Banchan? So nennen sich in der koreanischen Küche die kleinen Schälchen mit Beilagen, die unaufgefordert und so selbstverständlich wie Reis auf den Tisch kommen. Sie bestehen oft aus Gemüse, können roh, gekocht, fermentiert oder eingelegt sein, komplementieren die bestellten Gerichte oder neutralisieren den Gaumen für den nächsten Biss. Blanchierter Spinat mit Sojasauce und Knoblauch. Sojabohnensprossen mit Sesamöl. Süss-sauer eingelegter Bierrettich. Gebratene Zucchini oder Gurkenscheiben. Und was natürlich bei einem koreanischen Essen fast nie fehlen darf: Kimchi – durch Milchsäuregärung konservierter Chinakohl mit einer dezenten bis herausfordernder Schärfe. Das Zürcher Restaurant Misoga am Hegibachplatz setzt ihn alle zwei Wochen neu an, um genügend Nachschub sicherzustellen – und lockt darüberhinaus mit einer Menükarte voller koreanischer Klassiker.
Dazu gehört ein überdurchschnittlich gutes Dolsot-Bibimbap: Sojabohnensprossen, Bierrettich, Shiitake, Spinat, Karotten, Gurke und optional Rindfleisch oder Poulet ordnen sich ringsum auf einer Portion Reis an zusammen mit einem Spiegelei und Gochujang – einer fermentierten Chili-Paste. Der Clou dabei? Da das Gericht in einem glühend heissen Steintopf serviert wird, kriegt der Reis auf der Aussenseite zusätzlich eine dünne knusprige Schicht. Ein weiterer Liebling auf der Karte: Bulgogi – Rindshohrücken an einer Marinade aus Apfel, Birne, Sojasauce, Ingwer und Zwiebeln, den Gäste portionenweise mit Reis in ein Salatblatt einwickeln können. Die ideale Getränkebegleitung? «Makgeolli»: ein süssliches, naturtrübes, alkoholisches Getränk aus fermentiertem Reis.
Als Traumpaar auf dem Tisch erwiesen sich aber zwei weitere Gerichte. Wer deftiges Schweinefleisch mag, wird «Jokbal» lieben: Schweinshaxen, mit Kräutern und Gemüse geschmort, kommt in dünne Scheiben geschnitten auf die Servierplatte, die man ebenfalls einzeln im Salatblatt einwickelt und mit Ssamjang abrundet – einer süsslichen, pikanten Sauce aus Sojabohnen- sowie Chili-Paste, Knoblauch und Sesam. Hervorragend dazu passt der pikant-saure Eintopf «Kimchi Jjigae» – mein geheimer Favorit auf der Karte. Seine Bestandteile? Seetang und Sardellen für die Basis, während Kimchi, Schweinebauch und Tofu als Suppeneinlagen dazukommen. Sogar an einem lauen Sommerabend blieb davon kein einziger Tropfen zurück im heissen Steintopf.
—
Kontakt
Misoga
Drahtzugstrasse 5
8008 Zürich
Tel. +41 44 422 99 90
https://www.misoga.ch/
Auf Google Maps anzeigen
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag, 11.30 bis 14 Uhr und 18 bis 22.30 Uhr
Samstag, 18 bis 22.30 Uhr
Preise
Vorspeisen 10-20 CHF, Hauptspeisen 28-47 CHF, Desserts 5.50-14 CHF
Empfehlungen
Jokbal, Kimchi Jjigae, Bibimbap, So Bulgogi