Lieblingsbar? Die «Bar 63» ist der Prototyp einer Bar, der in jeder Stadt existieren sollte. Hier treffen sich Leute aus allen Szenen und Ecken dieser Stadt für exzellente Cocktails. Die Bar ist aber auch gemütlich und besitzt noch einen Hauch dieser «Kreis 4»-Gefährlichkeit. Als sie vor rund zwei Jahren mein «Gents Tonic» in ihr Sortiment aufnahmen, war das ein grosses Highlight für mich. Ich musste die Betreiber aber nicht nur von meinen Produkten überzeugen, sondern auch davon, dass ich kein Schnösel vom Seefeld bin und «Gents» aus Idealismus betreibe. Meine Produkte nun auch in ihrem Shop «J.B. Labat» zu finden, wo es extrem viele gute Produkte gibt, ist ein sehr schönes Gefühl. Nicht alle verstehen meine Produkte so gut wie Mitinhaber Pascal Kählin, der selbst ein Forscher ist mit seiner Rum-Linie «Cask Adventures».
Ausflugstipp? Zum «Alpenblick» gehe ich bereits seit Kindesalter. Das Restaurant befindet sich in Meilen und verfügt über einen schönen Garten mit einer rostigen Schaukel. Traditionell gibts im Herbst eine sehr gute Metzgete, früher sogar mit Säuli vom eigenem Bauernhof, den sie mittlerweile aber leider aufgeben mussten. Ansonsten solltest du das Schweinegulasch mit zwei Portionen Rösti bestellen. Alle Bauern in dieser Gegend gehen da hin und klopfen SVP-Sprüche – falls du also politischen «Beef» suchst, wärst du da goldrichtig. Achtung: Das Restaurant akzeptiert nur Bargeld.
Lieblingsimbiss? Die Falafel vom Take-Away «Al Mouchtar» sind super. Sie wickeln die frittierten Kichererbsenkugeln in ein Fladenbrot und drücken es im Kontaktgrill flach bis es knusprig ist. Mit Tahini und ein bisschen Sriracha ergibt das eine grandiose Kombination. Ansonsten höre ich vom Schawarma auch nur gute Dinge. Es existieren mehrere Zürcher Filialen, eine davon ist in Winterthur und Warteschlangen sind vorprogrammiert – ausser während des Ramadans. Den Take-Away-Tipp habe ich von Dominik Flammer von «Das kulinarische Erbe der Alpen.
Geheimtipp? Die Küche von Christian Egger gefiel mir bereits zu «Tessinerkeller»-Zeiten. Nun hat er am Ende der Bertastrasse ein herziges Lokal namens Schiwago eröffnet, wo sich alte Stammgäste mit einem jüngeren Publikum vermischen. Plakate von Zürcher Demos aus den 80er und 90er Jahren dekorieren das vollgestopfte, aber dennoch gemütliche Restaurant. Keine moderne Lounge, wo deine Stimme zurückhallt. Sein Kochstil ist eine Kombination aus frischer Marktküche und Einschlägen von überall, wo es ihm gefällt – immer interessant, aber unprätentiös. Wie Wienerschnitzel mit Wasabi-Panade oder Heuschrecken am Spiess.
Lieblingsrestaurant? Ich rate jeder Person: Wenn du was Gutes essen möchtest, musst du ins Ristorante Italia an der Zeughausstrasse im Kreis 4. Nicht nur wegen der italienischen Küche, sondern auch aufgrund ihres kulinarischen Verständnisses. Am liebsten stelle ich mir gleich einen Vier-Gänger zusammen. Sie kochen irrsinnig gut und schöpfen das volle Potenzial ihrer tollen Produkte aus. Alles zu einem Preis, wo du auch mal jemanden einladen könntest. Letzten Herbst stand eine halbe Taube mit Dörrfrüchten auf dem Menü – top zubereitet und unschlagbar.
>> Hans Georg Hildebrandt ist der Mann hinter «Gents Tonic». Als gelernter Werbetexter lancierte er damals die Zürcher Szenemagazine «Nachtblatt» und «Forecast», schrieb im Auftrag von «Schweizer Fleisch» und fungierte danach als Chefredaktor von «Das ideale Heim». Mit der Getränkemarke «Gents» eroberte Hildebrandt nun langsam aber stetig die Herzen der Bartender. Zuerst mit Tonic Water, dann mit Wermut, Ginger Beer, Ginger Ale und Bitter Lemon.