Bei Fondue heisst die Zauberformel «Moitié-moitié»: eine Käsemischung aus Gruyère und Freiburger Vacherin, im Verhältnis eins zu eins. Gruyère sorgt vor allem für die Würze, Vacherin für die Cremigkeit. Meine Mission? Die beste Fonduemischung der Stadt zu finden. Was sich auf meiner Einkaufstour ziemlich schnell zeigt: Auch der Grossteil der Shops in Zürich setzt auf das klassische Käse-Duo, ergänzt dann aber auf unterschiedliche Weise mit weiteren Käsesorten. Für meinen Blindtest zu Hause mit sieben Gästen habe ich die gekauften Fonduemischungen in anonyme Behälter umgefüllt und diese durcheinander bringen lassen. Dann jeweils mit demselben Weisswein – ein Chasselas, unfiltriert –, derselben Menge Maizena sowie derselben Anzahl Knoblauchzehen zubereitet und in mehreren Caquelons auf den Tisch gestellt. Eine Sache vorweg: Ausser drei Kandidaten verdienen alle Fondues mindestens das Prädikat «sehr gut»! Hier die Top drei, die die meisten Herzen zum Schmelzen gebracht haben:
Über «La Religieuse» habe ich bereits vor einigen Jahren geschwärmt. So nennen die Welschen die begehrte Käsekruste, die sich am Ende des Fondueabends am Boden des Caquelons jeweils bildet. Aber so nennt sich auch die Fondue-Hausmischung des charmanten Quartierladens Welschland an der Zweierstrasse in der Nähe des Bahnhof Wiedikon. Sie besteht dieses Jahr aus drei Gruyères sowie drei Vacherins unterschiedlicher Reifegrade und begeistert auch im Blindtest: cremig, eine ideale Balance aus Fruchtigkeit, Würze und Säure, eher auf der rezenten Seite – ganz viel Geschmack und Tiefgang.
Die Hausmischung «La Religieuse» vom Quartierladen Welschland besteht aus drei Gruyères und drei Vacherins verschiedener Reifegrade.
Was bei der Fonduemischung der «Chäslaube» ausser Gruyère und Vacherin sonst noch reinkommt? «Zwei weitere Käsesorten» – mehr Details wollte mir die Person hinter der Theke nicht verraten. Der Käse-Shops im Zürcher Seefeld an der Seefeldstrasse bietet seine Hausmischung in drei Varianten an: mild, mittelrezent und rezent – letztere landete schlussendlich in meinem Caquelon. Meine Blindtest-Notizen? Sehr würzig, rezent, angenehme Fruchtnoten, könnte jedoch einen Tick cremiger sein, was aber wohl nur im Direktvergleich mit anderen Fondues auffällt.
Die Fonduemischung der «Chäslaube»? Gruyère, Vacherin und zwei weitere Käsesorten – sehr würzig, rezent und angenehme, fruchtige Noten.
Der «Tritt Käse» befindet sich in der Markthalle im Viadukt im Zürcher Kreis 5 und beeindruckt mit einer der grössten Käse-Theken der Stadt: über 120 Käsesorten! Sein Spezialgebiet? Alp- und Bergkäse, wovon natürlich auch etwas in der Fondue-Hausmischung landen muss. Das Resultat kann sich schmecken lassen: sehr cremig, mittel-rezent und mit viel Tiefgang – ein guter Allrounder. Wer sichergehen möchte, dass genügend Fondue inklusive «Huusbrot» am Wunschtag abholbereit ist, findet online ein Formular, das spätestens zwei Tage zuvor eingeschickt werden muss.
Das Spezialgebiet des «Tritt Käse»? Alp- und Bergkäse, wovon natürlich auch etwas in der Fondue-Hausmischung landet: sehr cremig, mittel-rezent und mit viel Tiefgang!
Welche Fonduemischungen sonst noch in meinem Warenkorb landeten, aber knapp die Top-Auswahl verpasst haben, siehst du in der folgenden Bildstrecke:
Die «Lagotto»-Mischung besteht aus Gruyère, Vacherin und zu einem Fünftel aus Raclettekäse für Extra-Schmelz: schmeckt leicht salziger und einen Hauch weniger vielschichtig als die Top drei.
