Den Auftakt der Liste macht ein Preisträger: Mit «Carpe Diem» gewann Christian Heiss, Chef de Bar der Kronenhalle Bar, letztes Jahr den Schweizer Nullpromille Trophy. Die Basis des Mocktails? Yuzu – eine betörende Zitrusfrucht aus Japan, die wie eine Kreuzung aus Limette, Mandarine und Grapefruit schmeckt. Für ausgleichende Süsse sorgen Himbeermark und Cranberrysaft, während Ginger Beer die pikante Note liefert. Ein Hauch Bitterkeit hält alle Aromen des vielschichtigen Drinks in Schach. Preis: 16 Franken.
Kunstwerke von Picasso und Matisse hängen an den Wänden zwischen den Leuchten der Gebrüder Giacometti in der Kronenhalle Bar.
Ein preisgekrönter Mocktail: «Carpe Diem» von Christian Heiss.
Mocktails wandern in der Bar «Central» vis-à-vis des Kanzlei-Areals überraschend oft über den Tresen. Und wer den «Cornado» schon mal getrunken hat, weiss wieso. Den Grundstein bildet ein Zuckersirup aus geröstetem Mais, dessen Aroma an Vanille erinnert. Zitronensaft, gesüsster Limettensaft und Soda machen ihn zum erfrischenden Getränk, der im Rahmen des letztjährigen Pop-ups «Bing Bar» von Nenad Mlinarevic entstand. Preis: 10 Franken.
Der geröstete Mais-Sirup verleiht dem «Cornado» ein Aroma, das an Vanille erinnert.
Hellbraune Holztäfer, Wände in Züriblau sowie schwarze Barstühle und Hocker von Alvar Aalto und Eero Arnio bilden die Kulisse des «Central».
Für diese Kreation musste «Old Crow»-Chef Markus Blattner seine riesige Spirituosen-Sammlung (über 1600 Flaschen!) in den Regalen stehen lassen: «Lucky Loser». Ein Mocktail, der nach weitaus mehr schmeckt, als die kurze Zutatenliste erahnen lässt: Trinkessig aus Feigen, «Rose’s Lime» und Tonic Water. Herbsüss mit einer prägenden Säure – die Inspiration zum Drink kam aus der österreichischen Küche, wo Essig bei vielen Gerichten eine wichtige Rolle spielt. Preis: 14 Franken.
Die Spirituosen-Sammlung des «Old Crow» beeindruckt mit über 1600 Flaschen.
Einer von acht Mocktails auf der Karte der «Old Crow»: «Lucky Loser».
Das erklärte Ziel von Dirk Hanys «Bar am Wasser»? «Fine Drinking». Dieses Motto verinnerlicht auch der alkoholfreie Drink «Deep Purple»: Zwei hausgemachte Sirupe aus violetter Pfälzer Karotte sowie rauchigem Lapsang-Tee bilden das Grundkonstrukt, flankiert von Grapefruitsaft und «Limmatien Tonic». Ein Tonic Water, das «Aqua Monaco» in Zusammenarbeit mit Hany entwickelt hat. Das Tüpfelchen auf dem i: Karottenstreifen-Chips. Preis: 14 Franken.
Komplex und raffiniert: der alkoholfreie Drink «Deep Purple» von Dirk Hany.
Die «Bar am Wasser» eröffnete letzten November und ist der Bar-Neuling dieser Liste.
Was sich bereits kurz nach Eröffnung andeutete, gilt auch heute noch: Die Bar Sacchi ist der angesagteste Ort am boomenden Zürcher Lochergut. Bis jetzt gehört eine Barkarte nicht zum Konzept von Inhaber Claudio Sacchi, trotzdem lässt sich der alkoholfreie Drink seiner Mitarbeitern Arjuna Brütsch bestellen. Der Mocktail «Junella» besteht aus Bittersirup, Limettensaft, Himbeer-Konfitüre und Rosmarin, der dem erfrischenden Drink fast schon eine salzige Note verleiht. Preis: 10 Franken.
In der Bar Sacchi trifft italienisches 1950er-Ambiente auf «Negroni on tap».
Der mitgeschüttelte Rosmarin verleiht dem Drink eine fast salzige Note.
Angelehnt an das Prinzip der Highballs – Basisspirituose plus kohlensäurehaltiger Filler – stehen in der Bar 63 verschiedene Shrubs als alkoholfreie Option auf der Getränkekarte. Shrub? Ein Sirup aromatisiert mit Früchten und Essig. Die Formel funktioniert aber auch mit Gemüse, wie der Sellerie-Shrub mit viel Würze eindrucksvoll beweist. Als Filler dient das in Zürich entwickelte «Gents Tonic Water» in der Variante «extra dry». Preis: 8 Franken.
Die Bar 63 bietet drei Shrub-Varianten an: Sellerie, Brombeer-Thymian und Zitrone-Grapefruit.
Die Bar 63 an der Rolandstrasse ist ein Zürcher «Kreis 4»-Original und gehört ohne Zweifel zu den besten und facettenreichsten Bars in der Stadt.