Was am 6. Januar unbedingt auf den Esstisch gehört? Ein Dreikönigskuchen! Um euch vor zu trockenen Hefe-Brötchen zu bewahren, habe ich mich einmal quer durch die Stadt gegessen: Elf verschiedene Kandidaten vom Grossverteiler bis zur Kleinbäckerei. Sechs davon überzeugten mit einem luftig-feuchten Teig, die sich zusätzlich durch weitere Merkmale voneinander abgrenzen.
Bereits visuell beeindruckt der schön eingepackte Dreikönigskuchen von Sprüngli mit seinen gleichmässig in die Höhe gewachsenen Brötchen, auf denen sich Hagelzucker und Mandelsplitter tummeln. Rosinen im Teig? Fehlanzeige. Dafür versteckt sich im Boden eine süsse Masse, die an Nussschnecke erinnert: Bittermandeln, Haselnuss, Kakaopulver, Zimt, Orange und Aprikose. Ein klassischer Dreikönigskuchen mit dem gewissen Extra. Preis: 15 Franken.
Der Dreikönigskuchen von Honold glänzt mit dem luftigsten, butterigsten Teig aller Testkandidaten. Klugerweise spickt ihn die Bäckerei weder mit Sultaninen noch dekorieren sie ihn mit Mandelsplitter. Einzig der gleichmässig verteilte Hagelzucker bleibt, der ihm ihm eine angenehme Dosis Süsse verleiht. Reduktion aufs Wesentliche. Preis: 10.50 Franken.
Zuckerbäcker Marc Döhring liefert für Jelmoli ein Meisterwerk ab: eine «Galette des Rois», der die französische Variante des Dreikönigskuchens. Luftiger, butteriger Blätterteig, dessen zerbrechende Kruste bei jedem Biss ein krachendes Geräusch erzeugt. Und eine aromatische Frangipane-Füllung, die aus Mandeln, Rum, Zucker und Ei besteht – mon dieu! Aber Vorsicht beim Zubeissen, da sich auch in diesem Kuchen ein «König» versteckt – kein Plastik, sondern ein originales Porzellanfigürchen aus Frankreich: Pinguine, Elefanten, Schlümpfe, Katzen, Desserts oder Tom und Jerry. Preis: 45 Franken.
Dreikönigskuchen geht auch vegan! Das beweist seit zwei Jahren die «Collective Bakery» mit ihrem Exemplar, wo die Absenz tierischer Produkte kaum auffällt. Dieses Jahr aromatisieren Aprikose und Rosinen die luftigen Brötchen aus Margarine und Hafermilch, während Mandelsplitter als obligates Topping dienen. Ein Dreikönigskuchen, der sich sehen lassen kann. Erhältlich an beiden Standorten in Zürich-West und Zürich-Wiedikon. Preis: 19 Franken.
Der «Moon»-Shop überrascht mit einem Exemplar, wo Kardamom und Orange für den betörenden Duft sorgen. Die Toppings? Klassisch mit Hagelzucker und Mandelsplitter. Statt dem Plastikfigürchen versteckt sich eine Mandel als «König» im Teig. Erhältlich mit wahlweise Rosinen oder Schokolade in einer Grösse, die sich für acht bis zehn Personen eignet. Preis: 39 Franken.
Auch die kleine Bäckerei Vollenweider beim Zürcher Opernhaus präsentiert eine bemerkenswerte «Galette des Rois» nach französischem Vorbild. Die Frangipane-Füllung schmeckt mehr nach Ei als das bereits erwähnte Exemplar, der knusprige Blätterteig zeigt sich etwas kompakter. Trotzdem ein sehr guter Dreikönigskuchen für alle, die nach einer Abwechslung suchen. Nettes Detail: Statt dem König versteckt sich ein kleine Macaron-Porzellanfigur im Kuchen. Preis: 38 Franken.