Wie gut Vermicelles schmecken können? Viel besser anscheinend als mich die mehrheitlich überzuckerten Exemplare bisher glauben liessen. Und sogar gut genug, um ihnen ein Pop-up widmen zu können. Die «Gelati Tellhof» dient für die nächsten zweieinhalb Wochen (Nachtrag: Der Marroni-Vorrat geht aufgrund der riesigen Nachfrage früher zur Neige als erwartet. Mittwoch, der 13. November ist leider bereits der letzte Tag für die «Vermicelleria»!) als temporäres Zuhause für die «Vermicelleria» – dem wahr gewordenen Traum für Vermicelles-Fans. Warum hier das traditionelle Schweizer Marroni-Dessert so viel besser schmeckt als sonst? Der Anteil Zucker ist deutlich kleiner. Und: Ins Püree kommen nur frische Marroni aus der Schweiz, die geschält, gekocht, getrocknet, gemahlen und ohne Konservierungsstoffe zu Blöcken gepresst werden. Die Vermicelleria serviert zwei Sorten: mit Marroni aus den Bergeller Kastanienselven (uralte Kastanienwälder) und von einer Plantage, die sich im Aargauer Reusstal befindet.
Im Direktvergleich lassen sich klare Unterschiede beim Geschmack feststellen: Das Püree aus dem Süden schmeckt süsser und intensiver nach klassischer Marroni, während die Version aus dem Aargau mit einem nussigem Aroma überrascht. Um den Gästen die Qual der Wahl zu erleichtern, haben die «Vermicelleria»-Macher für beide Sorten jeweils einen Coupe kreiert. Beim «Coupe Aargau» gibts Vanille-Glace und Schlagrahm dazu, beim «Coupe Bergell» eine gute Portion Greyerzer Doppelrahm. In beiden Fällen kommen Meringues von der Bäckerei Stein im Emmental hinzu und eine selbst gepflückte, eingemachte Kirsche obendrauf. Wer möchte, kann aber auch seinen eigenen Coupe zusammenstellen einschliesslich Kirsch oder Quittenschnaps.
Hinter dem Vermicelles-Segen stecken Hanna Büker, Nicole Heim und David Jäggi, die sich auch ein Gemeinschaftsatelier in Zürich Altstetten teilen. Ihre Liebe zum Detail beschränkt sich nicht nur aufs Essen: Im Schaufenster rotiert eine Vermicelles-Illustration, während Königsblau in den Räumlichkeiten der «Gelati Tellhof» auf das Pop-up hinweist – inklusive handgenähter Sitzpolsterung für die Stühle. Die Coupe-Schalen stammen von Hanna Büker, die als selbständige Keramikdesiginerin arbeitet. Und eine liebevoll gestaltete Zeitung erzählt die Entstehungsgeschichte des Pop-ups, zeigt woher die Zutaten kommen und portraitiert eine Kastanienbäuerin sowie den Edelkastanien-Plantage-Besitzer aus dem Aargau. Kein Wunder: Das «Vermicelleria»-Trio hat sich im Designstudium in der Vertiefung «Trends & Identity» an der Zürcher Hochschule der Künste kennengelernt.
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Kontakt
Vermicelleria Pop-up
Tellstrasse 20
8004 Zürich
http://www.vermicelleria.ch/
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Öffnungszeiten
Mittwoch bis Freitag, 12.30 bis 22.00 Uhr
Samstag und Sonntag, 14.00 bis 22.00 Uhr
Infos
Das Pop-up dauert bis 24. November (Nachtrag: Der Marroni-Vorrat geht aufgrund der riesigen Nachfrage früher zur Neige als erwartet. Mittwoch, der 13. November ist leider bereits der letzte Tag für die «Vermicelleria»!)
Preise
Törtli 6 CHF, Coupe Aargau/Bergell klein 9 CHF, Vermi à Deux 27 CHF
Empfehlungen
Törtli, Coupe Aargau klein, Coupe Bergell klein