Eine Apéro-Platte spielt oft nur die Nebenrolle – als Begleitung zum Aperitif oder um den ersten Hunger zu stillen vor dem anschliessenden Abendessen. Wer jedoch die Apéro-Platte im Pop-up «Freude» bestellt, erahnt bereits bei der Präsentation, dass ihr in diesem Fall mehr Aufmerksamkeit zusteht. Aufgeschnittenes Trockenfleisch und Wurstscheiben liegen schön gruppiert aufeinander in Reih und Glied. Das Konzept? Zwei Jungbauern, die im «Silosilo» nur auftischen, was sie mit ihren eigenen Händen verarbeitet haben. Der Clou dabei? Alles stammt ausschliesslich von einer einzelnen, zwölfjährigen Milchkuh namens «Freude», die ihr Leben auf dem Betrieb der Bio-Landwirte im Zürcher Oberland verbrachte. «Sie war eine aussergewöhnlich schöne Kuh», erinnert sich Gregor Betschon, «vom Winkel der Sprunggelenke, über die Rückenlinie, bis hin zur Euteraufhängung.»
Noch bis Ende nächste Woche veranschaulichen Mauro Bessler und Gregor Betschon, wie vielseitig sich das Fleisch einer einzelnen Kuh veredeln lässt. Ein Konzept, das nicht nur überzeugt, sondern auch schmeckt. Die Apéro-Platte gibts in drei Grössen. Welche Produkte auf ihr landen, entscheiden die Jungbauern – es gilt: es hät solangs hät. Dazu gehören Rosmarinpantli, geräucherter Bauernschüblig, Whisky-Baumnuss-Wurst und Salami, der entweder nature, geräuchert, sowie verfeinert mit Fenchelsamen oder Knoblauch auftritt. Während alles bereits weitaus besser schmeckte, als was du beim Grossverteiler finden würdest, gefielen die simpleren Kreationen am besten. Wie zarte Bresaola, das mit einem intensiven Aroma bestach und an knochengereiftes Entrecôte erinnerte. Oder eine Wurst, die ein bisschen dunkler daherkommt, da sie auf Nitritpökelsalz verzichtet und stattdessen nur Salz und Pfeffer enthält.
Mit Ausnahme des Salamis und Pantlis verwendeten die Jungbauern ausschliesslich Rinderfett für ihre Würste. Als Ergänzung zur Charcuterie servieren Bessler und Betschon Frischkäse und Scamorza. Die Milch zur Herstellung des Käses stammt natürlich nicht von der «Freude», aber von Kühen aus dem selben Mutterkuhbetrieb. Auch beim restlichen Angebot spielt Regionalität eine zentrale Rolle: Das Brot stammt von der Zürcher Bäckerei «Vier Linden», das Gemüse-, Wein- und Cidreangebot ebenso aus der umliegenden Region. Wer das Pop-up verpasst, kann sich vertrösten: die jungen Bio-Landwirte tüfteln bereits jetzt an weiteren Ideen, die eine freudige Fortsetzung versprechen.
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Kontakt
Freude Pop-up
Limmatstrasse 254
8005 Zürich
http://freudebar.ch/
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Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag, 16.00 bis 0.00 Uhr
Sonntag, 13.00 bis 22.00 Uhr
Dauer des Pop-ups: bis 29. Juni
Preise
Apéro-Platten 16-32 CHF, «Öpfelstrudeli» 9 CHF pro Glas
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