Noch sechs Monate. Die «Metzg» war GaultMillaus erstes «POP des Jahres», präsentiert von American Express. Die Idee von Inhaberin und Küchenchefin Marlene Halter? Ein Ort für alternative Fleischkultur erschaffen, wo amerikanische Schnittarten wie Skirt, Hanger oder Flat Iron Steak keine Fremdwörter sind. Und auch alles aus artgerechter Tierhaltung und ökologisch vertretbarer Produktion stammt. Sieben Jahre danach ist ihr charmantes Restaurant an der Langstrasse noch immer eine Top-Adresse, wo bemerkenswerterweise das Gemüse mit ebenso viel Sorgfalt auf den Tisch kommt. Doch die Ära «Metzg» könnte bald vorbei sein: «Bis Ende Februar bin ich noch im Restaurant und gebe nochmals Vollgas, danach geht meine Reise aber anderswo weiter», verkündet die «Metzg»-Chefin. «Mein Idealvorstellung für die Nachfolge: Eine Person, die sich ebenso für dieses Thema interessiert und ähnlich weitermachen würde, der ich meine Infrastruktur samt Stammkunden anvertrauen könnte.»
Die «Metzg» an der Zürcher Langstrasse: Eine Top-Adresse für Fleisch-Fans, wo aber auch das Gemüse mit ebenso viel Sorgfalt auf den Tisch kommt.
Die Beweggründe. Halters Gründe für ihren Entscheid? «Ich habe immer gewitzelt: Falls ich mal im Lotto gewinne, erfülle ich mir den Traum eines eigenen Bauernhofs – steht sogar so auf der ‹Metzg›-Website. Um herauszufinden, ob diese Idee besser Traum bleiben oder Realität werden sollte, habe ich über das letzte Jahr auf zwei verschiedenen Bauernhöfen Praktikas gemacht – insgesamt sechs Monate lang. Und ja: Die Arbeit hat mir extrem gut gefallen!» In der Landwirtschaft zu arbeiten und gleichzeitig das Restaurant weiterzuführen, kommt für Halter nicht in Frage: «Ich bin der Typ, der zu 100 Prozent in einem Projekt da sein muss. Ganz oder gar nicht. Wäre aber natürlich schön, am neuen, noch ungewissen Ort auch gelegentlich professionell zu kochen», so Halter und schiebt lachend nach: «Falls jemand einen Bauernhof mit Land für mich wüsste, wäre ich freudigst interessiert!»
