Frühaufsteher kriegen in der neuen «Bar 45» der «La Stanza»-Macher bereits ab 7.00 Uhr einen eher dunkel gerösteten Espresso nach italienischem Vorbild. Und können gleichzeitig die wahrscheinlich längste Holztheke von Zürich bewundern, die in Kombination mit der hohen Decke und brasilianischem Marmor ein grosstädtisches Flair versprüht. Eine Seltenheit in Zürcher Cafés. Dazu passt Sfogliatelle – eine gefüllte Blätterteigtasche.
Eine halbe Stunde später öffnet das «Grande» seine Türe, nur wenige Schritte vom Zürcher Central entfernt. Das Café bietet beste Sicht auf vorbeigehende Passanten und die dahinterliegende Limmat. Kaffee gibts hier in zwei Ausführungen. Bei «Classic» dominieren schokoladige und nussige Noten, Liebhaber von Kaffee mit Fruchtsäure und zurückhaltenden Röstaromen sollten hingegen «Modern» wählen.
Bar 45, Bahnhofstrasse 45 (auf Google Maps anzeigen)
Grande, Limmatquai 118 (auf Google Maps anzeigen)
Die besten Falafel der Stadt findest du im «Orient Catering» – ein Take-Away versteckt in einem Hinterhof an der Weinbergstrasse oberhalb des Centrals. Worin sie sich massgebend von der Konkurrenz unterscheiden? Die Kichererbsen-Masse besitzt eine federleichte, fluffige Konsistenz wie mehrfach gedämpfter Couscous – falls sie frisch aus der Fritteuse kommen. Kleine und grosse Mezze-Teller stehen ebenfalls im Angebot.
Für ein Mittag- statt Abendessen in der «Kronenhalle» sprechen viele Gründe. Wie die beruhigende Atmosphäre in der Brasserie dank sanftem Tageslicht, das den grosszügigen Raum erhellt. Oder der nur Mittwoch- und Samstagmittag anzutreffende «Bollito Kronenhalle» vom rollenden Servierwagen mit allerlei Kochfleisch: Rind, Schwein, Huhn, Kalbskopf, Zunge und Markknochen. Nach einer zweiten Portion verlässt bestimmt niemand seinen Tisch mit knurrendem Magen. Andere Klassiker, die stets überzeugen: Matjeshering, Gurkensalat, Mistkratzerli und Entrecôte Café de Paris.
Ebenfalls am Bellevue befindet sich eine zweite Zürcher Institution: der «Sternen Grill» – auch «Vorderer Sternen» genannt. Ob auf diesem Grill tatsächlich die beste Bratwurst der Stadt auf dem Rost liegt, sei dahingestellt. Fakt ist: Der Ort ist Kult und die Wurst schmeckt – insbesondere in der Kombination mit Tränen in die Augen treibendem Meerrettich-Senf und einem «Gold-Bürli». Als Alternative empfiehlt sich «Bruzzito» – eine Brottasche gefüllt mit Poulet, Kohl und hausgemachter Cocktailsauce.
Mit der Edelmetzgerei «Hatecke» beim Löwenplatz kommt auch die Limmatstadt in den Genuss von erstklassigem Fleisch aus dem Engadin. «Allegra!» ertönt es unisono beim Betreten der Filiale, die gleichzeitig auch als Bistro fungiert und verschiedene Speisen ganztags anbietet. Auf der Speisekarte steht ein klassisches Tatar – abgeschmeckt mit fein gehackter Essiggurke, Petersilie und Zwiebeln sowie Olivenöl, Cognac, Ketchup und auf Wunsch scharfer Habanero. Oder wer es schlichter mag: fein aufgeschnittenes Carpaccio mit darüber geraffeltem Parmesan, Olivenöl, Salz und Pfeffer – Qualität, die du schmeckst.
«Lokale Produkte in modernem Gewand» – das Motto des «Am Rank» überträgt sich auch auf die mittags angebotenen Toasties am Take-away-Fenster. Vier Sandwiches stehen aktuell auf der Karte. Wie «Asian Delight», das aus Toggenburger «Pulled pork» besteht an einer süss-salzigen Teriyaki-Marinade, Miso-Mayonnaise, eingelegtem Rettich sowie Brunnenkresse. Oder einem Käse-Toast., der würzigen «Schlossberger» der Berner Käserei Jumi mit einer Käsekuchen-Mischung kombiniert für Extra-Sämigkeit. Zwiebel-Chutney und Birnensenf sind das perfekte Pairing dazu.
Das «Al Paso» an der Spitalgasse inmitten des Zürcher Niederdorfs ist ein kleines Sandwich-Paradies. Das Highlight? Ein Fondue-Sandwich mit Moitié-Moitié: eine «Halb-Halb»-Mischung aus herb-salzigem Gruyère und fruchtigem Vacherin – würzig, cremig, nicht zu ölig, nicht zu mild, schmeckt, als wäre auch ein bisschen Weisswein und Knoblauch mit drin. Auch sehr empfehlenswert sind die Sandwiches mit Pastrami und Thunfisch, sowie das «vegane Träumli» mit allem, was der Garten oder der lokale Gemüsehändler gerade so hergibt.
Weshalb der «Cèdre»-Schawarma seine Konkurrenz überflügelt? Die Marinade aus Rosenblättern, Kardamom, Zitronen- und Orangensaft sowie Ziegenjoghurt verleiht dem Rind- und Kalbfleisch ein überwältigendes Aroma – alles eingewickelt im hausgemachten Fladenbrot mit Tahina-Sauce, Petersilie, Essiggurken, Zwiebeln, Tomaten und Pfefferminze. Nur als Take-away-Option an der Nüschelerstrasse unweit der Bahnhofstrasse.
Orient Catering, Weinbergfussweg 4 (auf Google Maps anzeigen)
Kronenhalle, Rämistrasse 4 (auf Google Maps anzeigen)
Sternen Grill, Theaterstrasse 22 (auf Google Maps anzeigen)
Hatecke, Usteristrasse 12 (auf Google Maps anzeigen)
Am Rank, Niederdorfstrasse 60 (auf Google Maps anzeigen)
Al Paso, Spitalgasse 12 (auf Google Maps anzeigen)
Le Cèdre, Nüschelerstrasse 31 (auf Google Maps anzeigen)
Die «Neue Taverne» gehört zu den aufregendsten Restaurants in der Zürcher Altstadt. Mit modernen, brutal abgeschmeckten «Plates to share», die mehrheitlich vegetarisch oder vegan sind, begeistert das Lokal Jung und Alt. Die wohlschmeckenden Gerichte strotzen mit einer Balance aus Süsse, Säure und Umami, das sich oft mit dem Löffel verspeisen lässt. Als kulinarischer Patron dient GaultMillaus «Koch des Jahres 2016» Nenad Mlinarevic, der aktuell noch selbst am Pass steht, aber bald von Fabian Fuchs (ehemals «Equitable») als neuer «Taverne»-Küchenchef Unterstützung erhält. Zu den Klassikern gehören «Brot mit Tunke» sowie «Kaviar des Feldes».
«Zur Haue» heisst Stefan Wiesers neue Gaststube, die sich im Versammlungshaus der Zunft zum Kämbel am Limmatquai befindet vis-à-vis des Zürcher Rathauses. An seinem bisherigen Erfolgsrezept hat der erfahrene Koch glücklicherweise nichts verändert: die bekanntesten Klassiker der Schweizer Küche, sorgfältig zubereitet aus guten Grundzutaten. Wiesers Vorzeigegericht? Ghackets mit Hörnli vom Schottischen Hochlandrind aus dem Toggenburg. Aber auch die verblüffend luftigen Hacktätschli aus Rind- und Kalbfleisch spielen in einer eigenen Liga.
Dank dem Restaurant «Lotti» hat auch die Bahnhofstrasse ein Lokal mit Öffnungszeiten von frühmorgens bis spätabends, das eine Küche mit nachhaltigen Produkten aus der Region pflegt zu vernünftigen Preisen. Das Toggenburger Fleisch kommt vom Holz-Grill, das Gemüse vom Markt. Und als Snack zwischendurch gibts «Züri Flade» (eine ovale Mini-Pizza) in verschiedenen Varianten. Fast 140 Innen- und Aussensitzplätze bieten auch Platz für spontane Besucher.
Auch hinter dem Bahnhof Richtung Landesmuseum weht ein frischer Wind. Das Restaurant «Spitz» beeindruckt bereits vor dem ersten Gang mit seinem gelungenen Interieur-Mix aus Moderne und Klassik. Danach folgen Gerichte aus der immer wieder wechselnden Karte, die gehobene Küche mit einer Prise Nonchalance kombiniert. Wie eine leicht temperierte Lachsforelle, die eine wundervolle Konsistenz aufweist und mit hauchdünn geschnittenem Rettichsalat in Bergamotten-Ponzu schwimmt.
Das junge Restaurant «Frisk fisk» kriegt regelmässig Post vom norwegischen Räuchermeister aus Oslo: das Beste aus dem Europäischen Nordmeer sowie ein phänomenaler Rauchlachs. Sehr empfehlenswert: Der Bagel à la Frisk Fisk als Snack zwischendurch. Abends sorgt Küchenchef Daniel Hitz für elegant präsentierte und geschmacklich fein abgestimmte Gerichte, die sich immer wieder abwechseln.
Neue Taverne, Glockengasse 8 (auf Google Maps anzeigen)
Lotti, Werdmühleplatz 3 (auf Google Maps anzeigen)
Spitz, Museumstrasse 2 (auf Google Maps anzeigen)
Frisk Fisk, Niederdorfstrasse 31 (auf Google Maps anzeigen)
Nicht nur das Restaurant der Kronenhalle ist eine Zürcher Institution, sondern auch die dazugehörige Bar. Durch den Eingang an der Rämistrasse tauschst du Stadtlärm gegen Ruhe und Diskretion in einem Setting, das so zeitlos erscheint wie das Interieur der Bar mit Baujahr 1965. Eine neue Barkarte von Chef de Bar Christian Heiss verpasste dem Lokal letzten Frühling eine Verjüngungskur. Besonders spannend: Die Seite «Bargeflüster», die sich den Kreationen seiner Berufskollegen widmet. Lieblinge auf der Karte? «Dürrenmatt», «Se a Vida e» und «El Murillo».
Für die wahrscheinlich grösste Spirituosen-Sammlung in Zürich begibst du dich zur «Old Crow» hinter dem Rennweg. In Dreierkolonnen reihen sich über 1600 Flaschen aneinander auf fünfstöckigen Wandregalen: Whisky, Gin, Rum, Tequila, Mezcal, Bitterspirituosen und Liköre aus allen Ecken der Welt. Viele rare Flaschen stehen auf einer speziellen 50-seitigen Menükarte. Vom vergessenen Klassiker bis zu den ausgefallenen Eigenkreationen mischt dir die Crew um Markus Blattner jeden Drink mit viel Know-How.
Zurück in der «Bar 45» wartet eine Getränkekarte mit besonderem Fokus auf Champagner abseits von «Veuve Clicquot» und «Dom Perignon». Fair kalkulierte Preise ermöglichen Champagner-Genuss für jedes Portemonnaie. Geheimtipp auf der Karte? «Arteis & Co. Brut 2004». Ansonsten gibts «Bonnaire Grand Cru» sowie ein Rosé-Champagner von «Laherte Frères» im Offenausschank.
Die Mission von Dirk Hanys «Bar am Wasser»? «Fine Drinking»! Ein Motto, das auch sein Personal verinnerlicht hat. Zur Begrüssung gibts ein Amuse-Bouche in Form eines kleinen Willkommensdrinks, zum Abschied ein bisschen Sherry als flüssiges Friandise. Und dazwischen natürlich hervorragende, moderne Cocktails. Aber Achtung: Stehplätze existieren keine. Ist das Lokal voll, müssen Neuankömmlige geduldig wie im Restaurant auf den nächsten Tisch warten.
Kronenhalle, Rämistrasse 4 (auf Google Maps anzeigen)
Old Crow, Schwanengasse 4 (auf Google Maps anzeigen)
Bar 45, Bahnhofstrasse 45 (auf Google Maps anzeigen)
Bar am Wasser, Stadthausquai 1 (auf Google Maps anzeigen)
Das Wahrzeichen von Zürich ist die Kirche Grossmünster. Gegen eine kleine Gebühr können Besucher den Karlsturm emporsteigen und eine einmalige Sicht über Zürich geniessen. Viele vergessen jedoch dabei auch noch dem Kreuzgang einen Besuch abzustatten. Hinter einer Türe links vom Eingang der Kirche befindet sich die Oase der Besinnung mit einem Garten in Zusammenarbeit mit der Stiftung «Pro Specie Rara».
Auf der Suche nach dem besten Fruchtbrötchen der Stadt? Viele Zürcher kennen den Vorzeigebäcker «John Baker», obwohl er als Person gar nicht existiert. Seine Bio-Brote eroberten die Limmatstadt im Nu dank einer Rückbesinnung auf traditionelle Methoden. Statt Backmischung und industrieller Backhefe setzt «John» auf ökologisch nachhaltige Grundprodukte und lange Teigführung. Auch sehr empfehlenswert: «Plunder» oder der Taboulé-Salat.
Seit über 40 Jahren produziert die «Schwerzmann Fabrikation» ihre Kirschstängeli im Zürcher Oberdorf. Die Besonderheit? Keine Zuckerkruste! Sie bestehen nur aus Schokolade, gefüllt mit wahlweise Kirsch, Pflümli oder Williams. Ein ideales Mitbringsel aus Zürich.
Was «Berg & Tal» von anderen Zürcher Lebensmittelgeschäften unterscheidet? Die sorgfältige Auswahl der handwerklich produzierten Lebensmittel stammt hauptsächlich von Schweizer Kleinproduzenten – ein kleines «Slow Food»-Paradies. Auffallend gross ist das Sortiment kleiner Hersteller aus Zürich: «Tsüri Sauce», Mikks, Turicum Gin oder «Züri Fondue Chips».
Die Confiserie Sprüngli dominiert Zürich mit gutem Grund. Federleichte Luxemburgerli in zig Geschmacksvarianten, die gar ihr französische Vorbild übertreffen. Oder ein Truffes-Brioche zum Verlieben. Aber auch die salzige Abteilung kann sich sehen lassen: Laugengipfel mit Ei-Füllung oder Käseküchlein mit Cherry-Tomate. Der perfekte Stopp für den kleinen Hunger zwischendurch.
Kaum etwas, das sich für die heimische Küche im Kolonialwarenladen «Schwarzenbach» nicht finden lässt: Edle Gewürze, eine Riesen-Auswahl Dörrfrüchte vom In- und Ausland, Nüsse, Essige, Öle und viele weitere Spezialitäten. Die Familie Schwarzenbach führt das Geschäft im Zürcher Oberdorf bereits in der fünften Generation – seit 1864!
Grossmünster, Grossmünsterplatz (auf Google Maps anzeigen)
John Baker, Stadelhoferstrasse 28 (auf Google Maps anzeigen)
Schwerzmann Fabrikation, Oberdorfstrasse 25 (auf Google Maps anzeigen)
Berg und Tal, Niederdorfstrasse 3 (auf Google Maps anzeigen)
Sprüngli, Bahnhofstrasse 21 (auf Google Maps anzeigen)
Schwarzenbach, Münstergasse 19 (auf Google Maps anzeigen)