Text: Isabel Notari
DIE KÜCHE DES SÜDENS. Claudio Del Principe weiss genau, wie italienische Küche geht. Seine Kochbücher sind alles Bestseller. Kein anderer zelebriert die Küche des Südens so zauberhaft wie der Basler mit italienischen Wurzeln. Unermüdlich setzt er sich dafür ein, auch bei den einfachsten Gerichten aus jedem Produkt das Beste herauszuholen. So wie es die Mammas und Nonnas in Italien machen – und immer schon gemacht haben. Natürlich taten sie es nicht nur freiwillig, sondern auch aus Armut und wegen den kargen Lebensmitteln, die in den Vorratsschränken lagerten – wenn überhaupt. «Den Satz, wir hatten nicht mal Brot, habe ich von meinen Eltern immer wieder mahnend gesagt bekommen», erinnert sich Claudio Del Principe. Aus dieser Armut ist in Italien die Cucina Povera entstanden. Und dieser widmet sich Claudio Del Principe in seinem neuen Buch «Alla Buona». In über 100 Rezepten zeigt er, wie aus Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten oder altbackenem Brot schmackhafte und schlichte Gerichte zubereitet werden können. «Ich will auf keinen Fall die Armut romantisieren. Aber ich glaube, die Cucina Povera könnte die perfekte Formel für zeitgemässe Esskultur sein.»
VON ACQUACOTTO BIS ZUCCHETTI. So begeistert er mit Rezepten von A bis Z – von Acquacotto (gekochtes Wasser), einer Suppe mit Gemüse- und Brotresten, bis Zucchine in Umido (geschmortes Gemüse in Tomatensauce). Neben den ursprünglichen Rezepten wandelt er die Speisen aber auch ab, zeigt Varianten, damit sie im heutigen Alltag noch leichter zubereitet werden können. Claudio Del Principe bietet übrigens auch Kochkurse zu dem Thema an. Da wird mit Bio-Gemüse, das gerade verfügbar ist, gekocht. Und mit simplen Zutaten aus dem Vorrat – wie Pasta, Reis oder Polenta – kombiniert.