlich als vegane Version, die mit Shiitake und Soja ebenfalls grossartig schmeckt – vor allem als suppenlosen Variante «Tantan Mazemen» mit Nudeln oder mit Reis in der «Tantan Don».
Meine Lieblingsadresse für chinesische Küche in Zürich? «Lè Cuisine», wo ein Ehepaar aus Shanghai mit ihrer Menükarte auf Qualität statt Quantität setzt und Gerichte serviert mit Welten mehr Tiefgang als das Angebot ihrer Konkurrenz im vergleichbaren Preissegment. Die aktuellen Highlights: Gedämpfte, knochenlose Spareribsmit Mu-Err-Pilzen an einer Sauce aus fermentierten Sojabohnen und Knoblauch. Szechuan-Suppe mit Entrecôte. Oder «Hainanese Chicken Rice», dessen Zauber in der subtilen Aromatik liegt: Sie schmeckt wie die Essenz eines Poulets.
Josef, Gasometerstrasse 24 (auf Google Maps anzeigen)
Püente, Baumgasse 10 (auf Google Maps anzeigen)
Dar, Gasometerstrasse 5 (auf Google Maps anzeigen)
Midori Ramen, Mattengasse 13 (auf Google Maps anzeigen)
Lè Cuisine, Neugasse 41 (auf Google Maps anzeigen)