Würden Eltern Rosenkohl so servieren wie das neue Restaurant Gaijin am Zürcher Stauffacher, hätten viele schon mal ein Kindheitstrauma weniger zu überwinden. Geschmort, dann geröstet und serviert wie «Takoyaki» mit Bonitoflocken, gepufftem Reis und Chili-Aioli als Toppings – «Comfort food» mit Suchtpotenzial. Nach nur wenigen Monaten ist es bereits ein «Signature dish» und veranschaulicht, worin sich der Gastro-Neuling von anderen japanischen Restaurant der Stadt unterscheidet. Die DNA der Gerichte setzt sich aus klassischen Elementen der japanischen Küche zusammen: Marinaden aus Sojasauce, Mirin und Sake, Miso oder Nori als zusätzliche Umami-Booster, sowie die Prise Shichimi Togarashi und Furikake hie und da. Das Resultat ist aber eher als Hommage statt als Imitation eines Izakayas zu verstehen.

Izakaya Gaijin Zurich von Daniel Shu und George Kazantzis in Zürich mit Yakitori

Ein «Signature dish» mit Suchtpotenzial: gerösteter Rosenkohl mit Bonito, gepufftem Reis und Chili-Aioli.

Izakaya Gaijin Zurich von Daniel Shu und George Kazantzis in Zürich mit Yakitori

Das Restaurant «Gaijin» befindet sich gleich am Zürcher Stauffacher.

Ein Merkmal eines Izakayas? Essen, das sich hervorragend mit Sake oder Wein kombinieren lässt. Spiesse vom Yakitori-Grill gehören zu den Hauptattraktionen im «Gaijin»: Butterzarte Stücke von Pouletschenkel oder Schweinehals, mariniert mit «Tare» – einer süsslichen Marinade auf Sojasauce-Basis. Der heimliche Star vom Grill: Ochsenschwanz in Reis- und Rotwein geschmort bis er sich fast vom Knochen löst, bevor der Grill noch Röstaromen beisteuert. Ein weiteres Highlight der Karte sind die frittierten Sepien («Salt & Pepper Squid») mit einer japanischen Tartarsauce voller Nori. Und unbedingt nach den Tagesspezialitäten fragen: Gelbschwanzmakrele – auch «Hamachi» oder «Kingfish» genannt – mit Ponzu beweist ebenso ein Feingespür für delikatere Aromen seitens der Küche.

Izakaya Gaijin Zurich von Daniel Shu und George Kazantzis in Zürich mit Yakitori

Küchenchef Daniel Shu kombinierte bereits vorletzten Sommer japanische und koreanische Küche im Pop-up «Nightmarkt».

Izakaya Gaijin Zurich von Daniel Shu und George Kazantzis in Zürich mit Yakitori

Die Hauptattraktionen im «Gaijin»: Spiesse vom Yakitori-Grill.

Fazit? Ein Gericht schmeckt besser als das andere. Wer sich nicht vor die Qual der Wahl stellen möchte, kann sich einfach in die Obhut des Küchenchefs begeben mit dem «Omakase»-Menü. Ein weiteres Plus dabei: Das Menü beinhaltet Gerichte wie grillierte Pfannenschnittchen («Sot-l’y-laisse»), die sich à la carte nicht bestellen lassen. Hinter dem neuen Izakaya stecken zwei altbekannte Gesichter: Koch Daniel Shu kombinierte vorletzten Sommer japanische und koreanische Küche im Pop-up «Nightmarkt», George Kazantzis führte das «Coffee Shack», das als temporärer Schauplatz diente. Beide Projekte sind passé: Mit «Gaijin» hat das Duo nun unweit vom alten Ort die Fortsetzung beeindruckend eingeläutet.

Izakaya Gaijin Zurich von Daniel Shu und George Kazantzis in Zürich mit Yakitori

Weitere Highlights der Menükarte: Gelbschwanzmakrele in Ponzu und frittierte Sepien mit japanischer Tartarsauce.

Izakaya Gaijin Zurich von Daniel Shu und George Kazantzis in Zürich mit Yakitori

Das Lokal ist eher als Hommage statt als Imitation eines Izakayas zu verstehen.

 

Kontakt
Gaijin Izakaya
Birmensdorferstrasse 5
8004 Zürich
Tel. +41 44 482 22 00
https://gaijin-izakaya.ch/
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Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag, 11.30 bis 14.00 Uhr und 18.00 bis 0.00 Uhr
Samstag, 18.00 bis 0.00 Uhr

 

Preise
Gerichte 6-45 CHF, Omakase-Menü 90 CHF

 

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