Von Grandits bis Göschel. Es ist wohl die talentierteste Paarung an den Polit-Kochabenden im «Clé de Berne». Und sicher die weiblichste: Nationalrätin Maja Riniker, 45, (FDP, AG) kocht sehr gerne und greift dabei auch mal zum Kochbuch von Tanja Grandits, wenn sie Zeit hat. «Ansonsten muss es schnell gehen und viel Futter auf den Tisch kommen, wir haben daheim drei Teenager.» National- und Ständeratskandidatin Sandra Hess, 50, (FDP, BE) ist in einer Gastro-Familie aufgewachsen. «Ich habe immer sehr gerne gekocht. Doch mittlerweile ist es mein Mann, der am Wochenende die opulenten Menüs zubereitet. Ich kann mich zurücklehnen.» Das kann sich Martin Göschel, 51, Executive Chef im «Alpina» in Gstaad (18 GaultMillau-Punkte), dann doch nicht ganz erlauben. Beim Hauptgang helfen seine beiden «Sous-Chefs» zwar tatkräftig mit. Sie schneiden die Frühlingszwiebeln in feine Streifen und kneten die japanischen Tsukane-Fleischbällchen. «Aber Martin hat alles perfekt vorbereitet», sagt Maja Riniker. Die Vorspeise, ein Tatar vom Alpenlachs, sowie das Dessert, ein Aprikosenkompott mit Nusseis und Mandelschaum, hat Göschel allein zubereitet. Grosses Bild oben: v.l. National- und Ständeratskandidatin Sandra Hess (FDP, BE), Chefkoch Martin Göschel, Nationalrätin Maja Riniker (FDP, AG).
Einmal testen bitte: Martin Göschel lässt Sandra Hess probieren.
Handarbeit: Das Anrichten der Tsukane-Fleischbällchen.
Der höchste Rebberg der Welt. An diesem Abend ist nicht nur Göschels Rezept ein Highlight, sondern auch der Wein. Gastgeber ist die Bodega Colomé, die zur The Hess Group gehört. Christoph Ehrbar, Schwiegersohn des im Januar verstorbenen Berner Weinbaupioniers Donald Hess, präsentiert unter anderem den «Altura Máxima»-Wein, einen Sauvignon Blanc und einen Pinot Noir. In der Provinz Salta, im Nordwesten von Argentinien, auf 3100 m ü. M. steht der Colomé-Rebberg- für Pinot Noir und Sauvignon Blanc der höchste Rebberg der Welt! «Wir haben an diesem speziellen Ort zehn Jahre lang diverse Traubensorten ausprobiert und wollten schon aufgeben. Glücklicherweise haben wir es Donald zuliebe durchgezogen», sagt Ehrbar. Die Weinbauern müssen in dieser Höhe besonders Sorge tragen zum sandigen, kieshaltigen Boden. Das verbindet sie mit der Bewegung Soil to Soul, welche Partnerin der Polit-Kochabende und aufzeigen will, wie wichtig ein gesunder Boden für die Gesundheit der Menschen ist.
Lorenz Furrer, der Kochbuch-Initiant und «Hüttenwart» im «Clé de Berne».
Christoph Ehrbar (l.) und Dominique Kuster von The Hess Group.
Freisinnige Ambitionen. Japanische Fleischbällchen, argentinischer Wein, gesunde Böden – das sind nicht die einzigen Gesprächsthemen im «Clé de Berne». Auch über die Wahlen wird diskutiert. Nach dem Rücktritt von Nationalrätin Christa Markwalder möchte Sandra Hess, Grossrätin und Stadtpräsidentin von Nidau, den zweiten Berner FDP-Sitz verteidigen – «und auch im Ständerat mit einem guten Plan einen zweiten bürgerlichen Sitz erobern». Als Bisherige rechnet Maja Riniker fest mit ihrer Wiederwahl und liebäugelt gar mit einem dritten freisinnigen Sitz im Kanton Aargau. Mit Talent alleine wird das die FDP aber nicht schaffen, dafür braucht sie auch eine gute Portion Wahlglück.
>> Die Kommunikationsagentur furrerhugi lädt vor den Wahlen Politikerinnen und Politiker in ihr Privat-Restaurant «Clé de Berne». 18-Punktechef Martin Göschel ist der Profi am Herd. Der GaultMillau-Channel begleitet die Events und veröffentlicht die besten Rezepte.
Fotos: Pia Neuenschwander
