Lieblingslokal? In meiner Zimmerstunde fahre ich gerne kurz mit dem Velo in die Exer Bar. Dort läuft immer guter Hip-Hop und Kenny (Geschäftsführer, Anm. d. R.) empfängt jeden Gast mit einer herzlichen Begrüssung. Falls du auch noch in die Küche reinschaust zu Jasmine, die von Donnerstag- bis Samstagabend verschiedene Gerichte kocht, kriegst du gleich nochmals denselben Empfang. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist krass, obwohl auch Pulpo, Schweinebauch oder Knochenmark auf der ständig wechselnden Karte stehen – super «Comfort Food». Zusätzlich gibts Naturwein von Matassa und Kenny sorgt jeden Mittwoch für das beste «Fried Chicken» der Stadt.
Rückzugsort? Der Patumbah-Park im Seefeld vermittelt dir ein Gefühl, als wäre es dein eigener Garten – schön begrünt, idyllisch und immer mit sehr wenigen Leuten, obwohl du direkt in der Stadt bist. Ein Ort, wo ich am liebsten alleine hingehe mit einem Buch zum Lesen oder guter Musik im Ohr. Man könnte gar davon träumen, die Villa im Park selbst erbaut zu haben. Er lässt sich gut von meinem Zuhause zu Fuss erreichen und ich habe ihn dank meiner besten Freundin Eva entdeckt.
Lieblingsgeschäft? Durch meine Vorliebe für Motorräder und japanische Kleidermarken mag ich «Deecee style». Das Kleidergeschäft setzt auf Kleider, die etwas kosten, aber lange halten, und mit der Zeit ihre eigene Patina kriegen. Statt wöchentlich in den H&M zu rennen, kaufe ich mir lieber nur ab und zu etwas, das dafür auch seinen Preis haben darf. Marco Manciana macht den Einkauf zusammen mit dem Inhaber und ist der beste Verkäufer in Zürich: Er lebt die Marken, kennt alle Designer, ihre Geschichten, und wieso gewisse Materialien verwendet werden. So fördert er das Bewusstsein beim Kunde und relativiert den Preis: Die Stücke werden dadurch persönlicher.
Stammcafé? Als das «Grande» eröffnete, habe ich als Geschäftsführer mitgewirkt, nun ist es mein Stammcafé. Das Lokal serviert Cocktails und Espresso auf hohem Niveau und hat eine ähnliche Grösse wie meine Bar, die persönlich und intim wirkt. Am liebsten sitze ich auf der Terrasse unter dem Vordach, wo du ab 15.00 Uhr Sonnen tanken und vorbeigehende Passanten beobachten kannst. Mit den Inhabern Justin und Alvaro, die Gastronomie auf einem ähnlichen Niveau wie ich betreiben, verbindet mich über die letzten Jahre eine enge Freundschaft und eine grossartige Zusammenarbeit: Wir unterstützen uns, ziehen am gleichen Strang, und entwickeln uns in die gleiche Richtung.
Ausflugstipp? Der Erlenbacher Tobel-Weg ist wie ein Märchenwald: Man spaziert entlang des Tobels, auf der Seite fliesst Wasser, und ein Brückchen wartet auch noch auf dich – alles sehr meditativ. Mit Velo und öffentlichem Verkehr einfach zu erreichen, fahre ich am liebsten mit meinem Töff hin und mache daraus einen kleinen Ausflug. Ich habe die Gegend kennengelernt, während ich für einen guten Freund als «Dogsitter» arbeitete. Mit Hunden von der Goldküste oder dem Zürichberg gings in die Natur – klingt ziemlich idyllisch. Es waren jedoch jeweils 16 Hunde. Da ist es alleine schon ein bisschen angenehmer.
>> Claudio Sacchi führte die Pop-up-Bar «Les Garcons» an diversen Standorten in Zürich und ist Inhaber und Geschäftsführer der Bar Sacchi. Als versierter Mann hinter und vor dem Tresen unterstützte er verschiedenste Café-Bar-Betriebe in ihrer Anfangsphase als Geschäftsführer: «La Stanza», «Grande» und «Dante». Danach folgten Pop-ups wie «Soi Thai», «Wild Bar» und «Wood Food», wo er ebenfalls an vorderster Front mitwirkte.