Lieblingsrestaurant? Am liebsten esse ich im «Italia». Ich liebe einfache Küche – vor allem die italienische. Im «Italia» kenne ich die Karte fast auswendig. Ich bin viel unterwegs und wenn ich nach Hause komme, mache ich als erstes dort mit Freunden ab. Im Winter wie im Sommer, wenn man im Garten sitzen kann, ist die Stimmung sehr familiär. Das Gesamtpaket stimmt einfach. Was ich von der Karte besonders mag, ist das Tatar. Im «Italia» wird dazu das Fleisch relativ grob geschnitten und nur mit etwas Olivenöl angemacht; dadurch ist es sehr frisch und speziell. Mein absoluter Favorit sind aber die Spaghetti mit Tomatensauce. Die machen sie für mich noch mit extra Mozzarella. Das ist einfach nur gut.
Freizeitaktivität? Es gibt eine ganz tolle Jogging-Strecke, die durch die ganze Stadt führt, ohne dass man gross Strassen überqueren muss. Die führt vom Sihlcity durch das Sihlhölzli über die Rimini-Bar unten dem Flussbett entlang bis zum Bahnhof. Hinter dem Bahnhof (einziger grösserer Teil mit Strassenüberquerung) geht es dann weiter der Limmat entlang über das Viadukt bis zu Frau Gerolds Garten. Normalerweise geht man aus der Stadt raus um zu joggen. Aber auf dieser Strecke kann man Zürich nochmals von einem ganz anderen Winkel aus entdecken. Das klingt jetzt, als wäre ich eine mega Sportskanone. Das bin ich aber nicht.
Für spezielle Anlässe? Wenn es etwas zu feiern gibt oder sonst für einen speziellen Anlass, gehe ich ins «Maison Manesse». Das ist etwas, das man sich gönnt. Im Gegensatz zum «Italia» kenne ich da nicht jedes Gericht, sondern lasse mich sehr gerne von Fabian Spiquel überraschen. Das sind dann Gerichte, von denen man noch Wochen später erzählt. Ich hatte dort schon Insekten oder Foie gras aus einer Zahnpasta-Tube. Jeder Gang ist da fantasiereich. Neben einer fantastischen Weinbegleitung gibt es in der Regel auch zu einem Gang ein spezielles Bier.
Lieblingscafé? Das «Zum guten Glück» ist eine ganz alte Liebe. Ich bin mittlerweile viel zu selten dort, weil ich nicht mehr dort wohne. Aber ich mag es einfach immer noch sehr gerne. Es ist mega quartierig. Es war eins der ersten in dieser Art. Die haben eine reduzierte Karte aber mit einem feinen Food-Angebot – für Süssliebhaber und Katerfrühstücker. Für mich ist das «Zum guten Glück» vor allem an Erinnerungen geknüpft. Wenn mich Freunde besucht haben, sind wir immer als erstes dort frühstücken gegangen, egal um welche Uhrzeit. Wie eine erweiterte Stube.
Rückzugsort? Im Sommer hat das «Fischer’s Fritz» am Sonntag immer Brunch. So ein Tag am See ist wie eine Woche Ferien. Hier geht es um den Ort und das Team, das immer schaut, dass es einem gut geht, und weniger um den Brunch – der aber natürlich auch klasse ist. Ein Highlight ist der Schoggi-Brunnen, in den man frische Früchte tauchen kann. Ich gehe oft mit denselben Freunden dahin – nach dem Brunch müssen wir uns nur auf die Liegen kugeln, die am Ufer aufgebaut sind.
>> Die gebürtige Deutsche Katja Weber ist gelernte Betriebswirtschafterin, machte sich aber 2009 im Bereich Veranstaltungen und Gastronomie selbständig. Mit Vania Kukleta startete sie das Projekt Montagsmarkt – eine Plattform für junge Designer. Weber gehört zu den Gründern des Street Food Festivals, des Weihnachtsmarktes auf dem Sechseläutenplatz und des Illuminariums im Landesmuseum. Im Bereich Gastro steht Weber für Konzepte wie Frau Gerolds Garten oder das Steak House «Smith and de Luma». Neben dem Street Food Festival, das ab dem 24. Mai zum 8. Mal stattfindet, gibts von Juni bis Juli ein Pop-Up-Restaurant auf dem Kalanderplatz – eine Art Bootshäuschen mit Stegen unweit der Sihl.